Ravensburg, Veitsburg
Ravensburg, Veitsburg
Forschungsgeschichte
Burganlage, Grabungen des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg 1980 (E. Schmidt).
Befundsituation
Im Wirtschaftsareal der 1647 abgebrannten Burg wurde eine Fläche an der nordöstlichen Befestigungsmauer mit Resten einer Holzbebauung ergraben. Neben wenigen hochmittelalterlichen Funde treten zahlreiche Funde, die vor allem aus Planierschichten stammen. Fundreich waren insbesondere die Perioden II (Mitte 11. – Mitte 12. Jh.) und IV (1. Hälfte 13. Jh.).
Keramikfunde
Die Bearbeitung der Keramik durch Dorothee Ade unterschied 12 Warengruppen, die nicht nahtlos mit den überregionalen Keramikgruppen korreliert werden können
- Warengruppe 1 (Kammstrichware/ gröbere nachgedrehte Ware: 39%) mit Variante b (Goldglimmerware), vergl. Gröbere nachgedrehte Ware (Ulm, HMa)
- Warengruppe 2 (Albware: 1%),
- Warengruppe 3 (sandgemagerte Variante der Albware, u.a. mit Goldglimmer)
- Warengruppen 4 -5 (feinsandig glimmerhaltige nachgedrehte Ware): 3,6% bzw. 18%, vergl. Feinsandig glimmerhaltige nachgedrehte Ware (Ostalb, HMa)
- Warengruppe 6 (harte nachgedrehte Ware: 10%), vergl. Gröbere nachgedrehte Ware (Ulm, HMa)
- Warengruppe 7 (jüngere Drehscheibenware: 9%),
- Warengruppe 8 (orange engobierte Drehscheibenware: <1%),
- Warengruppe 9 (oxidierend gebrannte jüngere Drehscheibenware mit feiner Kalkspatmagerung : 2%),
- Warengruppe 10 (polierte Variante der jüngeren grauen Drehscheibenware),
- Warengruppe 11 (unglas. Irdenware) und Warengruppe 12 (glasierte Irdenware).
Insgesamt liegen über 3000 auswertbare Scherben vor.
Datierungsfixpunkte bot die Grabung nicht, weshalb die Bearbeitung überwiegend auf Vergleichen basiert.
Literatur zur Fundstelle
- Ade-Rademacher / Rademacher 1993: D. Ade-Rademacher / R. Rademacher, Der Veitsberg bei Ravensburg. Vorgeschichtliche Höhensiedlung und mittelalterlich-frühneuzeitliche Höhenburg. Forsch. u. Ber. Arch. Mittelalter Bad.-Württ. 16 (Stuttgart 1993).