Magerung
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Ein kennzeichnendes Element des Scherbens stellt die Magerung dar. Es handelt sich hierbei um einen Zusatz, der verhindern soll, daß das Gefäß beim Brennen Risse bildet.
Aus diesem Grund wird einem zu fetten Ton meist eine Magerung zugesetzt. Dazu kann Sand (mineralische Magerung), Spreu oder Mist (organische Magerung) verwendet werden.
Bei archäologischen Funden ist nicht immer sicher zu entscheiden, ob die Magerung zugegeben wurde, oder schon im Ton enthalten und nicht ausgeschlämmt wurde. Vereinfachend werden daher meist alle Einschlüsse im Ton als Magerung bezeichnet.
Magerungsarten
Verschiedene Magerungsarten werden vor allem nach den Magerungsmitteln bzw. -zusätzen differenziert anorganische Zusätze:
organische Zusätze:
- Stroh
- Mist
Bestimmung und Beschreibung
Die genaue Bestimmung der Magerungsmittel erfodert prinzipiell eine archäometrische Analyse, im einfahcsten falle eine mikroskopische Begutachtung. Rein optische Bestimmungen sind nur mit viel Erfahrung möglich und nicht absolut zuverlässig. So ist optisch eine Differenzierung zwischen Quarz, Feldspat und Glimmer nur bei groben Magerungspartikeln möglich. Zu bevorzugen sind daher prinzipiell neutrale Begriffe (z.B. "rostbraune Partikel"), doch bieten Angaben wie Quarz, Kalkspat, Kalk und Glimmer häufig eine bessere Vorstellung, wenngleich sie nicht als genaue mineralogische Bestimmungen zu verstehen sind. Darauf ist jeweils ausdrücklich hinzuweisen!
Zur optisch kaum möglichen Differenzierung zwischen Quarz und Kalkspat bietet sich die Anwendung von verdünnter Salzsäure an. Während Quarz keine Reaktionen hervorruft, bewirkt der Kalkspat ein heftiges Aufschäumen.
Beschreibung
Magerung wird nicht nur in Bezug auf das Magerungsmittel erfasst, sondern auch im Hinblick auf Zahl, Größe, Form und Verteilung der Magerungspartikel. Hier gibt es verschiedene Beschreibungssysteme. Kriterien sidn die Magerungsdichte, Magerungsgröße
Leitfaden zur Keramikbeschreibung (Bauer u.a. 1993)
Die gängigsten Magerungsarten sind wie folgt:
Quarz, Glimmer, Kalk, Feldspat, keramisches Material, pflanzliche Anteile, sonstige Anteile (Gesteinsbruch; Graphit; eisenoxidische oder kalkhaltige Konkretionen; Muschelgrus etc. Altton/Tongallen;
Aufgrund der enormen Schwierigkeit in der Unterscheidung der einzelnen Magerungsarten kann eine eingehende Untersuchung nur mit Hilfe einer mikroskopischen Aufarbeitung erfolgen.
Unter dem Sammelbegriff keramisches Material werden verschiedene Arten wie gemahlene/zerstoßene Scherben, gebrannter Ton, Schamotten zusammengefaßt.
Handbuch zur mittelalterlichen Keramik in Nordeuropa (Lüdtke/Schietzel 2001, 950)
- Sand
- Gesteinsgrus
- Muschelgrus
- Schamott
- organisches Material
- Kalk
- Tuff
Literatur
- Whitbread 1986: I.K. Whitbread, The characterisation of argillaceous inclusions in cermic thin sections. In: Archaeometry 28,1 (1986), S. 79-88.
- Bauer u.a. 1993: I. Bauer/W. Endres/B. Kerkhoff-Hader u. a., Leitfaden zur Keramikbeschreibung (Mittelalter - Neuzeit). Terminologie - Typologie - Technologie2. Kat. Prähist. Staatsamml. München Beih. 2 (Kallmünz/Opf. 1993).
- Lüdtke/ Schietzel 2001: H. Lüdtke/K. Schietzel (Hrsg.), Handbuch zur mittelalterlichen Keramik in Nordeuropa. Schr. Arch. Landesmus. Schleswig 6 (Neumünster 2001).