Magerungsart: Unterschied zwischen den Versionen

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**Graphit
 
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**Glimmer
 
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**Schamotte/Scherbenmehl
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**[[Schamotte]]/Scherbenmehl
 
**Ziegelgrus
 
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**Kalk
 
**Kalk

Version vom 28. April 2021, 11:34 Uhr

Die Art der Magerung wird vor allem durch die Zusätze bestimmmt, die verwendet werden. Verschiedene Magerungsarten werden vor allem nach den Magerungsmitteln bzw. -zusätzen differenziert


  • anorganische Zusätze:
  • organische Zusätze:
    • Stroh
    • Mist

Die gängigsten Magerungsarten sind wie folgt:

Quarz, Glimmer, Kalk, Feldspat, keramisches Material, pflanzliche Anteile, sonstige Anteile (Gesteinsbruch; Graphit; eisenoxidische oder kalkhaltige Konkretionen; Muschelgrus etc.; Altton/Tongallen.

Bestimmung und Beschreibung

Die genaue Bestimmung der Magerungsmittel erfordert prinzipiell eine archäometrische Analyse, im einfachsten Falle eine mikroskopische Begutachtung. Rein optische Bestimmungen sind nur mit viel Erfahrung möglich und nicht absolut zuverlässig. So ist optisch eine Differenzierung zwischen Quarz, Feldspat und Glimmer nur bei groben Magerungspartikeln möglich. Zur optisch kaum möglichen Differenzierung zwischen Quarz und Kalkspat bietet sich die Anwendung von verdünnter Salzsäure an. Während Quarz keine Reaktionen hervorruft, bewirkt der Kalkspat ein heftiges Aufschäumen.

Zu bevorzugen sind daher prinzipiell neutrale Begriffe (z. B. "rostbraune Partikel"), doch bieten Angaben wie Quarz, Kalkspat, Kalk und Glimmer häufig eine bessere Vorstellung, wenngleich sie nicht als genaue mineralogische Bestimmungen zu verstehen sind. Darauf ist jeweils ausdrücklich hinzuweisen!


Beschreibung

Magerung wird nicht nur in Bezug auf das Magerungsmittel erfasst, sondern auch im Hinblick auf Zahl, Größe, Form und Verteilung der Magerungspartikel. Es sind dies die Kriterien der Magerungsdichte, Magerungsgröße und Magerungsverteilung. Es gibt verschiedene Klassifikationen der Magerungsmittel.

Der Leitfaden zur Keramikbeschreibung (Bauer u.a. 1993) unterscheidet:

  • Quarz
  • Glimmer
  • Kalk
  • Feldspat
  • keramisches Material (gemahlene/zerstoßene Scherben, gebrannter Ton, Schamotten)
  • pflanzliche Anteile
  • sonstige Anteile (Gesteinsbruch, Graphit, eisenoxidische oder kalkhaltige Konkretionen, Muschelgrus etc., Altton/Tongallen.

Der Leitfaden weist explizit auf das Verwechslungsrisiko Quarz – Feldspat, dunkler Glimmer – Graphit und Schamotte – eisenoxidische Konkretionen bzw. Sandstein.


Das Handbuch zur mittelalterlichen Keramik in Nordeuropa (Lüdtke/Schietzel 2001, 950) differenziert:

  1. Sand
  2. Gesteinsgrus
  3. Muschelgrus
  4. Schamott
  5. organisches Material
  6. Kalk
  7. Tuff

Literatur

  • Whitbread 1986: I.K. Whitbread, The characterisation of argillaceous inclusions in cermic thin sections. In: Archaeometry 28,1 (1986), S. 79-88.
  • Bauer u.a. 1993: I. Bauer/W. Endres/B. Kerkhoff-Hader u. a., Leitfaden zur Keramikbeschreibung (Mittelalter - Neuzeit). Terminologie - Typologie - Technologie2. Kat. Prähist. Staatsamml. München Beih. 2 (Kallmünz/Opf. 1993).
  • Lüdtke/ Schietzel 2001: H. Lüdtke/K. Schietzel (Hrsg.), Handbuch zur mittelalterlichen Keramik in Nordeuropa. Schr. Arch. Landesmus. Schleswig 6 (Neumünster 2001).