Terra Sigillata: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Terra Sigillata ist das klassische römische Tafelgeschirr. Kennzeichnend ist ein Überzug mit einer roten [[Engobe]] und die Herstellung in einem [[Model]]. Aufgrund ihrer häufigen Stempelverzierung und ihrer Töpferstempel erlaubt sie relativ genaue Datierungen.
 
Die Terra Sigillata ist das klassische römische Tafelgeschirr. Kennzeichnend ist ein Überzug mit einer roten [[Engobe]] und die Herstellung in einem [[Model]]. Aufgrund ihrer häufigen Stempelverzierung und ihrer Töpferstempel erlaubt sie relativ genaue Datierungen.
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Die Bezeichnung Terra Sigilata ist modern. In der Neuzeit-Archäologie findet er auch Anwendung auf Waren der Renaissance vorwiegend aus Portugal.
 
Die Bezeichnung Terra Sigilata ist modern. In der Neuzeit-Archäologie findet er auch Anwendung auf Waren der Renaissance vorwiegend aus Portugal.
 
 
 
 
 
 
   
 
==Forschungsgeschichte==
 
==Forschungsgeschichte==
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Man unterscheidet zwischen glatter Sigillata (Töpferstempel auf dem Innenboden, gelegentlich Schlick- oder spätantike Rollstempelverzierung) und den in der Formschüssel hergestellten reliefierten Bilderschüsseln (zum Produktionsvorgang zusammenfassend: Garbsch 1982, 7ff.).
 
Man unterscheidet zwischen glatter Sigillata (Töpferstempel auf dem Innenboden, gelegentlich Schlick- oder spätantike Rollstempelverzierung) und den in der Formschüssel hergestellten reliefierten Bilderschüsseln (zum Produktionsvorgang zusammenfassend: Garbsch 1982, 7ff.).
 
   
   
 
==Gefäßformen==
 
==Gefäßformen==
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===Formen römischer Terra-Sigillata Gefäße (nach Dragendorff 1896) ===
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Datei:Terra Sigillata Drag 1.jpg
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Datei:Terra Sigillata Drag 2.jpg
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Datei:Terra Sigillata Drag 3.jpg
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[[Datei:Arretinische Terra Sigillata (Drag. 11, Werkstatt des Perennius) aus Novaesium, Clemens-Sels-Museum, Neuss.jpg|center|mini|Datei:Arretinische Terra Sigillata (Drag. 11, Werkstatt des Perennius) aus Novaesium, Clemens-Sels-Museum, Neuss. (Hartmann Linge [CC0 1.0] via WikimediaCommons - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:201005151401_NE_CSM_Aretinische_TS.jpg)]]
 
   
[[Datei:Rheinzabern (TSMusRheinzabern cc).png|center|mini|Terra-Sigillata-Schüssel mit Reliefdekor CERIALIS und COSTAENI (Terra Sigillata Museum- Inv. Nr:Gemeinde Rhz Nr. 17 (Foto: Terra Sigillata Museum Rheinzabern [CC NY NC ND]) via https://rlp.museum-digital.de/object/80821 ]]
 
==Randformen==
 
   
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[[Datei:Arretinische Terra Sigillata (Drag. 11, Werkstatt des Perennius) aus Novaesium, Clemens-Sels-Museum, Neuss.jpg|center|mini|Arretinische Terra Sigillata (Drag. 11, Werkstatt des Perennius) aus Novaesium, Clemens-Sels-Museum, Neuss. (Hartmann Linge [CC0 1.0] via WikimediaCommons - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:201005151401_NE_CSM_Aretinische_TS.jpg)]]
==Chronologie==
 
Mit der italischen Sigillata beginnt die Geschichte dieser Keramikgattung, doch gibt es einige Vorläufer
 
(hellenistische Reliefkeramik/Campana-Ware. - s. Kap. 10; Gabelmann 1974; Hochuli-Gysel 1977). Der
 
Beginn der Terra Sigillata wird heute um etwa 30 v.Chr. angesetzt. Das Schiffswrack bei Planier mit sog.
 
Praesigillata wird wegen eines Amphorenstempels, der mit einer literarisch überlieferten Person verbunden
 
wird, kurz vor 47 v.Chr. datiert. Die ältesten datierbaren Fundorte sind die rheinischen Fundorte, in
 
Südfrankreich kann jedoch Sigillata älteren Gepräges festgestellt werden.
 
   
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Zylindrische Bilderschüsseln der Form Drag. 30 wurden Mitte des 2. Jh. n. Chr. von der bauchigeren Form Drag. 37 abgelöst, wie sie unter anderem in Rheinzabern produziert wurden.
   
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[[Datei:Rheinzabern (TSMusRheinzabern cc).png|center|mini|Terra-Sigillata-Schüssel Drag. 37 mit Reliefdekor CERIALIS und COSTAENI (Terra Sigillata Museum- Inv. Nr:Gemeinde Rhz Nr. 17 (Foto: Terra Sigillata Museum Rheinzabern [CC NY NC ND]) via https://rlp.museum-digital.de/object/80821 ]]
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[[Datei:Bilderschuessel-mit-europa-darstellung-80154.jpg|center|mini|Rheinzabern, Bilderschüssel Drag. 37 mit Europa-Darstellung, verformt
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Terra Sigillatamuseum Rheinzabern
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Leihgabe der GDKE Speyer / Grabungsbüro Rheinzabern
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(Foto: TSM Rhz / GDKE Speyer & Terra Sigillata Museum Rheinzabern [CC BY-NC-ND])
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via https://rlp.museum-digital.de/singleimage?imagenr=137978]]
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==Randformen==
 
Für die Chronologie des frührömischen Horizontes kommt trotz mancher Kritik der von Loeschke
 
Für die Chronologie des frührömischen Horizontes kommt trotz mancher Kritik der von Loeschke
 
(1909) begonnenen und von Vogt (1948) und Ulbert (1960) modifizierten Gliederung der Randformen sog.
 
(1909) begonnenen und von Vogt (1948) und Ulbert (1960) modifizierten Gliederung der Randformen sog.
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Service II: Steilrand, außen mehr oder weniger konkav, durch Rillen eingefaßt, innen Gliederung durch Rillen, Kehle und Wulst (Haltener Horizont
 
Service II: Steilrand, außen mehr oder weniger konkav, durch Rillen eingefaßt, innen Gliederung durch Rillen, Kehle und Wulst (Haltener Horizont
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==Chronologie==
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Mit der italischen Sigillata beginnt die Geschichte dieser Keramikgattung, doch gibt es einige Vorläufer
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(hellenistische Reliefkeramik/Campana-Ware. - s. Kap. 10; Gabelmann 1974; Hochuli-Gysel 1977). Der
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Beginn der Terra Sigillata wird heute um etwa 30 v.Chr. angesetzt. Das Schiffswrack bei Planier mit sog.
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Praesigillata wird wegen eines Amphorenstempels, der mit einer literarisch überlieferten Person verbunden
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wird, kurz vor 47 v.Chr. datiert. Die ältesten datierbaren Fundorte sind die rheinischen Fundorte, in
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Südfrankreich kann jedoch Sigillata älteren Gepräges festgestellt werden.
   
 
Zunächst wurde in Arrezzo und in der Padana sog. 'schwarze Sigillata', wie sie etwa auf dem Magdalenensberg recht zahlreich belegt ist, produziert. In Gallien entstehen im 1. Jahrzehnt v.Chr., teilweise vielleicht auch früher, Werkstätten, die nach italischer Manier für einen lokalen Markt produzieren, in tiberischer Zeit beginnen sie sich vom italischen Formenspektrum zu lösen. Während des 1. und 2. Jahrhunderts ergab sich eine Verlagerung der Produktionszentren hin zu den Absatzmärkten im Norden über Zentralgallien nach Ostgallien (Rheinzabern) mit weiteren Töpfereien im rechtsrheinischen und helvetischen Gebiet.
 
Zunächst wurde in Arrezzo und in der Padana sog. 'schwarze Sigillata', wie sie etwa auf dem Magdalenensberg recht zahlreich belegt ist, produziert. In Gallien entstehen im 1. Jahrzehnt v.Chr., teilweise vielleicht auch früher, Werkstätten, die nach italischer Manier für einen lokalen Markt produzieren, in tiberischer Zeit beginnen sie sich vom italischen Formenspektrum zu lösen. Während des 1. und 2. Jahrhunderts ergab sich eine Verlagerung der Produktionszentren hin zu den Absatzmärkten im Norden über Zentralgallien nach Ostgallien (Rheinzabern) mit weiteren Töpfereien im rechtsrheinischen und helvetischen Gebiet.
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Verglichen mit der mittelkaiserzeitlichen Produktion ist die Qualität relativ (!) schlecht, der Überzug zumeist matt. Charakteristisch ist eine Verzierung mit Rollrädchen, gelegentlich findet sich eine weiße Bemalung. Nur vereinzelt sind im alamannischen Raum Importe nordafrikanischer Töpfereien oder der Sigillee pal6ochretienne vorhanden (Hübener 1968; Roth-Rubi 1990).
 
Verglichen mit der mittelkaiserzeitlichen Produktion ist die Qualität relativ (!) schlecht, der Überzug zumeist matt. Charakteristisch ist eine Verzierung mit Rollrädchen, gelegentlich findet sich eine weiße Bemalung. Nur vereinzelt sind im alamannischen Raum Importe nordafrikanischer Töpfereien oder der Sigillee pal6ochretienne vorhanden (Hübener 1968; Roth-Rubi 1990).
   
Als Derivat römischer Terra Sigillata tritt im 5. Jahrh. die sog. [[Rotgestrichene Ware (FMa)|rotgestrichene Ware]] auf. Es handelt sich zumeist um Tellerformen (Hübener 1969, 90). Rollrädchendekor war hier unbekannt, gelegentlich tritt Weißbemalung auf. Im 6. Jahrh. bleibt das Formenspektrum weitgehend auf Teller und Schüsseln mit abgesetztem, teilweise schräg ausbiegendem Oberteil beschränkt (Gross 1996). Produziert wurde die [[Rotgestrichene Ware (FMa)|rotgestrichene Ware]], die in Südwestdeutschland nur an wenigen Plätzen auftritt, u.a. in Mayen in der Eifel. In der späteren Merowingerzeit reduziert sich der rote Farbauftrag und führt zu rotbemalter Ware wie etwa der [[Pingsdorfer Ware]] (Gross 1996,584).
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Als Derivat römischer Terra Sigillata tritt im 5. Jahrh. die sog. [[Rotgestrichene Ware (Vwz)|rotgestrichene Ware]] auf. Es handelt sich zumeist um Tellerformen (Hübener 1969, 90). Rollrädchendekor war hier unbekannt, gelegentlich tritt Weißbemalung auf. Im 6. Jahrh. bleibt das Formenspektrum weitgehend auf Teller und Schüsseln mit abgesetztem, teilweise schräg ausbiegendem Oberteil beschränkt (Gross 1996). Produziert wurde die [[Rotgestrichene Ware (Vwz)|rotgestrichene Ware]], die in Südwestdeutschland nur an wenigen Plätzen auftritt, u.a. in Mayen in der Eifel. In der späteren Merowingerzeit reduziert sich der rote Farbauftrag und führt zu rotbemalter Ware wie etwa der [[Pingsdorfer Ware]] (Gross 1996,584).
   
 
==Verbreitung==
 
==Verbreitung==
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==Herstellungsweise==
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Die rekosntruktion der Herstellungstechnik der Terra Sigillata wurde schon früh ein Forschungsthema der [[experimentelle Archäologie|experimentellen Archäologie]] (Juranek 1976; Weiss 2002).
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===Tonüberzug===
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===reliefierte Bilderschüsseln===
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Zur Herstellung der Bilderschüsseln wurden Model verwendet.
   
 
==Herstellungsbelege==
 
==Herstellungsbelege==
 
Bei den Töpfereien handelte es sich um größere Manufakturen mit mehreren Töpfern. Die Zuweisung einzelner Töpfer an konkrete Produktionsorte ist trotz der Töpferstempel, die vor allem auf glatter Sigillata angebracht wurden (Teller), nur in Ausnahmefällen möglich, da Stempel eines Töpfers auch von mehreren Produktionsorten bekannt sind. Stilistische Vergleiche und Vergleiche einzelner Stempel, die allerdings oft abgeformt wurden, erlauben jedoch eine Einordnung.
 
Bei den Töpfereien handelte es sich um größere Manufakturen mit mehreren Töpfern. Die Zuweisung einzelner Töpfer an konkrete Produktionsorte ist trotz der Töpferstempel, die vor allem auf glatter Sigillata angebracht wurden (Teller), nur in Ausnahmefällen möglich, da Stempel eines Töpfers auch von mehreren Produktionsorten bekannt sind. Stilistische Vergleiche und Vergleiche einzelner Stempel, die allerdings oft abgeformt wurden, erlauben jedoch eine Einordnung.
   
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In Süddeutschland sind einige römische Terra Sigillata-Manufakturen zu nennen, die allerdings keine Kontinuität ins Mittelalter aufweisen, sondern im wesentlichen im 3. Jahrhundert ihre Arbeit einstellten. Bisweilen wurden die Tonlager aber auch später wieder genutzt.
==Kulturgeschichtliche Einordnung und sozialer Kontext==
 
Vorwiegend diente die Terra Sigillata als Tafelgeschirr.
 
   
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[[Datei:Formschuessel-drag-30-primitivus-80086.jpg|center|mini|Rheinzabern, Formschüssel Drag. 30 PRIMITIVVS Terra Sigillata-Museum Rheinzabern Leihgabe der Gemeinde Rheinzabern (Foto: TSM Rhz / Gemeinde Rhz & Terra-Sigillata-Museum Rheinzabern [CC BY-NC-ND]) via https://rlp.museum-digital.de/singleimage?imagenr=137682]]
   
  +
===Terra-Sigillata-Töpfereien===
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[[Datei:Röm TS Töpfereien.jpg|right|600px|thumb|Terra Sigillata-Töpfereien (Graphik R. Schreg)]]
  +
Italische Sigillata
  +
*Arezzo
  +
*Modena
  +
*Pisa
  +
*Adria
  +
*Aquileia
  +
*Cuma
  +
*Pozzuoli
  +
*Sorrento
  +
*Asti
  +
*Pollentia
  +
Südgallische Sigillata
  +
*Lyon, La Muette
  +
*La Graufesenque
  +
*Banassac
  +
*Montans
  +
*Solsona
  +
*Roziers
  +
*St. Bonnet
  +
Mittel- und ostgallische Sigillata
  +
*Lezoux
  +
*Vichy
  +
*Lubié
  +
*Toulon-sur-Allier
  +
*Martres de Veyre
  +
*St. Rémy
  +
*Lavoye
  +
*La Madeleine
  +
*Chemery
  +
*Mandeure
  +
*Luxeuil
  +
*Boucheporn
  +
*Mittelbronn
  +
*Blickweiler
  +
*Eschweilerhof
  +
*Mainz
  +
*Heiligenberg
  +
*Ittenweiler
  +
*Rheinzabern
  +
*Trier
  +
*Bavai
  +
*Compiègne
  +
*Aachen-Schönforst
  +
*Remagen
  +
*Sinzig
  +
*Xanten
   
  +
*Nürtingen
  +
*Waiblingen-Beinstein
  +
*Stuttgart-Kräherwald
  +
*Bregenz
  +
*Kempten
  +
*Pfaffenhofen am Inn
  +
*Westerndorf
  +
*Pocking
  +
*Nassenfels
  +
*Schwabmünchen (Sölch 1989)
   
  +
helvetische Sigillata
  +
*Baden
  +
*Bern, Enge
  +
*Augst (Schmid/Vogel Müller 2012)
  +
*Solothuirn
   
  +
Pannonien
  +
*Budapest (Aquincum)
  +
  +
englische Sigillata
  +
*Colchester
  +
  +
Östliche Sigillata
  +
*Pergamon
  +
*Ephesos
  +
*Tralles
  +
  +
==Kulturgeschichtliche Einordnung und sozialer Kontext==
  +
Vorwiegend diente die Terra Sigillata als Tafelgeschirr.
  +
Sie leitet sich aus der Tradition mediterraner Glanztonwaren ab.
   
 
==Literaturhinweise==
 
==Literaturhinweise==
*C. Bemont/ J.-P. Jacob (Hrsg.), La terre sigillee gallo-romaine. Lieux de production du Haut Empire: implantations, produits, relations. Doc. arch. frang. 6 (Paris 1986).
+
*Bemont/ Jacob 1986: C. Bemont/ J.-P. Jacob (Hrsg.), La terre sigillée gallo-romaine. Lieux de production du Haut Empire: implantations, produits, relations. Doc. arch. franç. 6 (Paris 1986). - DOI : 10.4000/books.editionsmsh.32158
*H. Bernhard, Zur Diskussion um die Chronologie Rheinzabemer Relieftöpfer. Germania 59, 1981,79 f.
+
*Bernhard 1981: H. Bernhard, Zur Diskussion um die Chronologie Rheinzaberner Relieftöpfer. Germania 59, 1981, 79 f.
*G. Chenet, La ceramique gallo-romaine d'Argonne du IVe siecle et la terre sigillee decoree a la molette (Macon 1941).
+
*Chenet 1941: G. Chenet, La ceramique gallo-romaine d'Argonne du IVe siècle et la terre sigillée decorée a la molette (Macon 1941).
*G. Chenet/ G. Gaudron, La ceramique sigilee d'Argonne des I1 et III siecles. Gallia suppl. 6 (Paris 1955).
+
*Chenet/ Gaudron 1955: G. Chenet/ G. Gaudron, La ceramique sigilee d'Argonne des I1 et III siècles. Gallia suppl. 6 (Paris 1955).
*Conspectus formm terrae sigillatae italico modo confectae. Mat. röm.-german. Keramik 10 (Bonn 1990).
+
*Conspectus 1990: Conspectus formae terrae sigillatae italico modo confectae. Mat. röm.-german. Keramik 10 (Bonn 1990).
*W. Czysz, Eine neue raetische Sigillata-Manufaktur bei Schwabmünchen, Ldkr. Augsburg. Jahresber. bayer. Bodendenkmalpfl. 21, 1980, 155-174.
+
*Czysz 1980: W. Czysz, Eine neue raetische Sigillata-Manufaktur bei Schwabmünchen, Ldkr. Augsburg. Jahresber. bayer. Bodendenkmalpfl. 21, 1980, 155-174.
*W. Czysz, Der Sigillata-Geschirrfund von Cambodunum-Kempten. Ein Beitrag zur Technologie und Handelskunde mittelkaiserzeitlicher Keramik. Ber. RGK 63, 1982,281 ff.
+
*Czysz 1982: W. Czysz, Der Sigillata-Geschirrfund von Cambodunum-Kempten. Ein Beitrag zur Technologie und Handelskunde mittelkaiserzeitlicher Keramik. Ber. RGK 63, 1982, 281 ff.
*W. Czysz/ H. Kaiser/ M. Mackensen/ G. Ulbert, Die römische Keramik aus dem Vicus Wimpfen im Tal (Kreis Heilbronn). Forsch. u. Ber. Vor.- u. Frühgesch. Bad.-Württ. 11 (Stuttgart 1981).
+
*Czysz u.a. 1981: W. Czysz/ H. Kaiser/ M. Mackensen/ G. Ulbert, Die römische Keramik aus dem Vicus Wimpfen im Tal (Kreis Heilbronn). Forsch. u. Ber. Vor.- u. Frühgesch. Bad.-Württ. 11 (Stuttgart 1981).
*W. Drack, Die Helvetische Terra sigillata-Imitation. Schr. Inst. Ur- u. Frühgesch. Schweiz 2 (Basel 1945).
+
*Drack 1945: W. Drack, Die Helvetische Terra sigillata-Imitation. Schr. Inst. Ur- u. Frühgesch. Schweiz 2 (Basel 1945).
*H. Dragendorff, Terra sigillata. Bonner Jahrb. 96/97, 189511896, 18-155.
+
*Dragendorff 1896: H. Dragendorff, Terra sigillata. Ein Beitrag zur Geschichte der griechischen und römischen Keramik. Bonner Jahrb. 96/97, 1895/1896, 18-155. - https://doi.org/10.11588/bjb.1895.0.31276
*E. Ettlinger, Frühaugustäische Arretina in der Schweiz. In: Limes-Studien. Vorträge d. 3. Internat. Limeskongr. Rheinfelden (1957) 4548.
+
*Ettlinger 1957: E. Ettlinger, Frühaugustäische Arretina in der Schweiz. In: Limes-Studien. Vorträge d. 3. Internat. Limeskongr. Rheinfelden (1957) 4548.
*E. Ettlinger, Die italische Sigillata von Novaesium. Novaesium IX. Limesforschungen 21 (Berlin 1983).
+
*Ettlinger 1983: E. Ettlinger, Die italische Sigillata von Novaesium. Novaesium IX. Limesforschungen 21 (Berlin 1983).
*E. Ettlinger/R. Steiger, Formen und Farbe römischer Keramik (Augst 1971).
+
*Ettlinger/ Steiger 1971: E. Ettlinger/R. Steiger, Formen und Farbe römischer Keramik (Augst 1971).
*Ch. Fischer, Zum Beginn der Terra-Sigillata-Manufaktur von Rheinzabern. Germania 46, 1968,321-323.
+
*Fischer 1968: Ch. Fischer, Zum Beginn der Terra-Sigillata-Manufaktur von Rheinzabern. Germania 46, 1968, 321-323.
*Ch. Fischer, Die Terra-Sigillata-Manufaktur von Sinzig am Rhein (Düsseldorf 1969).
+
*Fischer 1969: Ch. Fischer, Die Terra-Sigillata-Manufaktur von Sinzig am Rhein (Düsseldorf 1969).
*Ch. Fischer, Töpfenamen von La Graufesenque. Germania 69,1991,163-165.
+
*Fischer 1991: Ch. Fischer, Töpfernamen von La Graufesenque. Germania 69, 1991, 163-165.
*E. Fölzer, Die Bilderschüsseln der ostgallischen Sigillata-Manufakturen. Römische Keramik in Trier I (Bonn 1913).
+
*Fölzer 1913: E. Fölzer, Die Bilderschüsseln der ostgallischen Sigillata-Manufakturen. Römische Keramik in Trier I (Bonn 1913).
*R. Forrer, Die römischen Terra sigillata-Töpfereien von Heiligenberg-Dinsheim und Ittenweiler im Elsaß. Mitt. Ges. Erhaltung gesch. Denkm. Elsaß 23 (1911).
+
*Forrer 1911: R. Forrer, Die römischen Terra sigillata-Töpfereien von Heiligenberg-Dinsheim und Ittenweiler im Elsaß. Mitt. Ges. Erhaltung gesch. Denkm. Elsaß 23 (1911).
*R. Forrer, Die Sigillata-Fabrik des Satto bei Chemery-Faulquemont (Falkenberg) in Lothringen. Germania 19, 1953,60-61.
+
*Forrer 1953: R. Forrer, Die Sigillata-Fabrik des Satto bei Chemery-Faulquemont (Falkenberg) in Lothringen. Germania 19, 1953, 60-61.
*H. Gabelmann, Zur hellenistisch-römischen Bleiglasurkeramik in Kleinasien. Jahrb. DA1 89, 1974,260-307.
+
*Gabelmann 1974: H. Gabelmann, Zur hellenistisch-römischen Bleiglasurkeramik in Kleinasien. Jahrb. DA1 89, 1974, 260-307.
*J. Garbsch, Terra Sigillata. Ein Weltreich im Spiegel seines Luxusgeschirrs. Ausstkat. Prähist. Staatsslg. 10 (München 1982).
+
*Garbsch 1982: J. Garbsch, Terra Sigillata. Ein Weltreich im Spiegel seines Luxusgeschirrs. Ausstkat. Prähist. Staatsslg. 10 (München 1982).
*E. Gose, GefäßSpen der römischen Keramik im Rheinland. Beih. Bonner Jahrb. 1 (Köln 1940).
+
*Gose 1940: E. Gose, Gefäßtypen der römischen Keramik im Rheinland. Beih. Bonner Jahrb. 1 (Köln 1940).
*J.W. Hayes, Late Roman Pottery (London 1972).
+
*Hayes 1972: J.W. Hayes, Late Roman Pottery (London 1972).
*W. Hübener, Eine Studie zur spätrömischen Rädchensigillata (Argonnensigillata). Bonner Jahrb. 168, 1968,241-298
+
*Hübener 1968: W. Hübener, Eine Studie zur spätrömischen Rädchensigillata (Argonnensigillata). Bonner Jahrb. 168, 1968, 241-298
*I. Huld-Zetsche, Trierer Reliefsigillata Werkstatt I. Mat. röm.-gern. Keramik 9 (Frankfurt 1972).
+
*Huld-Zetsche 1972: I. Huld-Zetsche, Trierer Reliefsigillata Werkstatt I. Mat. röm.-german. Keramik 9 (Frankfurt 1972).
*I. Huld-Zetsche, Trierer Reliefsigillata Werkstatt 11. Mat. röm.-gern. Keramik 12 (Bonn 1993).
+
*Huld-Zetsche 1993: I. Huld-Zetsche, Trierer Reliefsigillata Werkstatt 11. Mat. röm.-german. Keramik 12 (Bonn 1993).
  +
*Juranek 1976: H. Juranek, Rekonstruktion einzelner Schritte des Herstellungsverfahrens von Terra Sigillata durch Nachbildung. Informationsbl. Nachbarwiss. Ur- u. Frühgesch. 7, 1976, o.S.
*P. Karnitsch, Die verzierte Sigillata von Lauriacum. Forsch. Lauriacum 3 (Linz 1955).
 
*P. Karnitsch, Die Reliefsigillata von Ovilava (Wels, Oberösterreich) (Linz 1959).
+
*Karnitsch 1955: P. Karnitsch, Die verzierte Sigillata von Lauriacum. Forsch. Lauriacum 3 (Linz 1955).
  +
*Karnitsch 1959:P. Karnitsch, Die Reliefsigillata von Ovilava (Wels, Oberösterreich) (Linz 1959).
*H. Kellner, Die Sigillatatöpfereien von Westemdorf und Pfaffenhofen. K1. Schr. Kenntnis röm. Besetzungsgesch. Südwestdeutschl. 9 (StuttgarVAalen 1973).
 
  +
*Kellner 1973: H. Kellner, Die Sigillatatöpfereien von Westemdorf und Pfaffenhofen. Kl. Schr. Kenntnis röm. Besetzungsgesch. Südwestdeutschl. 9 (Stuttgart/Aalen 1973).
*R. Knorr, Töpfer und Fabriken verzierter Terra-Sigillata des ersten Jahrhunderts (Stuttgart 1919).
 
  +
*Knorr 1919: R. Knorr, Töpfer und Fabriken verzierter Terra-Sigillata des ersten Jahrhunderts (Stuttgart 1919).
*R. KnorrR. Sprater, Die westpfälzischen Sigillata-Töpfereien von Blickweiler und Eschweiler Hof (Speier am Rhein 1927).
 
  +
*Knorr/ Sürater 1927: R. Knorr/ R. Sprater, Die westpfälzischen Sigillata-Töpfereien von Blickweiler und Eschweiler Hof (Speier am Rhein 1927).
*W. Ludowici, Stempelnamen römischer Töpfer von meinen Ausgrabungen in Rheinzabern 190 1-1 904. Katalog I (Jockgrim 1904).
 
  +
*Liesen 2011: B. Liesen (Hrsg.), Terra Sigillata in den germanischen Provinzen. Kolloquium Xanten, 13.-14. November 2008. Xantener Berichte 20 (Mainz am Rhein 2011).
*W. Ludowici, Stempelbilder römischer Töpfer aus meinen Ausgrabungen in Rheinzabern 1901-1905. Katalog I1 (Jockgrim 1905).
 
*W. Ludowici, Urnengräber römischer Töpfer in Rheinzabern. Katalog III (Jockgrim 1908).
+
*Ludowici 1904: W. Ludowici, Stempelnamen römischer Töpfer von meinen Ausgrabungen in Rheinzabern 190 1-1 904. Katalog I (Jockgrim 1904).
*W. Ludowici, Römische Ziegelgräber. Katalog IV (Jockgrim 1912).
+
*Ludowici 1905: W. Ludowici, Stempelbilder römischer Töpfer aus meinen Ausgrabungen in Rheinzabern 1901-1905. Katalog I1 (Jockgrim 1905).
*W. Ludowici, Stempelnamen und Bilder römischer Töpfer, Legions-Ziegel-Stempel, Formen von Sigillata- und anderen Gefäßen aus meinen Ausgrabungen in Rheinzabern 1901 -1 9 14. Katalog V (Jockgrim 1927).
+
*Ludowici 1908: W. Ludowici, Urnengräber römischer Töpfer in Rheinzabern. Katalog III (Jockgrim 1908).
*W. Ludowici, Die Bilderschüsseln der römischen Töpfer von Rheinzabern. Tafelband zu Katalog V1 (Jockgrim 1948).
+
*Ludowici 1912: W. Ludowici, Römische Ziegelgräber. Katalog IV (Jockgrim 1912).
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*Ludowici 1927: W. Ludowici, Stempelnamen und Bilder römischer Töpfer, Legions-Ziegel-Stempel, Formen von Sigillata- und anderen Gefäßen aus meinen Ausgrabungen in Rheinzabern 1901 -1 9 14. Katalog V (Jockgrim 1927).
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*Morel 1981: J.-P. Morel, Céramique campanienne: les formes. Bull. Ecole franc. Athènes et Rome 244 (Rom 1981).
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*A. Oxe/H. Comfort, Corpus Vasorum Arretinorum. A Catalogue of the Signatures, Shapes and chronology of Italian Sigillata. Antiquitas 3,4 (Bonn 1968).
 
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*Oxé/ Comfort 1968: A. Oxe/H. Comfort, Corpus Vasorum Arretinorum. A Catalogue of the Signatures, Shapes and chronology of Italian Sigillata. Antiquitas 3,4 (Bonn 1968).
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*Pferdehirt 1978: B. Pferdehirt, Die römischen Terra-Sigillata-Töpfereien in Südgallien. Kl. Schr. Kenntnis röm. Besetzungsgesch. Südwestdeutschl. 18 (Stuttgart/Aalen 1978).
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*Polak 1989: M. Polak, Some observations on the production of terra sigillata at La Graufesenque. Arch. Korrbl. 19, 1989, 145-154.
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*Renker 1992: F. Renken, Grundlagen der Terra-Sigillata-Datierung im westmediterranen Bereich. Eine Verfahrens- und quellenkritische Analyse (Frankfurt a.M., Berlin 1992).
*H. RickenICh. Fischer, Die Bilderschüsseln der römischen Töpfer von Rheinzabern. Textband mit Typenbildern zu Katalog V1 (Bonn 1963).
 
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*Ricken 1934: H. Ricken, Die Bilderschüsseln der Kastelle Saalburg und Zugmantel. Saalburg Jahrb. 8, 1934, 130-182.
*E. Ritterling, Das frührömische Lager bei Hofheim im Taunus (Wiesbaden 1912).
 
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*Ricken 1938: H. Ricken, Die Bilderschüsseln der Töpferei von Waiblingen-Beinstein. In: H. V. Petrikovits/ A. Steeger (Hrsg.), Festschrift für August Oxe (Darmstadt 1938) 64-83.
*K. Roth-Rubi, Römisches Töpferhandwerk in Baden. Handel und Handwerk im römischen Baden (Baden 1983).
 
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*Ricken/ Fischer 1963: H. Ricken/ Ch. Fischer, Die Bilderschüsseln der römischen Töpfer von Rheinzabern. Textband mit Typenbildern zu Katalog V1 (Bonn 1963).
*K. Roth-Rubi, Spätantike Glanztonkeramik im Westen des römischen Imperiums. Ber. RGK 71, 1990,905-970.
 
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*Ritterling 1912: E. Ritterling, Das frührömische Lager bei Hofheim im Taunus (Wiesbaden 1912).
*S. v.Schnurbein, Die unverzierte Sigillata von Haltern. Bodenaltert. Westf. 1911-2 (Münster 1982).
 
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*Roth-Rubi 1983: K. Roth-Rubi, Römisches Töpferhandwerk in Baden. Handel und Handwerk im römischen Baden (Baden 1983).
*H. G. Simon, Terra sigillata aus Waiblingen. Grabung 1967. Fundber. Bad.-Württ. 9, 1984,471-546.
 
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*Roth-Rubi 1990: K. Roth-Rubi, Spätantike Glanztonkeramik im Westen des römischen Imperiums. Ber. RGK 71, 1990, 905-970.
*J.A. Stanfield/ G. Simpson, Central Gaulish Potters (London 1958).
 
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*Schmid/Vogel Müller 2012: D. Schmid/V. Vogel Müller, Eine Terra-Sigillata-ähnliche Keramikproduktion des 3. Jahrhunderts in Augusta Raurica. In: D. Bird (Hrsg.),Dating and interpreting the past in the western Roman Empire. Essays in honour of Brenda Dickinson (Oxford 2012) 112–129.
*G. Steitberg, Namenstempel und Stempelmarken Westerndorfer Sigillatatöpfer. Bayer. Vorgeschbl. 38, 1973, 132-153
 
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*Schnurbeim 1982: S. v.Schnurbein, Die unverzierte Sigillata von Haltern. Bodenaltert. Westf. 1911-2 (Münster 1982).
*G. Ulbert, Die römische Keramik aus dem Legionslager Augsburg-Oberhausen. Materialh. Bayer. Vorgesch. 14 (KellmWünz/Opf. 1960).
 
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*Simon 1984: H. G. Simon, Terra sigillata aus Waiblingen. Grabung 1967. Fundber. Bad.-Württ. 9, 1984, 471-546.
*W. Unverzagt, Terra Sigillata mit Rädchenverzierung. Mat. röm.-german. Keramik 3 (Frankfurt a.M. 1919).
 
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*Sölch 1989: R. Sölch, Die Terra-Sigillata-Manufaktur von Schwabmünchen-Schwabegg. Materialh. Bayer. Vorgesch. A 81 (Kallmünz/Opf 1989).
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*Stanfield/ Simpson 1958: J.A. Stanfield/ G. Simpson, Central Gaulish Potters (London 1958).
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*Steitberg 1973: G. Steitberg, Namenstempel und Stempelmarken Westerndorfer Sigillatatöpfer. Bayer. Vorgeschbl. 38, 1973, 132-153
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*Ulbert 1960: G. Ulbert, Die römische Keramik aus dem Legionslager Augsburg-Oberhausen. Materialh. Bayer. Vorgesch. 14 (KellmWünz/Opf. 1960).
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*Unverzagt 1919: W. Unverzagt, Terra Sigillata mit Rädchenverzierung. Mat. röm.-german. Keramik 3 (Frankfurt a.M. 1919).
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*Vogt 1941: E. Vogt, Terra sigillatafabrikation in der Schweiz. Zeitschr. Schweizer Arch. u. Kunstgesch. 3, 1941, 95–109.
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*Weiss 2002: J. Weiss, Experimente zur Herstellung von Terra Sigillata und anderer römischer Keramik. Arch. Schweiz 25, 2002, 2–15. - http://doi.org/10.5169/seals-19557
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==Links==
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*https://www1.rgzm.de/samian/home/frames.htm
   
   

Aktuelle Version vom 6. März 2024, 02:44 Uhr

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Die Terra Sigillata ist das klassische römische Tafelgeschirr. Kennzeichnend ist ein Überzug mit einer roten Engobe und die Herstellung in einem Model. Aufgrund ihrer häufigen Stempelverzierung und ihrer Töpferstempel erlaubt sie relativ genaue Datierungen.

Die Bezeichnung Terra Sigilata ist modern. In der Neuzeit-Archäologie findet er auch Anwendung auf Waren der Renaissance vorwiegend aus Portugal.


Forschungsgeschichte

Die Literatur zur Terra Sigillata ist fast unüberschaubar. Ein modernes Handbuch fehlt, lediglich für Teilbereiche liegen zusammenfassende Arbeiten vor, so für die italische Sigillata (Conspectus 1990). Als knappe Überblicksdarstellung, die einen Einstieg in die komplexe Materie bietet, ist das einschlägige Kapitel in der von Th. Fischer herausgegebenen Einführung in die provinzialrömische Literatur zu nennen (P. Eschbaumer, in: Fischer2001, 167ff.).

Allerdings gibt es eine Reihe älterer Darstellungen oder Ausstellungskataloge (Garbsch 1982; Oswald 1931; Oswald 1936/7; Oswald/Pryce 1920). Die Terminologie geht in ihrem Kern auf die Arbeit von H. Dragendorff 1895/96 zurück, ergänzt durch eine Reihe von neuen Formen, die bei der Bearbeitung einzelner Fundkomplexe ausgesondert wurden. Die Formen werden in der Regel nach den Bearbeitern oder dem entsprechenden Fundort mit einem Sigel versehen. Die einzelnen Bildstempel der Reliefsigillata sind bisher nicht typisiert, sondern werden derzeit noch ebenso nach typischen Vergleichsfunden in einer Reihe größerer Bearbeitungen zitiert. Hingewiesen sei schließlich auf die folgenden Personen, denen zahlreiche einschlägige Arbeiten zu verdanken sind: Chenet (Chen.), J. Dechelette (Dech.), Goudineau (Goud.), R. Knorr, S . Loeschke (Loeschke), W. Ludowici (Lud.), L. Ohlenroth, A. Oxe, B. Pferdehirt, E. Ritterling und H.-G. Simon.

Charakteristika

Kennzeichnend ist der feine rote bis rotbraune Überzug über einem orangen Kern, der keine oder nur eine sehr feine Magerung erkennen läßt.

Man unterscheidet zwischen glatter Sigillata (Töpferstempel auf dem Innenboden, gelegentlich Schlick- oder spätantike Rollstempelverzierung) und den in der Formschüssel hergestellten reliefierten Bilderschüsseln (zum Produktionsvorgang zusammenfassend: Garbsch 1982, 7ff.).


Gefäßformen

Formen römischer Terra-Sigillata Gefäße (nach Dragendorff 1896)


Arretinische Terra Sigillata (Drag. 11, Werkstatt des Perennius) aus Novaesium, Clemens-Sels-Museum, Neuss. (Hartmann Linge [CC0 1.0] via WikimediaCommons - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:201005151401_NE_CSM_Aretinische_TS.jpg)

Zylindrische Bilderschüsseln der Form Drag. 30 wurden Mitte des 2. Jh. n. Chr. von der bauchigeren Form Drag. 37 abgelöst, wie sie unter anderem in Rheinzabern produziert wurden.

Terra-Sigillata-Schüssel Drag. 37 mit Reliefdekor CERIALIS und COSTAENI (Terra Sigillata Museum- Inv. Nr:Gemeinde Rhz Nr. 17 (Foto: Terra Sigillata Museum Rheinzabern [CC NY NC ND]) via https://rlp.museum-digital.de/object/80821
Rheinzabern, Bilderschüssel Drag. 37 mit Europa-Darstellung, verformt Terra Sigillatamuseum Rheinzabern Leihgabe der GDKE Speyer / Grabungsbüro Rheinzabern (Foto: TSM Rhz / GDKE Speyer & Terra Sigillata Museum Rheinzabern [CC BY-NC-ND]) via https://rlp.museum-digital.de/singleimage?imagenr=137978

Randformen

Für die Chronologie des frührömischen Horizontes kommt trotz mancher Kritik der von Loeschke (1909) begonnenen und von Vogt (1948) und Ulbert (1960) modifizierten Gliederung der Randformen sog. italischer Sigillata in Services eine gewisse Bedeutung zu. Wichtig sind nur noch die Service Ia-C und 11. Die Bezeichnungen Service I11 und IV sind heute außer Gebrauch.

Service I: Hängelippe

  • Ia: Vorformen (2. Jz. v.Chr. - frühtiber.)
  • Ib: dicht an Gefäßwand anliegende Hängelippe, innen durch eine Rille abgesetzt (weitgehendes Fehlen in Haltern)
  • Ic: auf der Innenseite breite Kehle (Haltener Horizont)

Service II: Steilrand, außen mehr oder weniger konkav, durch Rillen eingefaßt, innen Gliederung durch Rillen, Kehle und Wulst (Haltener Horizont

Chronologie

Mit der italischen Sigillata beginnt die Geschichte dieser Keramikgattung, doch gibt es einige Vorläufer (hellenistische Reliefkeramik/Campana-Ware. - s. Kap. 10; Gabelmann 1974; Hochuli-Gysel 1977). Der Beginn der Terra Sigillata wird heute um etwa 30 v.Chr. angesetzt. Das Schiffswrack bei Planier mit sog. Praesigillata wird wegen eines Amphorenstempels, der mit einer literarisch überlieferten Person verbunden wird, kurz vor 47 v.Chr. datiert. Die ältesten datierbaren Fundorte sind die rheinischen Fundorte, in Südfrankreich kann jedoch Sigillata älteren Gepräges festgestellt werden.

Zunächst wurde in Arrezzo und in der Padana sog. 'schwarze Sigillata', wie sie etwa auf dem Magdalenensberg recht zahlreich belegt ist, produziert. In Gallien entstehen im 1. Jahrzehnt v.Chr., teilweise vielleicht auch früher, Werkstätten, die nach italischer Manier für einen lokalen Markt produzieren, in tiberischer Zeit beginnen sie sich vom italischen Formenspektrum zu lösen. Während des 1. und 2. Jahrhunderts ergab sich eine Verlagerung der Produktionszentren hin zu den Absatzmärkten im Norden über Zentralgallien nach Ostgallien (Rheinzabern) mit weiteren Töpfereien im rechtsrheinischen und helvetischen Gebiet.

In der Spätantike entstand in den Argonnen ein neues Produktionszentrum der überwiegend rädchenverzierten Argonnensigillata. Spätrömische Terra Sigillata in Südwestdeutschland ist meist den spätantiken Töpfereien in den Argonnen in Nordostfrankreich zuzuweisen (Chenet 194 1). Verglichen mit der mittelkaiserzeitlichen Produktion ist die Qualität relativ (!) schlecht, der Überzug zumeist matt. Charakteristisch ist eine Verzierung mit Rollrädchen, gelegentlich findet sich eine weiße Bemalung. Nur vereinzelt sind im alamannischen Raum Importe nordafrikanischer Töpfereien oder der Sigillee pal6ochretienne vorhanden (Hübener 1968; Roth-Rubi 1990).

Als Derivat römischer Terra Sigillata tritt im 5. Jahrh. die sog. rotgestrichene Ware auf. Es handelt sich zumeist um Tellerformen (Hübener 1969, 90). Rollrädchendekor war hier unbekannt, gelegentlich tritt Weißbemalung auf. Im 6. Jahrh. bleibt das Formenspektrum weitgehend auf Teller und Schüsseln mit abgesetztem, teilweise schräg ausbiegendem Oberteil beschränkt (Gross 1996). Produziert wurde die rotgestrichene Ware, die in Südwestdeutschland nur an wenigen Plätzen auftritt, u.a. in Mayen in der Eifel. In der späteren Merowingerzeit reduziert sich der rote Farbauftrag und führt zu rotbemalter Ware wie etwa der Pingsdorfer Ware (Gross 1996,584).

Verbreitung

Herstellungsweise

Die rekosntruktion der Herstellungstechnik der Terra Sigillata wurde schon früh ein Forschungsthema der experimentellen Archäologie (Juranek 1976; Weiss 2002).

Tonüberzug

reliefierte Bilderschüsseln

Zur Herstellung der Bilderschüsseln wurden Model verwendet.

Herstellungsbelege

Bei den Töpfereien handelte es sich um größere Manufakturen mit mehreren Töpfern. Die Zuweisung einzelner Töpfer an konkrete Produktionsorte ist trotz der Töpferstempel, die vor allem auf glatter Sigillata angebracht wurden (Teller), nur in Ausnahmefällen möglich, da Stempel eines Töpfers auch von mehreren Produktionsorten bekannt sind. Stilistische Vergleiche und Vergleiche einzelner Stempel, die allerdings oft abgeformt wurden, erlauben jedoch eine Einordnung.

In Süddeutschland sind einige römische Terra Sigillata-Manufakturen zu nennen, die allerdings keine Kontinuität ins Mittelalter aufweisen, sondern im wesentlichen im 3. Jahrhundert ihre Arbeit einstellten. Bisweilen wurden die Tonlager aber auch später wieder genutzt.

Rheinzabern, Formschüssel Drag. 30 PRIMITIVVS Terra Sigillata-Museum Rheinzabern Leihgabe der Gemeinde Rheinzabern (Foto: TSM Rhz / Gemeinde Rhz & Terra-Sigillata-Museum Rheinzabern [CC BY-NC-ND]) via https://rlp.museum-digital.de/singleimage?imagenr=137682

Terra-Sigillata-Töpfereien

Terra Sigillata-Töpfereien (Graphik R. Schreg)

Italische Sigillata

  • Arezzo
  • Modena
  • Pisa
  • Adria
  • Aquileia
  • Cuma
  • Pozzuoli
  • Sorrento
  • Asti
  • Pollentia

Südgallische Sigillata

  • Lyon, La Muette
  • La Graufesenque
  • Banassac
  • Montans
  • Solsona
  • Roziers
  • St. Bonnet

Mittel- und ostgallische Sigillata

  • Lezoux
  • Vichy
  • Lubié
  • Toulon-sur-Allier
  • Martres de Veyre
  • St. Rémy
  • Lavoye
  • La Madeleine
  • Chemery
  • Mandeure
  • Luxeuil
  • Boucheporn
  • Mittelbronn
  • Blickweiler
  • Eschweilerhof
  • Mainz
  • Heiligenberg
  • Ittenweiler
  • Rheinzabern
  • Trier
  • Bavai
  • Compiègne
  • Aachen-Schönforst
  • Remagen
  • Sinzig
  • Xanten
  • Nürtingen
  • Waiblingen-Beinstein
  • Stuttgart-Kräherwald
  • Bregenz
  • Kempten
  • Pfaffenhofen am Inn
  • Westerndorf
  • Pocking
  • Nassenfels
  • Schwabmünchen (Sölch 1989)

helvetische Sigillata

  • Baden
  • Bern, Enge
  • Augst (Schmid/Vogel Müller 2012)
  • Solothuirn

Pannonien

  • Budapest (Aquincum)

englische Sigillata

  • Colchester

Östliche Sigillata

  • Pergamon
  • Ephesos
  • Tralles

Kulturgeschichtliche Einordnung und sozialer Kontext

Vorwiegend diente die Terra Sigillata als Tafelgeschirr. Sie leitet sich aus der Tradition mediterraner Glanztonwaren ab.

Literaturhinweise

  • Bemont/ Jacob 1986: C. Bemont/ J.-P. Jacob (Hrsg.), La terre sigillée gallo-romaine. Lieux de production du Haut Empire: implantations, produits, relations. Doc. arch. franç. 6 (Paris 1986). - DOI : 10.4000/books.editionsmsh.32158
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