Töpfer: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Töpferei war im Mittelalter ein spezialisiertes Handwerk. Städtische Töpfer waren in Zünften und Bruderschaften organisiert. Im ländlichen Raum sind "[[Schüssellehen]]" nachweisbar, so etwa im Bamberger Bischofsurbar von 1323. Diese Einbindung in grundherrschaftliche Strukturen ist auch für frühere Perioden anzunehmen, obgleich die schriftlichen Quellen spärlich sind.
 
spezialisiertes Handwerk, aber auch als Nebenbeschäftigung etwa der bäuerlichen Bevölkerung
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Teilweise ist jedoch auch von einer Nebenbeschäftigung in einer bäuerlichen Bevölkerung auszugehen, die saisonal ausgeübt wurde. Möglicherweise spielte hier die [[nachgedrehte Ware]] eine besondere Rolle (Schreg 2012).
 
Töpfer waren in Zünften und Bruderschaften organisiert.
 
   
 
Das Töpferhandwerk wurde nicht nur von Männern, sondern auch von Frauen ausgeübt, wie beispielsweise bildliche Quellen nahelegen.
 
Das Töpferhandwerk wurde nicht nur von Männern, sondern auch von Frauen ausgeübt, wie beispielsweise bildliche Quellen nahelegen.

Aktuelle Version vom 11. September 2022, 13:12 Uhr

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Als eines ältesten Handwerkszweige kann das Tätigkeitsfeld des sogenannten Töpfers, süddeutsch auch Hafner (von Hafen = Schüssel) oder regional auch Ullner, Eulner (lat. "ulla" = Topf), Potter, Ofner und Leimenmacher bezeichnet werden. Während in einer Töpferei primär bedarfsorientiertes Geschirr aus Ton, wie beispielsweise Töpfe, Kannen, Krüge, Teller und Schüsseln hergestellt wurden, bildeten sich im Laufe der letzten 500 Jahre vermehrt durch Spezialisierung auch gesonderte Gewerbesektoren heraus. Dazu gehören zum Beispiel Kachel- und Formbäcker sowie Pfeifen- und Tiegelmacher, aber auch der Ziegler ist mit dem Töpfer zumindest aus technischer Sicht verwandt. Durch die zumeist schmutzige und klebrige Arbeit mit dem Ton sind auch vereinzelt Scherz- und Spottnamen, wie beispielsweise "Dreckpatscher" oder "Lehmtreter" vertreten.

sozialer Status

Die Töpferei war im Mittelalter ein spezialisiertes Handwerk. Städtische Töpfer waren in Zünften und Bruderschaften organisiert. Im ländlichen Raum sind "Schüssellehen" nachweisbar, so etwa im Bamberger Bischofsurbar von 1323. Diese Einbindung in grundherrschaftliche Strukturen ist auch für frühere Perioden anzunehmen, obgleich die schriftlichen Quellen spärlich sind. Teilweise ist jedoch auch von einer Nebenbeschäftigung in einer bäuerlichen Bevölkerung auszugehen, die saisonal ausgeübt wurde. Möglicherweise spielte hier die nachgedrehte Ware eine besondere Rolle (Schreg 2012).

Das Töpferhandwerk wurde nicht nur von Männern, sondern auch von Frauen ausgeübt, wie beispielsweise bildliche Quellen nahelegen.

Arbeitsalltag

Über den Arbeitsalltag der Töpfer in Mittelalter und früher Neuzeit geben die Quellen wenig Auskunft. Auf den meisten älteren Darstellungen arbeitet der Töpfer barfuß, wie ein Holzschitt aus dem 16. Jh. zeigt:

Darstellung aus dem Ständebuch des Jost Amman, 16. Jahrhundert


Literaturhinweise

  • Eules 1991: S. Eules, "Der hafner gesellen lobliche bruderschaft". Organisation der Hafnerbruderschaft und Erzeugnisse der Hafner des 15. bis 18. Jahrhunderts im Elsaß, Sundgau und Breisgau. Artes populares 22 (Frankfurt am Main 1991).
  • Mielke 1981: H.P. Mielke, Keramik an Weser, Werra und Fulda (Minden 1981).
  • Mielke 2008, 230ff.
  • Jarczok/Bachfischer 2014: R. Jarczok/M. Bachfischer, Alte Handwerkskunst. Aus Liebe zum Landleben (München 2014)., 142.