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Epolding Mühltal liegt an der Isar etwa 17 km SSW von München in der Moränenlandschaft des Voralpengebiets. Gegenüber liegt auf einer Anhöhe die Befestigung von Schäftlarn, Birg.
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1920 wurde mit dem Bau des Wasserkraftwerks Mühltal an der Isar begonnen und dabei wurden merowingerzeitliche Gräber gefunden. Dem folgend wurden 920/22 mehrere Gräber unter der Leitung von Paul Reinecke bzw. F. Wagner ausgegraben. 1922 wurden dabei auch erste Siedlungsgruben erkannt. Die Grabungen wurden 1922/23 fortgsetzt, wobei auch der Grundriß einer Kirche freigelegt wurde.
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1920 wurde mit dem Bau des Wasserkraftwerks Mühltal an der Isar begonnen und dabei wurden merowingerzeitliche Gräber gefunden. Dem folgend wurden 1920/22 mehrere Gräber unter der Leitung von Paul Reinecke bzw. F. Wagner ausgegraben. 1922 wurden dabei auch erste Siedlungsgruben erkannt. Die Grabungen wurden 1922/23 fortgesetzt, wobei auch der Grundriß einer Kirche freigelegt wurde.
Anläßlich der Aufarbeitung der Funde kam es in den 960er Jahren noch einmal zu einer Nachgrabung. Funde und Befunde wurden 1968 durch Hermann Dannheimer monographisch vorgelegt.
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Anläßlich der Aufarbeitung der Funde kam es in den 1960er Jahren noch einmal zu einer Nachgrabung. Funde und Befunde wurden 1968 durch Hermann Dannheimer monographisch vorgelegt.
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Die keramischen Siedlungsfunde wurden überwiegend bei der Nachgrabung 1964 aus dem Humus bzw. aus gestörten Schichten geborgen. Wenige Scherben der Keramik mit einer sehr feinkörnigen weißen Magerung wurden unter dem Fundament der Phase 1 gefunden.
   
 
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===glimmerhaltige Keramik===
Dannheimer konnte für die Scherben mit der feinen weißen Magerung einige Vergleichsfunde aus merowingerzeitlichen Gräberfeldern des Münchner Raums benennen (Dannheimer 1968, 48ff.:
 
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Es handelt sich um überwiegend graue oder dunkelgraue Keramik mit einer meist braunen Oberfläche. Herstellungstechnisch scheint es sich um nachgedrehte Keramik zu handeln. Es sind überwiegend ausbiegende, gerundete, zum Teil auch abgestrichene Schrägränder vorhanden. Als Verzierung sind
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Es handelt sich um eine vermutlich nachgedrehte Keramik.
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Dannheimer konnte für die Scherben mit der feinen weißen Magerung einige Vergleichsfunde aus merowingerzeitlichen Gräberfeldern des Münchner Raums benennen (Dannheimer 1968, 48ff.):
 
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*Egling (Lkr. Wolfratshausen)
 
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*Beigarten (Gde. Straßlach-Dingharting, Lkr. München), Kapelle (Dannheimer 1968, 49)
 
*Beigarten (Gde. Straßlach-Dingharting, Lkr. München), Kapelle (Dannheimer 1968, 49)
   
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Nach diesen Grabfunden beginnt diese Materialgruppe in der Merowingerzeit. Stratigraphisch wurden einzelne Scherben unter den Fundamenten der Kirche der Phase 1 gefunden.
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===Grauware bzw. hart gebrannte graue Ware===
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Es handelt sich um eine jüngere graue Drehscheibenware mit unterschnittenenen Leistenrändern und Karniesrändern.
   
 
==Literaturhinweise==
 
==Literaturhinweise==

Aktuelle Version vom 1. November 2023, 23:01 Uhr

Mühltal (Gde. Straßlach-Dingharting, Lkr. München)

frühmittelalterliche Siedlung mit Kirche

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Lage

Epolding Mühltal liegt an der Isar etwa 17 km SSW von München in der Moränenlandschaft des Voralpengebiets. Gegenüber liegt auf einer Anhöhe die Befestigung von Schäftlarn, Birg.

  • Koordinaten: 47.99454, 11.48447

Forschungsgeschichte

1920 wurde mit dem Bau des Wasserkraftwerks Mühltal an der Isar begonnen und dabei wurden merowingerzeitliche Gräber gefunden. Dem folgend wurden 1920/22 mehrere Gräber unter der Leitung von Paul Reinecke bzw. F. Wagner ausgegraben. 1922 wurden dabei auch erste Siedlungsgruben erkannt. Die Grabungen wurden 1922/23 fortgesetzt, wobei auch der Grundriß einer Kirche freigelegt wurde. Anläßlich der Aufarbeitung der Funde kam es in den 1960er Jahren noch einmal zu einer Nachgrabung. Funde und Befunde wurden 1968 durch Hermann Dannheimer monographisch vorgelegt.

Es handelte sich um eine der ersten Siedlungsgrabungen zum frühen Mittelalter in Südbayern.

Ortsgeschichte

Die Bezeichnung Mühltal läßt sich erst ab dem 16. Jahrhundert fassen, doch rechnete der Weiler zu dem bereits im Jahr 762 als „ehapaldinga“ genannten Epolding.

Befundsituation

Im Siedlungsbereich wurden neben den Fundamenten einer mehrphasigen steinernen Kirche (Phase 1: Saalkirche mit gedrungener Rundapsis, Phase 2: Saalkirche mit Rechteckchor, Phase 3: Turmanbau) mit Rechteckchor zahlreiche Pfostenspuren ergraben. Die keramischen Siedlungsfunde wurden überwiegend bei der Nachgrabung 1964 aus dem Humus bzw. aus gestörten Schichten geborgen. Wenige Scherben der Keramik mit einer sehr feinkörnigen weißen Magerung wurden unter dem Fundament der Phase 1 gefunden.

Keramikfunde

Hermann Dannheimer differenzierte vier Materialgruppen:

  1. glimmerhaltig
  2. mit einer sehr feinkörnigen weißen Magerung
  3. Grauware
  4. glasierte Keramik

glimmerhaltige Keramik

Es handelt sich um überwiegend graue oder dunkelgraue Keramik mit einer meist braunen Oberfläche. Herstellungstechnisch scheint es sich um nachgedrehte Keramik zu handeln. Es sind überwiegend ausbiegende, gerundete, zum Teil auch abgestrichene Schrägränder vorhanden. Als Verzierung sind

Keramik mit sehr feinkörniger weißer Magerung

Es handelt sich um eine vermutlich nachgedrehte Keramik.

Dannheimer konnte für die Scherben mit der feinen weißen Magerung einige Vergleichsfunde aus merowingerzeitlichen Gräberfeldern des Münchner Raums benennen (Dannheimer 1968, 48ff.):

  • München-Aubing, Grab 177 - Knickwandtopf
  • Egling (Lkr. Wolfratshausen)
  • München-Allach, Grab 63 - evtl. Kammstrichware (bayer. Donauraum, FMa)
  • Krailling (Lkr. Straubing), Grab 13
  • Gauting (Lkr. Straubing) (?)
  • Beigarten (Gde. Straßlach-Dingharting, Lkr. München), Kapelle (Dannheimer 1968, 49)

Nach diesen Grabfunden beginnt diese Materialgruppe in der Merowingerzeit. Stratigraphisch wurden einzelne Scherben unter den Fundamenten der Kirche der Phase 1 gefunden.

Grauware bzw. hart gebrannte graue Ware

Es handelt sich um eine jüngere graue Drehscheibenware mit unterschnittenenen Leistenrändern und Karniesrändern.

Literaturhinweise

  • Dannheimer 1968: H. Dannheimer, Epolding-Mühltal. Münchner Beitr. Vor.- u. Frühgesch. 13 (München 1968)