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Die Grabungen erbrachten eine respektable Vorgängerkirche des ersten Domes und ein dazugehöriges, mindestens fünf Generationen |
Die Grabungen erbrachten eine respektable Vorgängerkirche des ersten Domes und ein dazugehöriges, mindestens fünf Generationen |
Aktuelle Version vom 1. Januar 2024, 23:19 Uhr
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Veranlaßt durch Heizungseinbauten unternahm das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege 1969-1972 unter der Leitung von Walter Sage systematische Ausgrabungen im Bamberger Dom. Zwei Forschungsfragen standen im Mittelpunkt des Interesses: Zum einen sollte der Grundriß der 1012 geweihten Gründungskathedrale des Bistums Bamberg, der Heinrichsdom möglichst vollständig schlossen werden, zum anderen ging es um die Lokalisierung der ab 902 bezeugten Babenburg.
Die Grabungen erbrachten eine respektable Vorgängerkirche des ersten Domes und ein dazugehöriges, mindestens fünf Generationen belegtes Gräberfeld sowie Spuren einer "slawischen" Siedlung. Die archäologischen Befunde klärten die lange umstrittene Gestaltdes Heinrichsdomes, der im Grundriß zwar mit dem späteren Otto-Dom übereinstimmte, aber etwa um ein Drittel kleiner ausfiel.
Die Gesamtbearbeitung der Grabungen ist allerdings aktuell erst durch C. Lohwasser in Arbeit. Teilaspekte wurden durch Walter Sage in zahlriechen Vorberichten publiziert, die Keramikfunde gingen insbesondere in die Regionalbearbeitung der mittelalterlichen Keramik aus Oberfranken durch Hans Losert ein, wo die stratigraphische Gliederung ein wichtiges RÜckgrat der regionalen Keramikchronologie wurde.
Ab 1987 wurden ergänzende Grabungen auf dem umliegenden Domberg durchgeführt, die Befunde der Babenburg, vor allem aber aus dem Pfalzbereich nördlich des Doms erbrachte. Ein Großteil der Funde aus diesem Kontext datierte ins Spätmittelalter und die frühe Neuzeit, eine Periode die im Fundanfall de Doms in geringerer Zahl vertreten ist.
Keramikfunde
Die Bearbeitung der Keramikfunde durch Hans Losert zeigte, dass unter den Funden der Siedlungsspuren "nicht nur karolingische, sondern auch Keramik der jüngeren Merowingerzeit in beträchtlicher Menge vorlag, wie sie gleichartig etwa in den Reihengräberfeldern von Kleinlangheim in Unterfranken oder Westheim in Mittelfranken als Beigabe auf tritt" (Sage 1989, 239). Mit der Bearbeitung der Keramikfunde vom Bamberger Dom wurde die vermeintlich "Slawische Keramik" in Oberfranken das erste Mal genauer greifbar. Zun nennen sind die Warenart 1.1. "gewülstete grob gemagerte Keramik" und die Warenart 1.2 "nachgedrehte, grob gemagerte Keramik", die Losert unter dem Oberbegriff der grob gemagerten Ware/ slawischen Keramikhandgemachten Grobware zusammengefasst hatte (Losert 1993, 28).
Literaturhinweise
- Lohwasser/ Schreg 2021: N. Lohwasser/NR. Schreg (Hrsg.), Archäologische Funde aus dem Bamberger Dom ; Begleitheft zur Ausstellung im Historischen Museum Bamberg . AMANZnotizHefte 1 (Bamberg 2021). - https://doi.og/10.20378/irb-50035
- Losert 1993: Hans Losert, Die früh- bis hochmittelalterliche Keramik in Oberfranken. Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters. Beiheft 8 (Köln 1993). - ISBN: 9783792713235
- Sage 1989: W. Sage, Neue Funde vom Bamberger Domberg. Jahresschr. Mitteldt. Vorgesch. 72, 1989, 239-250. - https://doi.org/10.11588/jsmv.1989.0.50548