Fundbergung

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Um eine archäometrische Analyse für die Zukunft nicht auszuschließen, müssen bei der Bergung von Scherben einige Punkte beachtet werden. Sie hängen im Einzelnen vom Zustand der Scherben ab. Insbesondere ist darauf zu achten, dass anhaftende Inhaltsreste nicht abgewaschen werden. Grundsätzlich ist auch zu bedenken, dass die Umgebung der Scherben, in der sie lagerten, chemisch und energetisch mit ihnen interagiert hat. Solange die Scherben sich nicht vollständig aufgelöst haben, befinden sie sich in einem physikalisch-chemischen Ungleichgewicht, was zu Autauschprozessen führt, die bei der Auswertung etwa chemischer Eigenschaften berücksichtigt werden muss. Das Waschen der Scherben bedeutet hier ebenso ein Risiko wie der Einsatz von Festigungsmitteln wie Wasserglas.

Bergung

Die Bergung einzelner Scherben erfolgt durch vorsichtiges Anheben mit Kelle, Messer oder Stukkateureisen. Weiche Scherben sind ohne Stabilisierung als Block oder ohne Festigung nicht zu bergen. Bei sehr weichen Scherben ist es manchmal notwendig, das Sediment sofort vom Scherben zu entfernen, da es sonst miteinander verhärtet. Dies muss individuell ausprobiert werden, da das Sediment manchmal beim Trocknen reißt.

Reinigung

Aus Gründen der Beprobung sollte auf ein Reinigen der Scherben eigentlich verzichtet werden. Bei festen Scherben ist es oft besser, das anhaftende Sediment vorsichtig abzuschieben, um eine Verfälschung des chemischen Bestandes zu vermeiden. Vielfach verlangen aber die Richtlinien zur musealen Archivierung eine gründliche Renigung; zudem richtet sich der archäologische Fokus häufig auf typologische Details, die ohne gründliche Renigung nicht zu erkennen sein können. Hier sollte rechtzeitig an eine Rückstellung einer ausreichenden Scherbenzahl in repräsentativer Auswahl über Befundkontexte und Keramiktypen hinweg als Probenmaterial gedacht werden. In den Grabungsrichtlinien ist dies häufig jedoch wiederum nicht vorgesehen.

Beim Reinigen dürfen keine zu harten Bürsten verwendet werden, da diese gegebenenfalls nicht nur anhaftende Inhaltsreste o.ä. zerstören, sondern auch die Oberfläche beschädigen können, so dass Herstellungsspuren nicht mehr ablesbar sind oder aber der Eindruck von Drehriefen oder gar eines Kammstrichs entstehen mag.

Für eine spätere Thermolumineszenzdatierung und Siebanalyse sollte ausreichend Sediment vorhanden sein.

Verpackung

Die Scherben mit anhaftendem Sediment sollten in Papier- oder Polyäthylentüten und nicht in anderen Plastiktüten aufbewahrt werden, da diese oft Weichmacher enthalten, die spätere Analysen beeinträchtigen können.