Jüngere graue Drehscheibenware (Südwestdeutschland, SMa)

Aus balismink
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Stub logo.pngDieser Artikel ist noch sehr kurz und möglicherweise inhaltlich unvollständig.

Die südwestdeutsche jüngere graue Drehscheibenware ist eine regionale Ausprägung der jüngeren Drehscheibenware, wie sie von Uwe Lobbedey (1968) definiert worden war. Da Lobbedey südwestdeutsche Funde in den Mittelpunkt seiner Arbeit gestellt hatte, bildet sie deren definitorischen Kern.

Einführung

Forschungsgeschichte

Lobbedey in Abgrenzung zu älterer Drehscheibenware

Charakteristika

Herstellungstechnik

schnell laufende Drehscheibenware

Scherbenbeschaffenheit

Brand/ Farbe

reduzierend, wird lokal zunehmend durch oxidierend gebrannte jüngere Drehscheibenware abgelöst

Verzierungen

Verzierungen befinden sich i.R. auf der Schulter.

  • horizontale Rillen
  • Wellenlinien
  • Rollstempel



Gefäßformen

Die jüngere Drehscheibenware ist generell durch ein sehr breites Formenspektrum gekennzeichnet. Die Vervielfältigung der kera-mischen Formen ist eine Erscheinung des 13./14. Jahrhunderts.


Diese Form ist v.a. bei der jüngeren grauen Drehscheibenware im Raum zwischen Ulm und Augsburg verbreitet (Schreg 2012).

Verbreitung

Varianten

Kulturgeschichtliche Einordnung und sozialer Kontext

trotz regionaler Eigenarten sind die jüngeren grauen Drehscheibenwaren über weite Teile Mitteleuropas sehr ähnlich - z.B. Karniesrand


Die Vervielfältigung der keramischen Formen im 13./14. Jahrhundert geht mit der Entstehung städtischer Strukturen in Gesellschaft und Wirtschaft einher. Die Töpferei wird zum spezialisierten städtischen Handwerk, das sich am Bedarf des entstehenden Bürger-tums orientiert und mit der Wiedereinführung der schnellaufenden Drehscheibe und der Ablösung der „nachgedrehten“ Waren des Hochmittelalters auch eine anspruchsvollere, an größere Produktionsmengen orientierte Technologie verwendet. Diese Entwicklung vollzieht sich in Ulm früher als im südlich anschließenden Oberschwaben.

Literaturhinweise

  • Gross 1991: U. Gross, Mittelalterliche Keramik zwischen Neckarmündung und Schwäbischer Alb. Bemerkungen zur räumlichen Entwicklung und zeitlichen Gliederung. Forsch. u. Ber. Arch. Mittelalter Bad.-Württ. 12 (Stuttgart 1991). - doi: 10.11588/artdok.00005858
  • Lobbedey 1968: U. Lobbedey, Untersuchungen mittelalterlicher Keramik vornehmlich in Südwestdeutschland. Arb. Frühmittelalterforsch. 3 (Berlin 1968).
  • Scholkmann 1977: B. Scholkmann, Archäologische Untersuchungen in der ehemaligen Stiftskirche St. Martin in Sindelfingen. In: Forschungen und Berichte zur Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg 4 (Stuttgart 1977) 7–66.
  • Scholkmann 1978: B. Scholkmann, Sindelfingen, obere Vorstadt. Eine Siedlung des hohen und späten Mittelalters. Forsch. u. Ber. Arch. Mittelalter Bad.-Württ. 3 (Stuttgart 1978).
  • Schreg 2012: R. Schreg, Gekehlte Karniesrandschalen. Archaeologik (19.11.2012). - https://archaeologik.blogspot.com/2012/11/gekehlte-karniesrandschalen.html