Grapen: Unterschied zwischen den Versionen

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Echte Grapen treten zum Beispiel in Mengen an der oberen Donau seit dem 13. Jh. auf (Schmid 2009), in Bad Windsheim seit etwa 1500 und in Franken seit dem Ende des 15. Jahrhunderts (Löw 2011). In der Großen Heidelberger Liederhandschrift (Codex Manesse), die in Zürich zwischen etwa 1300 und 1340 entstanden ist, liegt eine [[Bildquellen|Bildquelle]] vor, die einen gelblich dargetellten [[Kugeltopf]] zeigt, der offenbar mit Füßchen und einem kleinen Henkel versehen ist und möglicherweise als ein [[Grapen]] zu deuten ist.
 
Echte Grapen treten zum Beispiel in Mengen an der oberen Donau seit dem 13. Jh. auf (Schmid 2009), in Bad Windsheim seit etwa 1500 und in Franken seit dem Ende des 15. Jahrhunderts (Löw 2011). In der Großen Heidelberger Liederhandschrift (Codex Manesse), die in Zürich zwischen etwa 1300 und 1340 entstanden ist, liegt eine [[Bildquellen|Bildquelle]] vor, die einen gelblich dargetellten [[Kugeltopf]] zeigt, der offenbar mit Füßchen und einem kleinen Henkel versehen ist und möglicherweise als ein [[Grapen]] zu deuten ist.
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|Große Heidelberger Liederhandschrift (Codex Manesse), Zürich, ca. 1300 bis ca. 1340. - Universitätsbibliothek Heidelberg Cod. Pal. germ. 848. Bl. 349r - https://doi.org/10.11588/diglit.2222#0693]]
 
|Große Heidelberger Liederhandschrift (Codex Manesse), Zürich, ca. 1300 bis ca. 1340. - Universitätsbibliothek Heidelberg Cod. Pal. germ. 848. Bl. 349r - https://doi.org/10.11588/diglit.2222#0693]]
   

Aktuelle Version vom 29. September 2023, 23:37 Uhr

Der Grapen (auch: die Grape) ist eine hohe, dreibeinige Gefäßform mit Henkel. Seit dem 13. Jahrhundert werden Kochtöpfe mit drei Füßchen versehen, die es ermöglichen, den Topf auch ohne zusätzliches Dreibein oder Gehänge von unten zu erhitzen. Vielfach wird der Grapen mit einer rundbodigen Gefäßform assoziiert, weshalb bei dreibeinigen Gefäßen mit flachem Boden oft die neutralere Bezeichnung als Dreibeintopf oder Dreibeinpfanne bevorzugt wird.

Beschreibung

In der Schweiz und zwischen Schwarzwald und Oberschwaben dominieren Dreifußtöpfe mit randständigen Henkeln, im Bereich von mittlerem Neckar und schwäbischer Alb die Dreibeinpfannen mit Grifftülle. Laschenartig umgeschlagene Füßchen treten seit dem 15. Jahrhundert auf - in der Schweiz etwas früher.

Entwicklung

Der Grapen - mit kugeliger Grundform - geht auf bronzene Vorbilder zurück und ist vor allem im Norden verbreitet.

Echte Grapen treten zum Beispiel in Mengen an der oberen Donau seit dem 13. Jh. auf (Schmid 2009), in Bad Windsheim seit etwa 1500 und in Franken seit dem Ende des 15. Jahrhunderts (Löw 2011). In der Großen Heidelberger Liederhandschrift (Codex Manesse), die in Zürich zwischen etwa 1300 und 1340 entstanden ist, liegt eine Bildquelle vor, die einen gelblich dargetellten Kugeltopf zeigt, der offenbar mit Füßchen und einem kleinen Henkel versehen ist und möglicherweise als ein Grapen zu deuten ist.

Große Heidelberger Liederhandschrift (Codex Manesse), Zürich, ca. 1300 bis ca. 1340. - Universitätsbibliothek Heidelberg Cod. Pal. germ. 848. Bl. 349r - https://doi.org/10.11588/diglit.2222#0693

Lokal lassen sich formale Veränderungen erkennen. In Leipzig sind rundliche Böden bis ins 17. Jahrhundert üblich, Flachböden treten im 2. Viertel des 16. Jahrhunderts auf und reichen dann bis ins 18. Jahrhundert (Kluttig-Altmann 2006).

Warenarten

Grapen lassen sich regional meist den gängigen Warenarten zuordnen, in Süddeutschland etwa der jüngeren grauen Drehscheibenware.

Literaturhinweise

  • Gross 1991: U. Gross. Mittelalterliche Keramik zwischen Neckarmündung und schwäbischer Alb. Bemerkungen zur räumlichen Entwicklung und zeitlichen Gliederung. Forsch. u. Ber. Arch. Mittelalter Bad.-Württ. 12 (Stuttgart 1991) 119 ff.
  • luttig-Altmann 2006: R. Kluttig-Altmann, Von der Drehscheibe bis zum Scherbenhaufen. Leipziger Keramik des 14. bis 18. Jahrhunderts im Spannungsfeld von Herstellung, Gebrauch und Entsorgung. Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie mit Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden 47 (2006).
  • Schmid 2009: B. Schmid, Archäologische Untersuchungen im Stadtgebiet von Mengen, Kreis Sigmaringen. Forschungen und Berichte der Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg 27 (Stuttgart 2009).