Abdrehspuren: Unterschied zwischen den Versionen
imported>Fabian Schwandt K |
|||
(11 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
+ | {{Stub}} |
||
+ | Als Abdrehspuren werden einerseits Abarbeitungen herstellungstechnisch zu dicker Wandungspartien, andererseits aber - vor allem in der Archäologie - auch Spuren vom Abheben von der noch rotierenden [[Töpferscheibe]] mittels eines [[Abschneidedraht]]s verstanden. |
||
+ | ==Abdrehspuren an der Wandung== |
||
− | Böden eines Keramikgefäßes sind entweder eben oder zur Mitte hin leicht aufgewölbt und weisen schlaufenförmige, parallele und gebogene Abschneidespuren auf. |
||
+ | Beim Abdrehen werden auf der Töpferscheibe am lederharten Gefäßkörper zu starke Wandungen manuell oder maschinell mit Hilfe von Abdreheisen (vgl. [[Töpferschiene]]) entfernt. Als charakteristisches Merkmal sind konzentrisch zur Drehachse mitgezogene kleine Magerungskörner zu erkennen. Diese sind meist am Ende einer längeren oder kürzeren meist scharfen Rille gelegen. Abdrehspuren können sowohl bei handwerklich als als auch bei industriell hergestellter Keramik vorkommen. |
||
− | Diese entstanden beim Abtrennvorgang mit einer Schnur oder einem Draht von der Unterlage. Daneben existieren auch glatte Böden, welche keine genauen Aussagen mehr zum Abtrennungsvorgang zulassen. Möglicherweise wurden sie in diesem Fall nachträglich geglättet oder verstrichen. Raue Unterseiten einzelner Gefäßböden können ein Indiz dafür sein, dass die [[Töpferscheibe]] vorher mit Sand oder Asche bestreut wurde, um das Anhaften zu reduzieren. |
||
+ | [[Lummeln]] bzw. Lommel sind diagonal oder vertikal angeordnete, parallele, riefenartige längere Abdrehspuren auf Gefäßoberflächen von Drehscheibenware. |
||
− | == Einzelnachweise == |
||
+ | ==Abdrehspuren am Boden== |
||
+ | Beim Abheben des ungebrannten Gefäßes entstehen auf dem Boden [[Abschneidespuren]]. Dies kann geschehen, so lange die Drehscheibe noch rotiert. Erfolgt das Abschneiden mit einer Schnur oder einem Draht entstehen schlaufenförmige Abdrehspuren als Sonderfall der Abschneidespuren. |
||
+ | ==Literaturhinweise == |
||
− | * Bauer 2005, 79. |
||
+ | * Bauer u. a. 1993: I. Bauer/W. Endres/B. Kerkhoff-Hader/R. Koch/H.-G. Stephan, Leitfaden zur Keramikbeschreibung (Mittelalter – Neuzeit). Terminologie – Typologie – Technologie². Kat. Prähist. Staatsslg. Beih. 2 (Kallmünz/OPf. 1993) 79. |
||
− | * Löw 2001, 43. |
||
+ | * Löw 2005: L. Löw, Keramik des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit aus dem westlichen Oberfranken 1. Diss. Univ. Bamberg 2001 (Bamberg 2005) 43. |
||
+ | |||
+ | |||
+ | [[Kategorie:Terminologie]] |
||
+ | [[Kategorie:Handwerkstechnik]] |
Aktuelle Version vom 17. August 2024, 20:06 Uhr
Dieser Artikel ist noch sehr kurz und möglicherweise inhaltlich unvollständig. |
Als Abdrehspuren werden einerseits Abarbeitungen herstellungstechnisch zu dicker Wandungspartien, andererseits aber - vor allem in der Archäologie - auch Spuren vom Abheben von der noch rotierenden Töpferscheibe mittels eines Abschneidedrahts verstanden.
Abdrehspuren an der Wandung
Beim Abdrehen werden auf der Töpferscheibe am lederharten Gefäßkörper zu starke Wandungen manuell oder maschinell mit Hilfe von Abdreheisen (vgl. Töpferschiene) entfernt. Als charakteristisches Merkmal sind konzentrisch zur Drehachse mitgezogene kleine Magerungskörner zu erkennen. Diese sind meist am Ende einer längeren oder kürzeren meist scharfen Rille gelegen. Abdrehspuren können sowohl bei handwerklich als als auch bei industriell hergestellter Keramik vorkommen.
Lummeln bzw. Lommel sind diagonal oder vertikal angeordnete, parallele, riefenartige längere Abdrehspuren auf Gefäßoberflächen von Drehscheibenware.
Abdrehspuren am Boden
Beim Abheben des ungebrannten Gefäßes entstehen auf dem Boden Abschneidespuren. Dies kann geschehen, so lange die Drehscheibe noch rotiert. Erfolgt das Abschneiden mit einer Schnur oder einem Draht entstehen schlaufenförmige Abdrehspuren als Sonderfall der Abschneidespuren.
Literaturhinweise
- Bauer u. a. 1993: I. Bauer/W. Endres/B. Kerkhoff-Hader/R. Koch/H.-G. Stephan, Leitfaden zur Keramikbeschreibung (Mittelalter – Neuzeit). Terminologie – Typologie – Technologie². Kat. Prähist. Staatsslg. Beih. 2 (Kallmünz/OPf. 1993) 79.
- Löw 2005: L. Löw, Keramik des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit aus dem westlichen Oberfranken 1. Diss. Univ. Bamberg 2001 (Bamberg 2005) 43.