Burgundische Keramik (Südwestdeutschland, FMa)

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Aus einheimisch römischen Traditionen ist in Ostgallien im frühen 6. Jahrhundert die sogennante burgundische Keramik entstanden, die keineswegs an Burgund oder die Burgunder gebunden ist, im alamannischen Raum gleichwohl als Import aufzufassen ist. Besonders charakteristisch sind die hochhalsigen Becher, die bisher übermäßig im Blickpunkt der Forschung standen, aber auch Tüllenausgußkannen.

Verbindendes Element sind der dreigliedrige Gefäßaufbau mit deutlicher Halszone sowie horizontale Leistenauflagen, eine feine Machart und eine geglättete Oberfläche. An Verzierungen tritt neben der Glättverzierung vor allem Rollrädchenzier mit einfachen Rechtecken auf. In der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts scheint die burgundische Keramik zu verschwinden (Bouffard 1947; Hübener 1969, 95 ff.; Hübener 1969a; Gross 1996a, Gross 1997).

Einzelnachweise

  • P. Bouffard, La céramique burgonde du Musée de Lausanne. Zeitschr. Schweizer. Arch. u. Kunstgesch. 9, 1947, 141-146.
  • U. Gross, Überlegungen zur Genese der fränkischen Tüllenausgußkannen. Fundber. Bad.-Württ. 21, 1996, 565-572 (a).
  • U. Gross, Außergewöhnliche Keramikfunde des Frühmittelalters aus dem Rhein-Neckar-Raum. In: W. Ziegler/W. Runschke (Hrsg.), Krautstrunk und Scheißerle. Festschr. W. Lang (Göppingen 1997) 114-133.
  • W. Hübener, Absatzgebiete frühgeschichtlicher Töpfereien in der Zone nördlich der Alpen. Beiträge zur Keramik der Merowingerzeit. Antiquitas R. 3, 6 (Bonn 1969).