Keramikklassifikation

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Als Keramikklassifikation bezeichnet man die Einteilung von Keramikobjekten in Gruppen, die nach Kriterien der Form, der Herstellungstechnik, des Materials, archäometrischer Analysen oder auch übergreifend und unter Berücksichtigung kulturgeschichtlicher Kriterien oder Aspekte erfolgen kann.

In der Forschung wurde nicht immmer sauber nach den unterschiedlichen Kriterien der Klassifikation differenziert, so dass die Begriffe der Warenart oder der Materialgruppe oft synonym verwendet werden, während sie tatsächlich sehr unterschiedliches bezeichnen.

  • Formengruppe - Typologie nach Kriterien der Gefäß- oder auch der Randform
  • technische Gruppe - nach Herstellungstechniken
  • Materialgruppe - nach Kriterien des Materials, wobei zu beachten ist, dass makroskopische, mikroskopische und analytische Kriterien zu unterschiedlicher Gruppendifferenzierung führen können.
  • Warenart - berücksichtigt ein breites Bündel von Kriterien, u.a. auch kulturgeschichtliche, bereits interpretative Aspekte. Eine Warenart ist nicht zwingend identisch mit den Produkten einer Töpferei, sondern vereinigt solche Gefäße und keramischen Produkte, die einander durch gemeinsame Herstellungstraditionen nahe stehen.

Erfahrungsgemäß kann eine Klassifikation von Scherben nicht immer zweifelsfrei vorgenommen werden, so dass - abhängig von der Variabiliät der Töpferbetriebe (primäre Fomration), der Erhaltungsbedingungen (sekundäre Formation) und auch des Erfahrungsstandes des Bearbeiters (tertiäre Formation) - stets unbestimmbare Funde übrig bleiben. Diese dürfen bei einer Fundvorlage nicht unterschlagen werden, doch vermisst man die Gruppe "unbestimmbar" bei der Mehrzahl der Fundvorlagen. Auf der Ebene der Materialgruppe müsste hier eine Sondergruppe "Sonstige" beschrieben, auf der Ebene der Warenarten ein Gruppe mit Funden unklarer Zuweisung gebildet werden.