Esslingen, Karmeliterkloster: Unterschied zwischen den Versionen

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Am Südrand des Klosterbezirkes wurde ein Bachlauf erfasst, der zunächst unreguliert mit Faschinen, später dann mit Mauern eingefasst wurde. Der Bach wurde als Fischgewässer, zum Antrieb einer Mühle, aber auch zur Abfallbeseitigung genutzt. Spätestens seit dem 15. Jahrhundert bildeten sich umfangreiche Sedimente, der Bach versiegte. Aus diesem Bachbett stammt umfangreiches keramisches Fundmaterial, darunter zahlreiche unbeschädigte Gefäße, offenbar aus [[jüngere graue Drehscheibenware (Südwestdeutschland, SMa)|jüngerer grauer Drehscheibenware]], [[Musberger Ware]] sowie [[Steinzeug]]. Die Funde sind bisher lediglich in einer einzigen unkommentierten Tafel vorgelegt (Schäfer 1992 Abb. 260).
 
Am Südrand des Klosterbezirkes wurde ein Bachlauf erfasst, der zunächst unreguliert mit Faschinen, später dann mit Mauern eingefasst wurde. Der Bach wurde als Fischgewässer, zum Antrieb einer Mühle, aber auch zur Abfallbeseitigung genutzt. Spätestens seit dem 15. Jahrhundert bildeten sich umfangreiche Sedimente, der Bach versiegte. Aus diesem Bachbett stammt umfangreiches keramisches Fundmaterial, darunter zahlreiche unbeschädigte Gefäße, offenbar aus [[jüngere graue Drehscheibenware (Südwestdeutschland, SMa)|jüngerer grauer Drehscheibenware]], [[Musberger Ware]] sowie [[Steinzeug]]. Die Funde sind bisher lediglich in einer einzigen unkommentierten Tafel vorgelegt (Schäfer 1992 Abb. 260).
   
Bemerkenswert sind Funde der [[Rotbemalte schwäbische Feinware (Württemberg, SMa)|rotbemalten schwäbischen Feindware]], darunter ein Drillingsgefäß (Gross 2007).
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Bemerkenswert sind Funde der [[Rotbemalte schwäbische Feinware (Württemberg, SMa)|rotbemalten schwäbischen Feindware]], darunter ein [[Drillingsgefäß]] (Gross 2007).
   
 
Eine Auswertung durch D. Ade unter Berücksichtigung der Dendrodaten ist bisher unpubliziert.
 
Eine Auswertung durch D. Ade unter Berücksichtigung der Dendrodaten ist bisher unpubliziert.

Version vom 29. August 2022, 23:17 Uhr

Esslingen, "Auf dem Kies"

Grabungen des ehem. LDA 1990/92 (H. Schäfer) im Bereich der Obertorvorstadt.

Am Südrand des Klosterbezirkes wurde ein Bachlauf erfasst, der zunächst unreguliert mit Faschinen, später dann mit Mauern eingefasst wurde. Der Bach wurde als Fischgewässer, zum Antrieb einer Mühle, aber auch zur Abfallbeseitigung genutzt. Spätestens seit dem 15. Jahrhundert bildeten sich umfangreiche Sedimente, der Bach versiegte. Aus diesem Bachbett stammt umfangreiches keramisches Fundmaterial, darunter zahlreiche unbeschädigte Gefäße, offenbar aus jüngerer grauer Drehscheibenware, Musberger Ware sowie Steinzeug. Die Funde sind bisher lediglich in einer einzigen unkommentierten Tafel vorgelegt (Schäfer 1992 Abb. 260).

Bemerkenswert sind Funde der rotbemalten schwäbischen Feindware, darunter ein Drillingsgefäß (Gross 2007).

Eine Auswertung durch D. Ade unter Berücksichtigung der Dendrodaten ist bisher unpubliziert.

Literatur zur Fundstelle

  • Gross 1999: U. Gross, Töpferei des Hoch- und Spätmittelalters im städtischen Urnfeld. ALManach 4, 1999, 111-128
  • Gross 2007: U. Gross, Nochmals zur "Rotbemalten Buocher Feinware". Buocher Hefte 27, 2007, 34–48.
  • Schäfer 1991: H. Schäfer, Das Karmeliterkloster in der Obertorvorstadt in Esslingen. Arch. Ausgr. Bad.-Württ., 1991, 250–257.
  • Schäfer 1992: H. Schäfer, Befunde "Auf dem Kies". Grabungen südlich des Karmeliterklosters in Esslingen. Arch. Ausgr. Bad.-Württ., 1992, 339–343.