Keramikbeschriftung

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Um zu gewährleisten, dass während der Bearbeitung der Keramik eine Scherbe immer ihrem ursprünglichem Fundkontext wieder zu geordnet werden kann, wird jedes Stück, meist jedoch erst nach der Reinigung mit einer bestimmten Zahlen- oder Buchstabenkombination beschriftet. Die Art der Beschriftung variiert und hängt von den jeweiligen Vorgaben der Denkmalbehörden bzw. Museen und den Eigenschaften der Keramik ab. Wie auch bei der Restaurierung bzw. Konservierung von Funden, muss darauf geachtet werden, dass die Materialien zur Beschriftung sich reversibel ohne Schaden am Objekt wieder lösen lassen. Scherben sollten auf der Gefäßinnenseite, möglichst in Kantennähe beschriftet werden, ohne natürlich wichtige diagnostische Merkmale, wie Dekor oder ähnliches zu überdecken.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Beschriftung.


Informationen der Beschriftung

Die Beschriftung sollte nicht allein Fund- oder Befundnummer enthalten, sondern auch die Fundstelle/Grabung ausweisen!. Grabungs- oder Maßnahmennummern der Landesämter bieten sich hier an, sie sind aber auch nur in diesem Kontext nachzuvollziehen. Idealerweise wird zumindest bei einer Auswahl der Scherben ein leicht zu entschlüsselnder Text angebracht.

Im übrigen ist darauf zu achten, dass Fundzettel mit den vollständigen Angaben bei den Funden verbleiben.

Beschriften mit Tusche und Klarlack

- Aufbringung einer möglichst kleinflächigen Grundierung mit Klarlack oder sog. Elefantenhaut. trocknen lassen

- Beschriftung der Fundkontextangaben per Hand mit weißer oder schwarzer Tusche, abhängig von der Färbung der Scherbe. trocknen lassen.

- Fixierung der Tusche mit einer weiteren Schicht Klarlack.

- trocknen lassen.

Beschriften mit Papieretikett

- die Fundkontextangaben, so klein, aber leserlich wie möglich (z.B. Verdana, Schriftgröße 4-6) mit einem Laserdrucker auf archivierungsfähiges Papier (ISO 9706) , bspw. 40g-Leichtpapier, drucken. (Bei besonders kleinen oder speziell geformten Scherben kann auch per Hand mit Fineliner auf das archivierungsfähige Papier geschrieben werden)

- Aufbringen des Papiers auf den Fund mit einer wässrigen Acryldispersion als Kleber.

- Am besten mit einem Hilfsmittel, wie einer Pinzette, das zurecht geschnittene Papier in den Kleber tränken und sorgfältig, flächig aufsetzten.

- trocknen lassen.

maschinelle Beschriftung

Verschiedentlich werden - etwa beim LfD in Sachsen, aber auch bei kommerziellen Archäologie-Anbietern - "Beschriftungsroboter" eingesetzt, eine Technik, die z.B. bei der Beschriftung von Lebensmitteln mit Haltbarkeitsdaten seit längerem praktiziert wird. Die Positionierung des Beschriftungsfeldes erfolgt mittels Ultraschall-Sensoren oder per Laserscan. Die Beschriftung erfolgt mit einem Ink-Jet-Drucker in Weiß oder Schwarz ggf. auch auf einem weißen Untergrundfeld.

konservatorische Aspekte

Bei der Beschriftung ist darauf zu achten, dass keine Beschädigungen am Objekt entstehen. Eine direkte Beschriftung mit Edding kann auf Glas und glasierter Keramik zu chemischen Reaktionen an der Oberfläche führen. Eine Grundierung der Beschriftung mit Zaponlack minimiert dieses Risiko. Faserstifte bleichen zudem leicht auf und werden unleserlich. Neben der dadurch eingeschränkten Funktionalität entstehen dabei entstellende Verschmutzungen am Objekt.

Klebetiketten, insbesondere Kreppband oder Klebefilm lösen sich mit dem Alterungsprozess und hinterlassen obendrein unansehnliche Klebereste auf der Oberfläche. Sie sind zu vermeiden. Dieses Problem tritt auch bei kleinen Klebepunkten auf, die während der Bearbeitung helfen, einen Überblick über die bereits gezeichneten Funde zu behalten.

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