Graphittonkeramik

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Abb. 1: Graphitkeramik Rauher Kulm (Foto: H. Losert, unpubliziert).
Abb. 2: Graphitkeramik Rauher Kulm (Foto: H. Losert, unpubliziert).

Bei dieser Variante der Graphitkeramik wurde entweder Graphiterde verwendet (Graphiterde entsteht als natürliches Verwitterungsprodukt in Regionen mit Graphitvorkommen) oder der i.d.R. graphitfreie Ton intentionell mit Graphit gemagert, der Graphit in die Grundmatrix der Tonmasse durch verschiedene Herstellungsverfahren eingebracht. Graphittonkeramik ist regelhaft reduzierend gebrannt und zeichnet sich durch eine graue bis schwarzgraue Färbung aus, kann allerdings auch bräunliche Töne annehmen (Abb. 1 und 2). Diese Form der Graphitkeramik weist – je nach Höhe des prozentualen Anteils an Graphit in der Tonmatrix – die physikalischen und chemischen Eigenschaften auf, die nach heutigem Wissensstand der Graphitkeramik zugeschrieben werden. Sie stellt als Grabungsfunde die in Süddeutschland am häufigsten vorkommende Variante dar, was allerdings damit in Zusammenhang stehen kann, dass Graphittonkeramik am ehesten als Graphitkeramik erkannt wird. Der Scherben zeichnet sich durch einen unterschiedlich hohen Abrieb aus, der von massiv bis fast nicht vorhanden reichen kann. Diese Variante der Graphitkeramik besteht den „Maltest“, mit dem Scherben kann – ähnlich wie mit einem Bleistift – geschrieben und gemalt werden. Hinzuweisen ist allerdings auf den Umstand, dass Graphit hierbei in sehr unterschiedlichen Korngrößen Verwendung fand – von Graphitstaub bis hin zu mehreren Millimetern großen Graphitkörnern. Insbesondere bei letzteren Scherben stehen experimentalarchäologische Untersuchungen noch aus, es ist aber davon auszugehen, dass diese Gefäße aufgrund der völlig andersartigen Tontextur abweichende physikalisch-chemische Eigenschaften aufweisen.

Warenarten

Literatur