Marbach am Neckar

Aus balismink
Version vom 29. September 2023, 22:58 Uhr von R. Schreg (Diskussion | Beiträge) (neuneu)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Marbach am Neckar (Lkr. Ludwigsburg)

Stadt

Lage und Ortsgeschichte

Marbach am Neckar ist eine Stadt in Baden-Württemberg. Sie liegt am Neckar, etwa 20 Kilometer nördlich von Stuttgart. Marbach wird 972 mit einem Fronhof erstmals erwähnt. Im Jahre 1009 erhielt Marbach das Marktrecht und 1282 ist erstmals das Stadtrecht faßbar.Die vorstädtische Siedlung lag wohl in der Nähe der Alexander-kirche, nordöstlich außerhalb der hochmittelalterlichen Stadt, Gegründet wurde Marbach wohl von den Herzögen von Teck, die die Stadt 1302 jedoch an Württemberg verkauften. 1693 vernichtete ein Stadtbrand unter anderem auch das Archiv der Stadt.

Forschungsgeschichte

Im Vorfeld einer geplanten Neubebauung kam es 1979 zu Ausgrabungen in der Südostecke der Stadt, wo das Württembergische Schloß und benachbart die Wendelinskapelle liegen. Die Grabungen mit einer umfangriechen Straigraphie sind bisher nicht ausgewertet, doch hat Uwe Gross einzelne Keramikfunde in seiner Dissertation vorgelegt (Gross 1991).


Fundstellen

Burg/ ehem. Schloß

In der Südostecke der Stadt liegt das ehemalige Württembergische Schloß im Bereich der Parzelle 113 ("Föhrsches Anwesen"). Die Grabungen ab 1979 erbrachtenBefunde des ehemaligen SChlosses swie einer Vorgängerbefestigung des 13. Jahrhunderts, der ein Herrenhof des späten 12. Jahrhunderts voraus ging.

Wendelinskapelle

Die Wendelinskapelle liegt direkt nördlich der Untersuchungen am Schloß, beim Oberen Tor. Sie wurde zwischen 1430 und 1433 anstelle eines Profanbaus erbaut, von dem unter anderem ein Keller erfasst werden konnte. Der im Detail nicht publizierte Befund diente Uwe gross als Datierungsanhalt für die zeitliche Einordnung glasierter Dreibeinpfannen, die nämlich bereits in einer Sicdlungsscbicht auftreten, die dem Bau der Kapelle voraus geht (Gross 1991, 84).


Keramikfunde

Im Keramikfundmaterial des Schlosses ist die Rotbemalte schwäbische Feinware (Württemberg, SMa) von Bedeutung. Sie tritt bereits in den untersten Schichten der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts auf (Gross 1991, 101) Ein großer Teil der rotbemalten Feinware stammt jedoch "aus dem Abbruchschutt des Wehrturms, dürfte demnach dem späten 14. oder dem beginnenden 15. Jahrhundert angehören" (Schäfer 1980,).Es liegen Krüge, Kannen, Leuchter. Bemerkenswert sind Vierpassbecher mit flächigem rotem Überzug.

Unter den Bechern treten hier die eher seltene Form mit deutlich abgesetztem Fuß auf (Gross 1991, 96).

Literatur

  • Gross 1991: U. Gross, Mittelalterliche Keramik zwischen Neckarmündung und Schwäbischer Alb. Bemerkungen zur räumlichen Entwicklung und zeitlichen Gliederung. Forsch. u. Ber. Arch. Mittelalter Bad.-Württ. 12 (Stuttgart 1991). - doi: 10.11588/artdok.00005858
  • Schäfer 1980: H. Schäfer, Burg, Schloss und Stadt Marbach am Neckar. Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 9(2), 1980, 59-69. DOI: 10.11588/nbdpfbw.1980.2.14282