Dreibeingefäß
Neben Henkeltöpfen lassen sich im neuzeitlichen Fundmaterial als weiteres Kochgeschirr die Dreibeintöpfe und Dreibeinpfannen ausmachen. Derartige Formen sind seit dem ausgehenden Mittelalter bekannt und stellen Weiterentwicklungen bspw. der spätmittelalterlichen Keramikgrapen dar, die sich wiederum von metallenen Vorbildern ableiteten (Gross 1995a, 58; Gross 2001, 328). In der Neuzeit nehmen diese Gefäßformen stark zu. Ein geringes Auftreten von Dreifußgefäßen kann auf eine bereits veränderte Kochsituation hindeuten. Ab dem 19. Jahrhundert treten vermehrt geschlossene Herde in Erscheinung und verdrängen allmählich die offenen Feuerstellen. Nicht selten weisen Dreibeingefäße starke Rußspuren am Boden und an den Fußinnenseiten auf, da sie direkt in der Glut standen (Gross 2003, 9; Gross 2001, 328). Damit kann unter Umständen auf die einstmals vorhandenen Kochbedingungen (offener Herd) einer Fundstelle geschlossen werden.
Einzelnachweise
- U. Gross, „Allerhandt grimppel auch kuchingeschürr…“ In: A. Stangl et al., Mönche und Scholaren. Funde aus 900 Jahren Kloster Alpirsbach [1095 – 1995] (Karlsruhe 1995).
- U. Gross, Gefäß-, Gerät- und Spielzeugfunde aus dem Dorment. In: Landesdenkmalamt Baden-Württemberg (Hrsg.), Apirsbach. Zur Geschichte von Kloster und Stadt. Forschungen und Berichte der Bau- und Kunstdenkmalpflege in Baden-Württemberg 10 (Stuttgart 2001) 831-878.
- U. Gross, Neuzeitliche Keramik im nördlichen Baden (16.-19. Jh.) (Heidelberg 2003).