Regensburg, Bäckergasse 17/19: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Ausgrabungen 2001 in der [[Regensburg]]er Bäckergasse 17/19 ergaben ein spätmittelalterliches Handwerkerareal mit 40 Öfen vom Typ des Erdofen. An Funden kamen vorwiegend Tierknochen und Keramik der [[Prebrunner Ware]] zum Vorschein. Datierung: 14./15. bis 16. Jahrhundert; teilweise auch [[Goldglimmerware (Oberpfalz, FMa/ HMa)|Goldglimmerkeramik]] aus dem Hochmittelalter. Die Materialgruppen sind nicht immer bestimmbar, oftmals lag die Materialgruppe MG 10 nach M. Wintergerst vor. Wenn Randtypen feststellbar waren, dann vorwiegend Randtyp RT 39 und RT 65 nachweisbar. Es handelt sich um einen leicht unterschnittenen Kragenrand bzw. [[Karniesrand]]. |
+ | Ausgrabungen 2001 in der [[Regensburg]]er Bäckergasse 17/19 ergaben ein spätmittelalterliches Handwerkerareal mit 40 Öfen vom Typ des Erdofen. An Funden kamen vorwiegend Tierknochen und Keramik der [[Prebrunner Ware]] zum Vorschein. Datierung: 14./15. bis 16. Jahrhundert; teilweise auch [[Goldglimmerware (Oberpfalz, FMa/ HMa)|Goldglimmerkeramik]] aus dem Hochmittelalter oder Importkeramik: [[Silberglimmerware]] des 12./13. Jahrhunderts. Die Materialgruppen sind nicht immer bestimmbar, oftmals lag die Materialgruppe MG 10 nach M. Wintergerst vor. Wenn Randtypen feststellbar waren, dann vorwiegend Randtyp RT 39 und RT 65 nachweisbar. Es handelt sich um einen leicht unterschnittenen Kragenrand bzw. [[Karniesrand]]. |
Auch mit der Ausgrabung im Jahr 2021 konnte im Süden angrenzend an die Grabung von 2001 ein weiterer Bereich mit Erdöfen und einem Brunnen dokumentiert werden. Hier fand sich zudem ein Teilstück einer bisher undatierten, aber einer vermutlich spätmittelalterlichen Umfassungsmauer, die sich ost-west verlaufend nördlich der Frankenstraße fassen ließ. Sie hatte offenbar die handwerklich genutzte Parzelle inklusive Bäckergasse 17/19 im Norden umfasst. |
Auch mit der Ausgrabung im Jahr 2021 konnte im Süden angrenzend an die Grabung von 2001 ein weiterer Bereich mit Erdöfen und einem Brunnen dokumentiert werden. Hier fand sich zudem ein Teilstück einer bisher undatierten, aber einer vermutlich spätmittelalterlichen Umfassungsmauer, die sich ost-west verlaufend nördlich der Frankenstraße fassen ließ. Sie hatte offenbar die handwerklich genutzte Parzelle inklusive Bäckergasse 17/19 im Norden umfasst. |
Version vom 2. Dezember 2021, 14:29 Uhr
Ausgrabungen 2001 in der Regensburger Bäckergasse 17/19 ergaben ein spätmittelalterliches Handwerkerareal mit 40 Öfen vom Typ des Erdofen. An Funden kamen vorwiegend Tierknochen und Keramik der Prebrunner Ware zum Vorschein. Datierung: 14./15. bis 16. Jahrhundert; teilweise auch Goldglimmerkeramik aus dem Hochmittelalter oder Importkeramik: Silberglimmerware des 12./13. Jahrhunderts. Die Materialgruppen sind nicht immer bestimmbar, oftmals lag die Materialgruppe MG 10 nach M. Wintergerst vor. Wenn Randtypen feststellbar waren, dann vorwiegend Randtyp RT 39 und RT 65 nachweisbar. Es handelt sich um einen leicht unterschnittenen Kragenrand bzw. Karniesrand.
Auch mit der Ausgrabung im Jahr 2021 konnte im Süden angrenzend an die Grabung von 2001 ein weiterer Bereich mit Erdöfen und einem Brunnen dokumentiert werden. Hier fand sich zudem ein Teilstück einer bisher undatierten, aber einer vermutlich spätmittelalterlichen Umfassungsmauer, die sich ost-west verlaufend nördlich der Frankenstraße fassen ließ. Sie hatte offenbar die handwerklich genutzte Parzelle inklusive Bäckergasse 17/19 im Norden umfasst. Das Gewerbe der Bäcker liegt nahe, aber auch Flachsdarrtätgkeiten, einfach Koch- und Essenszubereitungen sowie weitere handwerkliche Nutzungen sind denkbar.
Literaturhinweise
- Berg 2022 (Druck in Vorbereitung): A. Berg, Archäologische Forschungen zum mittelalterlichen Handwerk in der Stadt Regensburg (Regensburg vorauss. 2022), Kapitel XIV Bäckergasse 17/19; Typentafeln 2; 3.