Tiegel: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:ABB45.jpg|right|mini|Tiegel: 1 jungneolithischer Gußtiegel, Hornstaad. - 2 späthallstattzeitlicher Tiegel, Geislingen a.d.Steige. - 3 latènezeitlicher Graphittontiegel, Wallersdorf. - 4 mittelalterlicher Graphittontiegel, Neckargröningen. - 5 mittelalterlicher Glasschmelztiegel aus Schamotteton, Nassachtal.]]
   
 
Tiegel zum Schmelzen von Metallen und Glas treten in sehr unterschiedlicher Tonqualität auf. Vorgeschichtliche Tiegel sind häufig sehr spröde und grob, meist oxydierend (sekundär) gebrannt. Sie besitzen häufig die Form eines [[Schöpfer]]s (Schlichtherle/Rottländer 1982; Drescher 1995, 310 ff.). Besonders feuerfest ist Graphitton, der spätestens seit der Latènezeit, vor allem aber auch im Mittelalter und der Neuzeit für Tiegel verwendet wird (Drescher 1983). Hinzuweisen ist weiterhin auf schamottegemagerte Häfen, wie sie etwa bei der mittelalterlichen Glasproduktion Verwendung fanden (Horat 1991, 18 ff.; Runschke 1992). Tiegel besitzen meist anhaftende Schmelzreste und sollten deutliche Spuren der Hitzeeinwirkung zeigen. Der Scherben ist daher oft blasig, bei mittelalterlichen und neuzeitlichen Glastiegeln sind aufgrund der aggressiven Ofenatmosphäre oft rinnenartige Zersetzungsspuren auf der Hafenaußenseite oder gar Lochfraß zu beobachten.
 
Tiegel zum Schmelzen von Metallen und Glas treten in sehr unterschiedlicher Tonqualität auf. Vorgeschichtliche Tiegel sind häufig sehr spröde und grob, meist oxydierend (sekundär) gebrannt. Sie besitzen häufig die Form eines [[Schöpfer]]s (Schlichtherle/Rottländer 1982; Drescher 1995, 310 ff.). Besonders feuerfest ist Graphitton, der spätestens seit der Latènezeit, vor allem aber auch im Mittelalter und der Neuzeit für Tiegel verwendet wird (Drescher 1983). Hinzuweisen ist weiterhin auf schamottegemagerte Häfen, wie sie etwa bei der mittelalterlichen Glasproduktion Verwendung fanden (Horat 1991, 18 ff.; Runschke 1992). Tiegel besitzen meist anhaftende Schmelzreste und sollten deutliche Spuren der Hitzeeinwirkung zeigen. Der Scherben ist daher oft blasig, bei mittelalterlichen und neuzeitlichen Glastiegeln sind aufgrund der aggressiven Ofenatmosphäre oft rinnenartige Zersetzungsspuren auf der Hafenaußenseite oder gar Lochfraß zu beobachten.
   
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==Einzelnachweise==
 
==Einzelnachweise==
 
*H. Drescher, Ein Schmelztiegel aus der Königspfalz Wimpfen am Neckar. Forsch. u. Ber. Arch. Mittelalter Bad.-Württ. 8, 1983, 363-367.
 
*H. Drescher, Ein Schmelztiegel aus der Königspfalz Wimpfen am Neckar. Forsch. u. Ber. Arch. Mittelalter Bad.-Württ. 8, 1983, 363-367.

Version vom 24. Juli 2020, 00:47 Uhr

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Tiegel: 1 jungneolithischer Gußtiegel, Hornstaad. - 2 späthallstattzeitlicher Tiegel, Geislingen a.d.Steige. - 3 latènezeitlicher Graphittontiegel, Wallersdorf. - 4 mittelalterlicher Graphittontiegel, Neckargröningen. - 5 mittelalterlicher Glasschmelztiegel aus Schamotteton, Nassachtal.

Tiegel zum Schmelzen von Metallen und Glas treten in sehr unterschiedlicher Tonqualität auf. Vorgeschichtliche Tiegel sind häufig sehr spröde und grob, meist oxydierend (sekundär) gebrannt. Sie besitzen häufig die Form eines Schöpfers (Schlichtherle/Rottländer 1982; Drescher 1995, 310 ff.). Besonders feuerfest ist Graphitton, der spätestens seit der Latènezeit, vor allem aber auch im Mittelalter und der Neuzeit für Tiegel verwendet wird (Drescher 1983). Hinzuweisen ist weiterhin auf schamottegemagerte Häfen, wie sie etwa bei der mittelalterlichen Glasproduktion Verwendung fanden (Horat 1991, 18 ff.; Runschke 1992). Tiegel besitzen meist anhaftende Schmelzreste und sollten deutliche Spuren der Hitzeeinwirkung zeigen. Der Scherben ist daher oft blasig, bei mittelalterlichen und neuzeitlichen Glastiegeln sind aufgrund der aggressiven Ofenatmosphäre oft rinnenartige Zersetzungsspuren auf der Hafenaußenseite oder gar Lochfraß zu beobachten.


Einzelnachweise

  • H. Drescher, Ein Schmelztiegel aus der Königspfalz Wimpfen am Neckar. Forsch. u. Ber. Arch. Mittelalter Bad.-Württ. 8, 1983, 363-367.
  • H. Drescher, Die Verarbeitung von Buntmetall auf der Heuneburg. In: E. Gersbach, Baubefunde der Perioden IVc - IVa der Heuneburg. Röm.-German. Forsch. 53 = Heuneburgstud. IX (Mainz 1995) 255-364.
  • H. Horat, Der Glasschmelzofen des Priesters Theophilus (Bern, Stuttgart 1991).
  • W. Runschke, Über die Keramikfunde bei der Glashütte Uhingen-Nassalch/Salzwiesen. In: W. Lang (Hrsg.), Kolloquium zur Glasherstellung im Spätmittelalter. Uhingen und Heidelberg 1992 (Göppingen 1992) 83-89.
  • H. Schlichtherle/R. Rotlländer, Gußtiegel der Pfyner Kultur in Südwestdeutschland. Fundber. Bad.-Württ. 7, 1982, 59-71.