Drehscheibenkeramik
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Terminologie
Drehscheibenware bezeichnet Keramik, die auf einer schnell laufenden Töpferscheibe gefertigt wurde, die zumeist fußgetrieben ist.
Forschungsgeschichte
Charakteristika
Drehscheibenware lässt sich vor allem anhand der Drehriefen erkennen, die oft auf der Innenseite deutlicher ausgeprägt sind. Außen können sie durch eine Oberflächenbehandlung überprägt sein. Als sekundäres Merkmal können schlaufenförmige Abschneidespuren am Boden dienen. Auch sind bestimmte Randformen, wie z.B. der Karniesrand besonders für Drehscheibenware typisch.
Formenspektrum
Chronologie
Vor allem in der süüdeutschen Forschung wurde insbesondere in Nachfolge von Uwe Lobbedey zwischen älterer und jüngerer Drehscheibenware differenziert. Es ist dies eine Kategorisierung auf der Ebene der Interpretation. Während für die ältere Drehscheibenware die unmittelbare römischen Traditionen eine wesentliche Rolle spielen, sind die jüngeren Drehscheibenwaren mit dem spätmittelalterlichen, oft mit den Städten verbundenen Handwerk verbunden. Lobbedey war hier von älteren kunsthistorischen Differenzierungen zwischen romanischer ("Epoche der kugelig geformten Keramik") und gotischer Keramik (schlankere Gefäformen, "Epoche der Gefäße mit Zylinderhals") inspiriert.
Warenarten
- Rheinische Grauwaren
- Rauhwandige Drehscheibenware
- Ältere gelbe Drehscheibenware (Südwestdeutschland, FMa/HMa)
- Ältere graue Drehscheibenware (Kraichgau/ Oberrhein, HMa)
- Rotbemalte schwäbische Feinware (Württemberg, SMa)
- Orange engobierte Drehscheibenware (Bodenseeraum, SMa)
- Jüngere Drehscheibenware
- Jüngere graue Drehscheibenware (Südwestdeutschland, SMa)
- Jüngere graue Drehscheibenware (Ulm und Oberschwaben, SMa)
Kulturgeschichtliche Einordnung und sozialer Kontext
Literaturhinweis
- Lobbedey 1968: U. Lobbedey, Untersuchungen mittelalterlicher Keramik vornehmlich in Südwestdeutschland. Arb. Frühmittelalterforsch. 3 (Berlin 1968).