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Bisweilen sind an der Gefäßoberfläche Strukturen zu erkennen, die Hinweise auf die Produktionsverfahren geben können.
 
Bisweilen sind an der Gefäßoberfläche Strukturen zu erkennen, die Hinweise auf die Produktionsverfahren geben können.
 
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Datei:Schalkstetten 14 DSC03175 - Kopie.JPG|Schalkstetten (Gde. Amstetten, Alb-Donau-Kreis), Untere Wiesen: Grabung 2005, rauwandige Drehscheibenware Donzdorfer Art mit Craquelée (Foto: R. Schreg)
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Datei:Langenau Schlickrauhung DSC00888 - Kopie.JPG|Langenau, Grabenäcker: bronzezeitliche Keramik mit Schlickrauhung (Slg. A. Kley, Foto: R. Schreg)
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Datei:Fürth Lummelung.jpg|Fürth, Gustavstr., glasierte Hafnerware: Lummelung (AG Archäologie Fürth) (Foto: R. Schreg)
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==Literatur==
 
==Literatur==

Aktuelle Version vom 19. Juni 2023, 13:32 Uhr

Stub logo.pngDieser Artikel ist noch sehr kurz und möglicherweise inhaltlich unvollständig.

Häufig zeigt der Scherben eine abweichende Außenzone ('Haut'/'Mantelung'). Die Gründe dafür liegen v.a. im Brand, gelegentlich handelt es sich um einen Überzug oder um sog. Naßverstrich. Besonders hingewiesen sei auf die Schlickrauhung, die nicht der Verzierung, sondern der Vergrößerung der Gefäßoberfläche dient und eine Kühlung des Inhaltes bewirkt.

Eine Glättung der Oberfläche kann mit Lappen und Schwämmchen erfolgen, für eine Politur kann ein einfacher Kieselstein verwendet werden, der durch langen Gebrauch seinerseits Politur aufweisen kann.

Beschreibung

Die Terminologie der Oberflächenbehandlung ist äußerst uneinheitlich und mit zahlreichen ungenauen, undefinierten und veralteteten Begriffen durchsetzt (Lehmglasur, Firnis, Selbstüberzug). Zu nennen sind z.B. Schlickrauhung, Schnittspuren, Wischspuren.

Leitfaden zur Keramikbeschreibung

Zur Beschreibung der Oberflächenstruktur werden die Begriffe 'poliert', 'geglättet', 'matt', 'rauh' und 'sehr rauh' verwendet (Bauer u.a. 1993, 88 ff. mit Definition von Glätten/Politur.

Die Bruchtruktur lässt sich durch einen frischen Bruch in verschiedene Charakteristika einteilen. Diese wären:

glatt - körnig - geklüftet - schiefrig/splittrig - muschlig.

Durch diese Gefügeangaben verknüpft sich die Struktur der nicht dekorativ behandelten Scherbenoberflächen:

kreidig - blasig - glatt - rissig - uneben.


Handbuch zur mittelalterlichen Keramik in Nordeuropa (S. 950)

Eine abweichende Terminologie wird vorgeschlagen bei Erdmann u.a. 1984:

  1. rauh
  2. körnig
  3. kreidig
  4. glatt
  5. blasig
  6. verwittert

Parallel dazu wird auch noch zwischen einer dichten und einer porösen Oberfläche differenziert.


Dieses Schema nutzt beispielsweise auch Schiermeyer 2015.

spezielle Oberflächenausprägungen

Bisweilen sind an der Gefäßoberfläche Strukturen zu erkennen, die Hinweise auf die Produktionsverfahren geben können. zum Beispiel:

Literatur

  • Berger 2010: L. Berger, Zur Terminologie und Definition der Oberflächenbehandlung anhand gebrannter Gefäße in der prähistorischen Keramikforschung. In: B. Horejs/R. Jung/P. Pavúk (Hrsg.), Analysing Pottery. Processing - Classification - Publication. Studia Archaeologica et Medievalia 10 (Bratsilava 2010) 29–37. - https://www.academia.edu/42794808
  • Bauer u.a. 1993: I. Bauer/W. Endres/B. Kerkhoff-Hader u. a., Leitfaden zur Keramikbeschreibung (Mittelalter - Neuzeit). Terminologie - Typologie - Technologie2. Kat. Prähist. Staatsamml. München Beih. 2 (Kallmünz/Opf. 1993).
  • Erdmann u.a. 1984: W. Erdmann/H. J. Kühn/H. Lüdtke u. a., Rahmenterminologie zur mittelalterlichen Keramik in Norddeutschland. Arch. Korrbl. 14, 1984, 417–436.
  • Lüdtke/Schietzel 2001: H. Lüdtke/K. Schietzel (Hrsg.), Handbuch zur mittelalterlichen Keramik in Nordeuropa. Schr. Arch. Landesmus. Schleswig 6 (Neumünster 2001).
  • Schiermeyer 2015: T. Schiermeyer, Untersuchungen zur Keramik des 11./12. bis 15./16. Jahrhunderts in Luxemburg. Münstersche Beiträge zur Ur- und Frühgeschichtlichen Archäologie 8 (Rahden, Westf. 2015).