Münzschatzgefäß

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Ein Münzschatzgefäß ist keine eigenständige Gefäßform, sondern durch seine Funktion als Aufbewahrungsgefäß für einen Münzhort definiert. Theoretisch kann dafür jedes Gefäß, welches einen Hohlraum besitzt genutzt werden, praktisch sind die überwiegende Mehrheit der verwendeten Gefäße Töpfe.

Charakteristika

Münzschatzgefäße aus Süddeutschland 1050 bis 2. H. 15. Jahrhundert.

Münzschatzgefäße wurden häufig abgedeckt, falls das Gefäß keinen eigenen Deckel besitzt, sind Abdeckungen aus Steinen oder größeren Keramikscherben üblich.

Wichtig sind Münzschatzgefäße in Verbindung mit den enthaltenen Münzen für die Datierung. Dabei kann die Schlussmünze, also die zuletzt geprägte Münze, einen Anhaltspunkt für den Verwendungszeitraum des umgebenden Gefäßes geben.


wichtige Fundkomplexe

Kulturgeschichtliche Einordnung und sozialer Kontext

Münzhorte werden in der Regel mit Konflikten in Verbindung gebracht, die den ursprünglichen Besitzer veranlasst haben, einen Teil oder sogar seinen gesamten Bargeldbestand zu verstecken. Zu einem Bergen der Wertsachen ist es dann nicht mehr gekommen, weil er entweder dauerhaft vertrieben oder aber verstorben ist.

Für Archäologen ist wichtig, dass sie sich nicht nur auf den - meist spektakulären - Hortfund selbst konzentrieren, sondern auch das umgebende Erdreich in Augenschein nehmen, um vielleicht weitere Informationen über die Fundsituation zu erlangen.


Literaturhinweise

  • Mittelstraß 2012: T. Mittelstraß, Die Münzschatzgefäße des Mittelalters und der Neuzeit aus Bayern. Studia archaeologiae medii aevi 2 (Friedberg 2012).