Abdrehspuren: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Abdrehspuren werden einerseits Abarbeitungen herstellungstechnisch zu dicker Wandungspartien, andererseits aber - vor allem in der Archäologie - auch Spuren vom Abheben von der noch rotierenden [[Töpferscheibe]] mittels eines [[Abschneidedraht]]s verstanden.
   
==Abdrehspuren==
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==Abdrehspuren an der Wandung==
Beim Abdrehen werden zu starke Wandungen manuell oder maschinell mit Hilfe von Abdrehenden entfernt. Als charakteristisches Merkmal sind konzentrisch zur Drehachse mitgezogene kleine Magerungskörner zu erkennen. Diese sind meist am Ende einer längeren oder kürzeren meist scharfen Rille gelegen. Abdrehspuren können sowohl bei handwerklich als als auch bei industriell hergestellter Keramik vorkommen.
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Beim Abdrehen werden auf der Töpferscheibe am lederharten Gefäßkörper zu starke Wandungen manuell oder maschinell mit Hilfe von Abdreheisen (vgl. [[Töpferschiene]]) entfernt. Als charakteristisches Merkmal sind konzentrisch zur Drehachse mitgezogene kleine Magerungskörner zu erkennen. Diese sind meist am Ende einer längeren oder kürzeren meist scharfen Rille gelegen. Abdrehspuren können sowohl bei handwerklich als als auch bei industriell hergestellter Keramik vorkommen.
   
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[[Lummeln]] bzw. Lommel sind diagonal oder vertikal angeordnete, parallele, riefenartige längere Abdrehspuren auf Gefäßoberflächen von Drehscheibenware.
==Abschneidespuren==
 
Böden eines Keramikgefäßes sind entweder eben oder zur Mitte hin leicht aufgewölbt und weisen schlaufenförmige, parallele und gebogene Abschneidespuren auf.
 
Diese entstanden beim Abtrennvorgang mit einer Schnur oder einem Draht von der Unterlage. Daneben existieren auch glatte Böden, welche keine genauen Aussagen mehr zum Abtrennungsvorgang zulassen. Möglicherweise wurden sie in diesem Fall nachträglich geglättet oder verstrichen. Raue Unterseiten einzelner Gefäßböden können ein Indiz dafür sein, dass die [[Töpferscheibe]] vorher mit Sand oder Asche bestreut wurde, um das Anhaften zu reduzieren.
 
   
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==Abdrehspuren am Boden==
== Einzelnachweise ==
 
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Beim Abheben des ungebrannten Gefäßes entstehen auf dem Boden [[Abschneidespuren]]. Dies kann geschehen, so lange die Drehscheibe noch rotiert. Erfolgt das Abschneiden mit einer Schnur oder einem Draht entstehen schlaufenförmige Abdrehspuren als Sonderfall der Abschneidespuren.
   
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==Literaturhinweise ==
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* Bauer u. a. 1993: I. Bauer/W. Endres/B. Kerkhoff-Hader/R. Koch/H.-G. Stephan, Leitfaden zur Keramikbeschreibung (Mittelalter – Neuzeit). Terminologie – Typologie – Technologie². Kat. Prähist. Staatsslg. Beih. 2 (Kallmünz/OPf. 1993) 79.
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* Löw 2005: L. Löw, Keramik des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit aus dem westlichen Oberfranken 1. Diss. Univ. Bamberg 2001 (Bamberg 2005) 43.
   
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* Bauer 2005, 79.
 
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[[Kategorie:Terminologie]]
* Löw 2001, 43.
 
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[[Kategorie:Handwerkstechnik]]

Aktuelle Version vom 17. August 2024, 20:06 Uhr

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Als Abdrehspuren werden einerseits Abarbeitungen herstellungstechnisch zu dicker Wandungspartien, andererseits aber - vor allem in der Archäologie - auch Spuren vom Abheben von der noch rotierenden Töpferscheibe mittels eines Abschneidedrahts verstanden.

Abdrehspuren an der Wandung

Beim Abdrehen werden auf der Töpferscheibe am lederharten Gefäßkörper zu starke Wandungen manuell oder maschinell mit Hilfe von Abdreheisen (vgl. Töpferschiene) entfernt. Als charakteristisches Merkmal sind konzentrisch zur Drehachse mitgezogene kleine Magerungskörner zu erkennen. Diese sind meist am Ende einer längeren oder kürzeren meist scharfen Rille gelegen. Abdrehspuren können sowohl bei handwerklich als als auch bei industriell hergestellter Keramik vorkommen.

Lummeln bzw. Lommel sind diagonal oder vertikal angeordnete, parallele, riefenartige längere Abdrehspuren auf Gefäßoberflächen von Drehscheibenware.

Abdrehspuren am Boden

Beim Abheben des ungebrannten Gefäßes entstehen auf dem Boden Abschneidespuren. Dies kann geschehen, so lange die Drehscheibe noch rotiert. Erfolgt das Abschneiden mit einer Schnur oder einem Draht entstehen schlaufenförmige Abdrehspuren als Sonderfall der Abschneidespuren.

Literaturhinweise

  • Bauer u. a. 1993: I. Bauer/W. Endres/B. Kerkhoff-Hader/R. Koch/H.-G. Stephan, Leitfaden zur Keramikbeschreibung (Mittelalter – Neuzeit). Terminologie – Typologie – Technologie². Kat. Prähist. Staatsslg. Beih. 2 (Kallmünz/OPf. 1993) 79.
  • Löw 2005: L. Löw, Keramik des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit aus dem westlichen Oberfranken 1. Diss. Univ. Bamberg 2001 (Bamberg 2005) 43.