Mengen, Löchleacker

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Mengen im Breisgau (Gde. Schallstadt, Lkr. Breisgau-Hochschwarzwald, Baden-Württemberg), Löchleäcker

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Die völkerwanderungszeitliche bis hochmittelalterliche Siedlung Mengen, Löchleacker liegt südwestlich des späteren Ortes Mengen. Im Oberrheingraben verläuft hier ein Lößrücken vom Tuniberg im Westen bis zum Rand des Schwarzwalds im Osten. Entsprechend war die Landschaft in der Vorgeschichte und Römerzeit dicht besiedelt.

Forschungsgeschichte

Die Fundstelle wurde 1973 durch Michael Egger entdeckt, als sich in den Baugruben am westlichen Rand des Bebauungsgebietes »Löchleacker« erste Befunde abzeichneten. Ausgrabungen fanden 1974/75 statt, wobei neben vorgeschichtlichen Funde auch Siedlungsreste der Völkerwanderungszeit sowie des Früh- und Hochmittelalterss entdeckt wurden. 1987 wurde in der westlich anschließenden Flur »Hofstatt« weitere Grabungen vorgenommen, die v.a. Befunde des 9.-11. Jahrhunderts erbrachten. Eine Auswertung der völkerwanderunsgezitlichen Funde erfolgte durch Christel Bücker (1999). Die merowingerzeitlichen und mittelalterlichen Funde wurden von ihr nur kursorisch vorgelegt (Bücker 1994).

Den merowingerzeitlichen Funden ist eine spätmerowingerzeitliche Hofgrablege zuzuordnen, wie sie in der Gemarkung - neben dem Reihengräberfeld Mengen, Hohle-Merzengraben - in größerer Zahl vorlagen.

Eine siedlungsgeschichtliche Einordnung hat Michael Hoeper (Hoeper 1994; Hoeper 2001) vorgenommen.

Befundsituation

Es liegen in der Grabung die üblichen Siedlungsbefunde von Pfostenbauten und Grubenhäusern vor. Anhand der Fundauswertung ist eine zeitliche Abschichtung gelungen, die eine Verlagerung einzelner Hofareale andeutet. Etwa 200 m östlich des völkerwanderungszeitlichen Siedlungsareals wurden zwei Körperbestattungen mit Gefäßbeigaben entdeckt, die zeitgleich zur Siedlung sind. ch. Bücker vermutet weitere zerstörte Brandgräber.

Mengen, Löchleacker/ Hofstatt; Phasen der Siedlung nach Bücker (Graphik: R. Schreg)


Keramikfunde

Das Keramikspektrum umfasst neben römischen Funden Handgemachte Feinware, Handgemachte Grobware, Terra Nigra, die in die Völkerwanderungszeit gehören. In die Merowingerzeit datieren häufig Rauwandige Drehscheibenware, eine Schale rotgestrichener Ware und reduzierend gebrannte feintonige Drehscheibenware mit Rädchendekor und Kammstrich. Auffallend ist ein Bügelgefäß des frühen Mittelalters, das eventuell ein Import aus Nordfrankreich darstellt und an die jüngeren Bügelkannen erinnert. Die Karolinger- und Ottonenzeit ist durch Nachgedrehte Ware geprägt.

Literatur zur Fundstelle

  • Bücker 1987: C. Bücker, Neue Ausgrabungen in der frühmittelalterlichen Siedlung von Mengen, Kreis Breisgau-Hochschwarzwald. Arch. Ausgr. Bad.-Württ., 1987, 161–164.
  • Bücker 1994: C. Bücker, Die frühgeschichtliche Siedlung von Mengen im Gewann 'Löchleacker' und 'Hofstatt' In. Bücker u.a. 1994, 28-54.
  • Bücker 1999: C. Bücker, Frühe Alamannen im Breisgau. Untersuchungen zu den Anfängen der germanischen Besiedlung im Breisgau während des 4. und 5. Jahrhunderts n. Chr. Archäologie und Geschichte 9 (Sigmaringen 1999). - https://doi.org/10.11588/propylaeum.692
  • Bücker et al. 1994: C. Bücker / M. Egger / G. Fingerlin / M. Hoeper, FundMengen. Mengen im frühen Mittelalter. Begleitheft zur Ausstellung des Museums für Ur- und Frühgeschichte Freiburg im Breisgau, 13. April bis 17. Juli 1994. Arch. Inf. Bad.-Württ. 25 (Stuttgart 1994).
  • Fingerlin 1990: G. Fingerlin, Frühe Alamannen im Breisgau. Zur Geschichte und Archäologie des 3.-5. Jahrhunderts zwischen Basler Rheinknie und Kaiserstuhl. In: H. U. Nuber / K. Schmid / H. Steuer / T. Zotz (Hrsg.), Archäologie und Geschichte des ersten Jahrtausends in Südwestdeutschland. Archäologie und Geschichte 1 (Sigmaringen 1990) 97–137. - https://doi.org/10.11588/propylaeum.1029.c13985
  • Gross 2005: U. Gross, Rotgestrichene Ware - ein keramisches Bindeglied zwischen Antike und Frühmittelalter. Arch. Nachr. Baden 71, 2005, 59–65. <DOI: 10.11588/artdok.00000722>
  • Hoeper 1994: M. Hoeper, Alamannische Besiedlungsgeschichte im Breisgau, Reihengräberfelder und Gemarkungsgrenzen. In: Römer und Alamannen im Breisgau. Studien zur Besiedlungsgeschichte in Spätantike und frühem Mittelalter. Archäologie und Geschichte 6 (Sigmaringen 1994) 9–124.
  • Hoeper 2001: M. Hoeper, Alamannische Siedlungsgeschichte im Breisgau. Zur Entwicklung von Besiedlungsstrukturen im frühen Mittelalter. Freiburger Beitr. Arch. u. Gesch. 6 (Rahden/Westf. 2001).