Dreibeinpfanne: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:ABB257-2.jpg|right|thumb|300px|Schwäbisch Hall, Pulverturm: Dreibeintöpfe und Dreibeinpfannen (nach Gross 1994, Abb. 12).]]
   
 
In der Neuzeit erfolgt eine Zunahme an gefußten Pfannen, ab 1500 nimmt das Variantenspektrum der Dreibeinpfannen immer stärker zu – so werden sie größer und flacher, aber auch kleiner und tiefer. Mit dem Aufkommen glasierter Varianten, ab dem 14./15. Jahrhundert, nehmen die Dreifußpfannen am nördlichen Oberrhein breite Kehlränder zur Aufnahme von [[Deckel]]n an. Im mittleren Neckarraum, wo sie u.a. der [[Rotbemalte schwäbische Feinware (Württemberg, SMa)|Buocher Feinware]] zugeordnet werden, haben sie diese Art der Randform schon zu Beginn. Dennoch zeichnet sich ab, dass kleinformatige Pfannen (13-15 cm Durchmesser) – genutzt zum Zubereiten von Brei –überwiegend gekehlte Ränder, mittel- respektive großformatige Exemplare (16-30 cm Durchmesser) hingegen eher Wulstränder aufweisen. Bei den Griffen handelt es sich um hohle Tüllengriffe, damit man mittels eines Holzstückes eine Verlängerung, zur Entnahme der Pfanne aus dem Feuer, bilden kann. Hohle, geschlossene Stielgriffe sind erst ab dem 18. Jahrhundert gängig.
 
In der Neuzeit erfolgt eine Zunahme an gefußten Pfannen, ab 1500 nimmt das Variantenspektrum der Dreibeinpfannen immer stärker zu – so werden sie größer und flacher, aber auch kleiner und tiefer. Mit dem Aufkommen glasierter Varianten, ab dem 14./15. Jahrhundert, nehmen die Dreifußpfannen am nördlichen Oberrhein breite Kehlränder zur Aufnahme von [[Deckel]]n an. Im mittleren Neckarraum, wo sie u.a. der [[Rotbemalte schwäbische Feinware (Württemberg, SMa)|Buocher Feinware]] zugeordnet werden, haben sie diese Art der Randform schon zu Beginn. Dennoch zeichnet sich ab, dass kleinformatige Pfannen (13-15 cm Durchmesser) – genutzt zum Zubereiten von Brei –überwiegend gekehlte Ränder, mittel- respektive großformatige Exemplare (16-30 cm Durchmesser) hingegen eher Wulstränder aufweisen. Bei den Griffen handelt es sich um hohle Tüllengriffe, damit man mittels eines Holzstückes eine Verlängerung, zur Entnahme der Pfanne aus dem Feuer, bilden kann. Hohle, geschlossene Stielgriffe sind erst ab dem 18. Jahrhundert gängig.
Die Füße bilden nach oben umgeschlagene Spitzen. Liegen im Fundmaterial jedoch nur Füße vor, ist es schwer diese einem Gefäßtypus zuzuordnen, da [[Dreibeingefäß|Dreifußgefäße]] ähnliche bis gleichartige Füße aufweisen. Auch [[Sieb]]gefäße zur Käseherstellung können gefußt sein. Dreifußpfannen können sowohl einseitig als auch beidseitig glasiert sein, wie z.B. beidseitig grün glasierte Pfannen aus Schwäbisch Gmünd belegen (Gross 1993, 4f.; Gross 1999, 370f., 680; Gross 2001, 319f. Gross 2012, 417).
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Die Füße bilden nach oben umgeschlagene Spitzen. Liegen im Fundmaterial jedoch nur Füße vor, ist es schwer diese einem Gefäßtypus zuzuordnen, da [[Dreibeingefäß|Dreifußgefäße]] ähnliche bis gleichartige Füße aufweisen. Auch [[Sieb]]gefäße zur Käseherstellung können gefußt sein. Dreifußpfannen können sowohl einseitig als auch beidseitig glasiert sein, wie z.B. beidseitig grün glasierte Pfannen aus Schwäbisch Gmünd belegen (Gross 1993, 4f.; Gross 1999, 370f., 680; Gross 2001, 319f.; Gross 2012, 417).
   
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==Literaturhinweise==
==Einzelnachweise==
 
*U. Gross, Funde des ausgehenden Mittelalters und der beginnenden Neuzeit von der Hinterburg in Neckarsteinach. Gesch.Bll. Kreis Bergstraße 26 (Heppenheim 1993).
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*Gross 1993: U. Gross, Funde des ausgehenden Mittelalters und der beginnenden Neuzeit von der Hinterburg in Neckarsteinach. Gesch.Bll. Kreis Bergstraße 26 (Heppenheim 1993).
*U. Gross, Schwäbisch Gmünd-Brandstätt: Keramikfunde aus einer Kellerverfüllung der Zeit um 1800. Fundberichte aus Baden-Württemberg 23 (Stuttgart 1999).
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*Gross 1999: U. Gross, Schwäbisch Gmünd-Brandstätt: Keramikfunde aus einer Kellerverfüllung der Zeit um 1800. Fundberichte aus Baden-Württemberg 23 (Stuttgart 1999).
*U. Gross, Gefäß-, Gerät- und Spielzeugfunde aus dem Dorment. In: Landesdenkmalamt Baden-Württemberg (Hrsg.), Apirsbach. Zur Geschichte von Kloster und Stadt. Forschungen und Berichte der Bau- und Kunstdenkmalpflege in Baden-Württemberg 10 (Stuttgart 2001) 831-878.
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*Gross 2001: U. Gross, Gefäß-, Gerät- und Spielzeugfunde aus dem Dorment. In: Landesdenkmalamt Baden-Württemberg (Hrsg.), Apirsbach. Zur Geschichte von Kloster und Stadt. Forschungen und Berichte der Bau- und Kunstdenkmalpflege in Baden-Württemberg 10 (Stuttgart 2001) 831-878.
*U. Gross, Die mittelalterliche und neuzeitlichen Keramik-, Metall- und Beinfunde. In: P. Marzolff/ F. Klein/ U. Gross, Forschungen zum Heiligenberg bei Heidelberg: Forschungsgeschichte, Fundmaterial, Restaurierung (Forschungen und Berichte der Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg 32 (Stuttgart 2012) 393-563.
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*Gross 2012: U. Gross, Die mittelalterliche und neuzeitlichen Keramik-, Metall- und Beinfunde. In: P. Marzolff/ F. Klein/ U. Gross, Forschungen zum Heiligenberg bei Heidelberg: Forschungsgeschichte, Fundmaterial, Restaurierung (Forschungen und Berichte der Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg 32 (Stuttgart 2012) 393-563.
   
   

Version vom 29. September 2021, 22:36 Uhr

Die Dreibeinpfanne ist eine hohe Gefäßform.

Charakteristika

Schwäbisch Hall, Pulverturm: Dreibeintöpfe und Dreibeinpfannen (nach Gross 1994, Abb. 12).

In der Neuzeit erfolgt eine Zunahme an gefußten Pfannen, ab 1500 nimmt das Variantenspektrum der Dreibeinpfannen immer stärker zu – so werden sie größer und flacher, aber auch kleiner und tiefer. Mit dem Aufkommen glasierter Varianten, ab dem 14./15. Jahrhundert, nehmen die Dreifußpfannen am nördlichen Oberrhein breite Kehlränder zur Aufnahme von Deckeln an. Im mittleren Neckarraum, wo sie u.a. der Buocher Feinware zugeordnet werden, haben sie diese Art der Randform schon zu Beginn. Dennoch zeichnet sich ab, dass kleinformatige Pfannen (13-15 cm Durchmesser) – genutzt zum Zubereiten von Brei –überwiegend gekehlte Ränder, mittel- respektive großformatige Exemplare (16-30 cm Durchmesser) hingegen eher Wulstränder aufweisen. Bei den Griffen handelt es sich um hohle Tüllengriffe, damit man mittels eines Holzstückes eine Verlängerung, zur Entnahme der Pfanne aus dem Feuer, bilden kann. Hohle, geschlossene Stielgriffe sind erst ab dem 18. Jahrhundert gängig. Die Füße bilden nach oben umgeschlagene Spitzen. Liegen im Fundmaterial jedoch nur Füße vor, ist es schwer diese einem Gefäßtypus zuzuordnen, da Dreifußgefäße ähnliche bis gleichartige Füße aufweisen. Auch Siebgefäße zur Käseherstellung können gefußt sein. Dreifußpfannen können sowohl einseitig als auch beidseitig glasiert sein, wie z.B. beidseitig grün glasierte Pfannen aus Schwäbisch Gmünd belegen (Gross 1993, 4f.; Gross 1999, 370f., 680; Gross 2001, 319f.; Gross 2012, 417).

Literaturhinweise

  • Gross 1993: U. Gross, Funde des ausgehenden Mittelalters und der beginnenden Neuzeit von der Hinterburg in Neckarsteinach. Gesch.Bll. Kreis Bergstraße 26 (Heppenheim 1993).
  • Gross 1999: U. Gross, Schwäbisch Gmünd-Brandstätt: Keramikfunde aus einer Kellerverfüllung der Zeit um 1800. Fundberichte aus Baden-Württemberg 23 (Stuttgart 1999).
  • Gross 2001: U. Gross, Gefäß-, Gerät- und Spielzeugfunde aus dem Dorment. In: Landesdenkmalamt Baden-Württemberg (Hrsg.), Apirsbach. Zur Geschichte von Kloster und Stadt. Forschungen und Berichte der Bau- und Kunstdenkmalpflege in Baden-Württemberg 10 (Stuttgart 2001) 831-878.
  • Gross 2012: U. Gross, Die mittelalterliche und neuzeitlichen Keramik-, Metall- und Beinfunde. In: P. Marzolff/ F. Klein/ U. Gross, Forschungen zum Heiligenberg bei Heidelberg: Forschungsgeschichte, Fundmaterial, Restaurierung (Forschungen und Berichte der Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg 32 (Stuttgart 2012) 393-563.