Gebrauchsspuren: Unterschied zwischen den Versionen

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Anhaftungen des Gefäßinhaltes, wie z.B. organische Reste, Rußablagerungen, Kalkablagerungen ([[Kesselstein]]) oder auch Farbreste.
 
Anhaftungen des Gefäßinhaltes, wie z.B. organische Reste, Rußablagerungen, Kalkablagerungen ([[Kesselstein]]) oder auch Farbreste.
 
In einigen Fällen lässt eine genaue Analyse der Inhaltsreste eine stratigraphische Abfolge erkennen, die einen wichtigen Beitrag zur Objektgeschichte leisten kann.
 
In einigen Fällen lässt eine genaue Analyse der Inhaltsreste eine stratigraphische Abfolge erkennen, die einen wichtigen Beitrag zur Objektgeschichte leisten kann.
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Keramikfunde zeichnen sich zumeist dadurch aus, dass sie zerbrochen sind. Nicht immer sind die Brüche das Resultat sekundärer Formationsprozesse während der Bodenlagerung durch Erddruck, FRost oder Pflug. Sie können auch Folge der Nutzung oder jedenfalls des Umgangs mit den Gefäßen während ihrer Nutzungszeit sein.
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Brüche können durch Stoß, Druck oder Hitzespannungen entstehen.
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Hitzespannungen ergeben sich bei der Verwendung am Herdfeuer, etwa wenn das Gefäß beim Kochen nicht weitgehend befüllt ist. Dies kann zu charakteristischen Bruchstrükturen im Baucbereich eines Gefäßes führen.
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Brüche entstehen auch beim Einfrieren des Inhalts, Hierbei entsteht ein Druck auf die Gefäßwand, was zu horizontalen Brüchen direkt oberhalb des Bodens und oft einem tangentialen Bruch am Boden führt.
   
 
===Antike Reparaturen===
 
===Antike Reparaturen===

Version vom 2. April 2022, 20:14 Uhr

Gebrauchsspuren sind alle Veränderungen, die nach dem Brand durch die Nutzung eines Gefäßes entstehen. Sie sind daher von Veränderungen durch die Lagerung im Boden zu unterscheiden. Diese entstehen erst nach Ende der Nutzung und fallen unter die Rubrik Erhaltungszustand. Nur selten ermöglicht die Identifikation von Gebrauchsspuren auch funktionale Zuweisungen.

Abnutzung

Absplitterungen oder Abreibespuren durch wiederholte Benutzung.

Schmauchspuren/Ruß

Anhaftung schwarzen, stark kohlenstoffhaltigen Materials, meist an der Außenseite. Entstehen durch sekundäre Brände im Zuge der Verwendung. Vor allem durch platzieren von Gefäßen wie Töpfen im Herdfeuer zur Erhitzung von Speisen oder anderen Inhalten.

Sekundärer Brand

Ein sekundärer Brand kann eine Gebrauchsspur etwa von der Verwendung des Gefäßes an der Feuerstelle sein - aber auch durch ein Schadensfeuer entstehen, ggf. auch lange nach der archäologisch interessierenden Nutzung. Neben Hitzeinwirkungen können auch Rußspuren auch eine sekundäre Brandeinwirkung anzeigen. Häufig ist eine Veränderung der Farbe des Scherbens, die nicht leicht von Mischbränden in der Herstellung zu unterscheiden ist.

Inhaltsreste

Anhaftungen des Gefäßinhaltes, wie z.B. organische Reste, Rußablagerungen, Kalkablagerungen (Kesselstein) oder auch Farbreste. In einigen Fällen lässt eine genaue Analyse der Inhaltsreste eine stratigraphische Abfolge erkennen, die einen wichtigen Beitrag zur Objektgeschichte leisten kann.

Brüche

Keramikfunde zeichnen sich zumeist dadurch aus, dass sie zerbrochen sind. Nicht immer sind die Brüche das Resultat sekundärer Formationsprozesse während der Bodenlagerung durch Erddruck, FRost oder Pflug. Sie können auch Folge der Nutzung oder jedenfalls des Umgangs mit den Gefäßen während ihrer Nutzungszeit sein.

Brüche können durch Stoß, Druck oder Hitzespannungen entstehen. Hitzespannungen ergeben sich bei der Verwendung am Herdfeuer, etwa wenn das Gefäß beim Kochen nicht weitgehend befüllt ist. Dies kann zu charakteristischen Bruchstrükturen im Baucbereich eines Gefäßes führen.

Brüche entstehen auch beim Einfrieren des Inhalts, Hierbei entsteht ein Druck auf die Gefäßwand, was zu horizontalen Brüchen direkt oberhalb des Bodens und oft einem tangentialen Bruch am Boden führt.

Antike Reparaturen

Nach Beschädigung durchgeführte Reparaturen. Meist Durchbohrung der Bruchstücke und Zusammenbinden mithilfe von Draht oder Bändern. Meist sind nur die Durchbohrungen erhalten.

Literaturhinweise

  • Chantran 2021: Aurélie Chantran, Sur les traces des cuissons oubliées: L’apport de l’archéologie des techniques à l’étude de la cuisine médiévale In:: S.-M. Valamoti / M. Le Bailly (Hrsg.), À table ! De l’approvisionnement au dernier repas (Paris: Éditions de la Sorbonne 2021) . Online verfügbar: <http://books.openedition.org/psorbonne/106907>. ISBN: 9791035106751. DOI: https://doi.org/10.4000/books.psorbonne.106907
  • Erdmann u. a. 1984: W. Erdmann u. a., Rahmenterminologie zur Mittelalterlichen Keramik in Norddeutschland. Archäologisches Korrespondenzblatt 14, 1984, 422-###.
  • Hofer u. a. 2010: N. Hofer u.a., Handbuch zur Terminologie der mittelalterlichen und neuzeitlichen Keramik in Österreich. Fundberichte aus Österreich. Materialhefte. Reihe A Sonderheft 12 (Wien 2010) 52.
  • Schneider u. a. 1989: G.Schneider u. a., Naturwissenschftliche Kriterien und Verfahren zur Beschreibung von Keramik. Diskussionsergebnisse der Projektgruppe im Arbeitskreis Archäometrie in der Fachgruppe Analytische Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Acta Praehistorica et Archaeologica 21, 1989, 14-###.