Magerungsart: Unterschied zwischen den Versionen
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==Bestimmung und Beschreibung== |
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Die genaue Bestimmung der Magerungsmittel erfordert prinzipiell eine archäometrische Analyse, im einfachsten Falle eine mikroskopische Begutachtung. |
Die genaue Bestimmung der Magerungsmittel erfordert prinzipiell eine archäometrische Analyse, im einfachsten Falle eine mikroskopische Begutachtung. |
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− | Rein optische Bestimmungen sind nur mit viel Erfahrung möglich und nicht absolut zuverlässig. So ist optisch eine Differenzierung zwischen Quarz, Feldspat und Glimmer nur bei groben Magerungspartikeln möglich. Zur optisch kaum möglichen Differenzierung zwischen Quarz und Kalkspat bietet sich die Anwendung von verdünnter Salzsäure an. Während Quarz keine Reaktionen hervorruft, bewirkt der Kalkspat ein heftiges Aufschäumen. |
+ | Rein optische Bestimmungen sind nur mit viel Erfahrung möglich und nicht absolut zuverlässig. So ist optisch eine Differenzierung zwischen Quarz, Feldspat und Glimmer nur bei groben Magerungspartikeln möglich. Zur optisch kaum möglichen Differenzierung zwischen Quarz und Kalkspat bietet sich die Anwendung von verdünnter Salzsäure an ([[Salzsäuretest]]). Während Quarz keine Reaktionen hervorruft, bewirkt der Kalkspat ein heftiges Aufschäumen. |
Zu bevorzugen sind daher prinzipiell neutrale Begriffe (z. B. "rostbraune Partikel"), doch bieten Angaben wie Quarz, Kalkspat, Kalk und Glimmer häufig eine bessere Vorstellung, wenngleich sie nicht als genaue mineralogische Bestimmungen zu verstehen sind. Darauf ist jeweils ausdrücklich hinzuweisen! |
Zu bevorzugen sind daher prinzipiell neutrale Begriffe (z. B. "rostbraune Partikel"), doch bieten Angaben wie Quarz, Kalkspat, Kalk und Glimmer häufig eine bessere Vorstellung, wenngleich sie nicht als genaue mineralogische Bestimmungen zu verstehen sind. Darauf ist jeweils ausdrücklich hinzuweisen! |
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*Bauer u.a. 1993: I. Bauer/W. Endres/B. Kerkhoff-Hader u. a., Leitfaden zur Keramikbeschreibung (Mittelalter - Neuzeit). Terminologie - Typologie - Technologie2. Kat. Prähist. Staatsamml. München Beih. 2 (Kallmünz/Opf. 1993). |
*Bauer u.a. 1993: I. Bauer/W. Endres/B. Kerkhoff-Hader u. a., Leitfaden zur Keramikbeschreibung (Mittelalter - Neuzeit). Terminologie - Typologie - Technologie2. Kat. Prähist. Staatsamml. München Beih. 2 (Kallmünz/Opf. 1993). |
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*Lüdtke/ Schietzel 2001: H. Lüdtke/K. Schietzel (Hrsg.), Handbuch zur mittelalterlichen Keramik in Nordeuropa. Schr. Arch. Landesmus. Schleswig 6 (Neumünster 2001). |
*Lüdtke/ Schietzel 2001: H. Lüdtke/K. Schietzel (Hrsg.), Handbuch zur mittelalterlichen Keramik in Nordeuropa. Schr. Arch. Landesmus. Schleswig 6 (Neumünster 2001). |
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+ | *Skibo u.a. 1989: J.M. Skibo / M.B. Schiffer/ K.C. Reid, Organic-Tempered Pottery: An Experimental Study. American Antiquity 54, 1989, 122-146. - |
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Aktuelle Version vom 14. Juli 2023, 10:31 Uhr
Die Art der Magerung wird vor allem durch die dafür verwendeten Zusätze bestimmmt. Die gängigsten Magerungsarten sind Quarz, Glimmer, Kalk, Feldspat, keramisches Material (Schamotte) und pflanzliche Anteile. Verwendet werdenber beispielseise auch Gesteinsbruch; Graphit; eisenoxidische oder kalkhaltige Konkretionen; Muschelgrus und anderes. Verschiedene Magerungsarten werden vor allem nach den Magerungsmitteln bzw. -zusätzen differenziert. Grob wird zwischen anorganischer und organischer Magerung differenziert:
- anorganische/ mineralische Zusätze:
- organische Zusätze:
- Stroh
- Häcksel
- Spreu
- Getreidespelzen
- Gras
- Nußschalen
- Blätter
- Holzspäne
- Mist - meist pulverisiert
Organisch gemagerte Tongefäße sind gegenüber solchen mit mineralischer Magerung bis zu 34% leichter und daher im Gebrauch leichter zu hadhaben (Skibo u.a. 1989).
Beispiel für eine grobe Kalkmagerung: Geislingen, Mühlwiesen (Sandgrube Schall, GS IV): handgemachte Grobware Var.3: grob kalkgemagert, Slg. Kley, Mus. Geislingen (Foto: R. Schreg)
Bestimmung und Beschreibung
Die genaue Bestimmung der Magerungsmittel erfordert prinzipiell eine archäometrische Analyse, im einfachsten Falle eine mikroskopische Begutachtung. Rein optische Bestimmungen sind nur mit viel Erfahrung möglich und nicht absolut zuverlässig. So ist optisch eine Differenzierung zwischen Quarz, Feldspat und Glimmer nur bei groben Magerungspartikeln möglich. Zur optisch kaum möglichen Differenzierung zwischen Quarz und Kalkspat bietet sich die Anwendung von verdünnter Salzsäure an (Salzsäuretest). Während Quarz keine Reaktionen hervorruft, bewirkt der Kalkspat ein heftiges Aufschäumen.
Zu bevorzugen sind daher prinzipiell neutrale Begriffe (z. B. "rostbraune Partikel"), doch bieten Angaben wie Quarz, Kalkspat, Kalk und Glimmer häufig eine bessere Vorstellung, wenngleich sie nicht als genaue mineralogische Bestimmungen zu verstehen sind. Darauf ist jeweils ausdrücklich hinzuweisen!
Beschreibung
Angesichts der Schwierigkeiten einer exakten Bestimmung der Magerungsmittel wird in der Literatur vielfach eine vereinfachte Klassifikation empfohlen. Der Leitfaden zur Keramikbeschreibung (Bauer u.a. 1993) unterscheidet beispielsweise:
- Quarz
- Glimmer
- Kalk
- Feldspat
- keramisches Material (gemahlene/zerstoßene Scherben, gebrannter Ton, Schamotten)
- pflanzliche Anteile
- sonstige Anteile (Gesteinsbruch, Graphit, eisenoxidische oder kalkhaltige Konkretionen, Muschelgrus etc., Altton/Tongallen.
Der Leitfaden weist explizit auf das Verwechslungsrisiko Quarz – Feldspat, dunkler Glimmer – Graphit und Schamotte – eisenoxidische Konkretionen bzw. Sandstein.
Das Handbuch zur mittelalterlichen Keramik in Nordeuropa (Lüdtke/Schietzel 2001, 950) differenziert:
- Sand
- Gesteinsgrus
- Muschelgrus
- Schamott
- organisches Material
- Kalk
- Tuff
Magerung wird nicht nur in Bezug auf das Magerungsmittel erfasst, sondern auch im Hinblick auf Zahl, Größe, Form und Verteilung der Magerungspartikel. Es sind dies die Kriterien der Magerungsdichte, Magerungsgröße und Magerungsverteilung.
Literatur
- Bauer u.a. 1993: I. Bauer/W. Endres/B. Kerkhoff-Hader u. a., Leitfaden zur Keramikbeschreibung (Mittelalter - Neuzeit). Terminologie - Typologie - Technologie2. Kat. Prähist. Staatsamml. München Beih. 2 (Kallmünz/Opf. 1993).
- Lüdtke/ Schietzel 2001: H. Lüdtke/K. Schietzel (Hrsg.), Handbuch zur mittelalterlichen Keramik in Nordeuropa. Schr. Arch. Landesmus. Schleswig 6 (Neumünster 2001).
- Skibo u.a. 1989: J.M. Skibo / M.B. Schiffer/ K.C. Reid, Organic-Tempered Pottery: An Experimental Study. American Antiquity 54, 1989, 122-146. -
- Whitbread 1986: I.K. Whitbread, The characterisation of argillaceous inclusions in cermic thin sections. In: Archaeometry 28,1 (1986), S. 79-88.