Schnaitheim, Seewiesen: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Fundstelle liegt auf der Niederterrasse östlich der Brenz, etwa 1,0 km südlich der alten Ortlage von Schnaitheim. Heute befindet sich hier ein Gewerbegebiet, dessen Erschließung in den 1970er und 80er Jahren den Anlass zu Ausgrabungen bot
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Die Fundstelle liegt auf der Niederterrasse östlich der Brenz, etwa 1,0 km südlich der alten Ortlage von Schnaitheim. Heute befindet sich hier ein Gewerbegebiet, dessen Erschließung in den 1970er und 80er Jahren den Anlass zu Ausgrabungen bot.
   
 
*Koordinaten: 48.700033, 10.1653078
 
*Koordinaten: 48.700033, 10.1653078

Version vom 2. September 2021, 19:53 Uhr

Schnaitheim, Stadt Heidenheim (Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg).

Beschreibung
Fundort Schnaitheim, Seewiesen
Fundart Siedlung
Lage ca 1 km S des Orts
Koordinaten 48.700033, 10.1653078
Datierung 7.–10./11. Jh.
Warenarten Knickwandkeramik, Rauwandige Drehscheibenware Donzdorfer Art (Neckarland/ Schwäb. Alb, FMa), Kammstrichware, Ulmer Gruppe (Ulm, FMa);
Formenspektrum v.a Gebrauchskeramik, Töpfe
Fundinventar Siedlungsfunde, z.T. aus Gruben- bzw. Grubenhausverfüllungen
Befundbeschreibung Grabungen des LDA (Ref. 21) deckten 1975, 1979, 1982 und 1983 Teile der Siedlung sowie ein benachbartes Grabhügelfeld der Hallstattzeit auf, in dem sich als Nachbestattungen auch merowingerzeitliche Gräber fanden.
Verbleib
Bemerkungen
Literatur Leinthaler 2003


Lage

Die Fundstelle liegt auf der Niederterrasse östlich der Brenz, etwa 1,0 km südlich der alten Ortlage von Schnaitheim. Heute befindet sich hier ein Gewerbegebiet, dessen Erschließung in den 1970er und 80er Jahren den Anlass zu Ausgrabungen bot.

  • Koordinaten: 48.700033, 10.1653078

Forschungsgeschichte

Grabungen des LDA (Ref. 21) deckten 1975, 1979, 1982 und 1983 Teile der Siedlung sowie ein benachbartes Grabhügelfeld der Hallstattzeit auf, in dem sich als Nachbestattungen auch merowingerzeitliche Gräber fanden. Diese Gräber in der Nattheimer Straße liegen etwa 0,6 km von den ergrabenen Siedlungsfunden entfernt. Einzelne Baugrubenbeobachtungen belegen jedoch eine größere Ausdehnung der Siedlung nach Süden. 2Im Rahmen einer Würzburger Dissertation wurde die Grabung von Beate Leinthaler bearbeitet (Leinthaler 2003). Die Autorin unterschied verschieden lokale Randformen.

Seit den 1990er Jahren fanden umfangreiche Ausgrabungen westlich der Brenz in Flur Fürsamen statt, wo eine frühalamannische Besiedlung nachgewiesen werden konnte.

Befunde

Die Siedlung in den Seewiesen bei Schnaitheim erreicht mit über 5 ha eine Größenordnung, die als Dorf bezeichnet werden kann. Sie zeigt eine interessante innere Gliederung, die in Südwestdeutschland weitgehend einzigartig ist, da Grubenhäuser und Pfostenbauten getrennt liegen.



Keramikfunde

Differenziert wurden in der Bearbeitung durch Leinthaler nur grob:

  • merowingerzeitliche Drehscheibenware
  • Rauwandige Drehscheibenware
  • nachgedrehte Ware - Einige Funde wurden von der Bearbeiterin in die Nähe der Ulmer Gruppe gestellt.
    • rauwandige, nachgedrehte Ware
    • brauntonige nachgedrehte Ware und sogenannte Kammstrichware
  • Sonderformen - Hierunter fallen Ränder von Schalen, die nur allgemein der nachgedrehten Ware zuzuweisen sind, aber auch Karniesränder, die indes dem Oberboden entstammen und der jüngeren grauen Drehscheibenware zuzuordnen sind.


Verbleib der Funde

Literatur zur Fundstelle:

  • Biel, Schnaitheim 1975
  • Biel, Schnaitheim 1979
  • Biel, Schnaitheim
  • Dietrich 1982: H. Dietrich, Neue archäologische Untersuchungen in den Seewiesen bei Heidenheim-Schnaitheim, Kreis Heidenheim. Arch. Ausgr. Baden-Württemberg 1982, 163–166;
  • Dietrich
  • Grosss, Keramik 29.
  • Leinthaler 2003: B. Leinthaler, Eine ländliche Siedlung des frühen Mittelalters bei Schnaitheim, Lkr. Heidenheim. Materialh. Arch. Bad.-Württ. 70 (Stuttgart 2003).
  • Schreg 31.10.2012: R. Schreg, Heidenheim-Schnaitheim: Fragen frühmittelalterlicher Besitzstrukturen. Archaeologik (31.10.2012). - https://archaeologik.blogspot.com/2012/10/heidenheim-schnaitheim-fragen.html