Salzglasur

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Salzglasur ist eine Glasur, die insbesondere für Steinzeug verwendet wird.

Sie wird als Anflugglasur aufgetragen, d.h. während des Brennens wird Kochsalz in den Ofen geworfen, in dessen Innerem das Natriumchlorid mit dem enthaltenen Wasserdampf zu Natriumoxid und Salzsäure reagiert. Das Natriumoxid reagiert mit dem Siliziumdioxid und Aluminiumdioxid in der Scherbenoberfläche. Bei Brenntemparaturen von 1190-1290° C bildet sich die Glasur.

Die Farbe der Salzglasur hängt von der Brandatmosphäre, aber auch vom Brennmaterial ab, da beispielsweise bei Holzfeuerung die Kaliumverbindungen aus dem Holz den Vorgang begünstigen.

Die Salzglasur hat mehrere Vorteile. Sie macht die Keramik dichter und widerstandsfähiger gegen Feuchtigkeit und Fleckenbildung. Sie kann auch dazu beitragen, die Farben der Keramik zu intensivieren und ihre Oberfläche glänzender zu machen. Darüber hinaus kann sie dekorativ gestaltet werden, um der Keramik eine besondere Ästhetik zu verleihen.

Bei archäologischen Keramikfunden deuten schillernd-glänzende, dichte Oberflächen auf eine Salz- bzw. Anfluglasur. Die Farben können von weißlich bis braun oder orange variieren. Durch chemische und natürliche Prozesse während der Bodenlagerung kann Salzglasur angegriffen werden, so dass sie bei einigen Funden möglicherweise nicht mehr erkennbar ist.

Literatur

  • Cochrane 2011: R. Cochrane, Salt Glaze Ceramics (Marlborough, 2011). - ISBN 9781861264350
  • Rada 1989: P. Rada, Die Technik der Keramik. Handbuch der Arbeitsvorgänge der Keramik (Hanau/M 1989). - ISBN 3-7684-1868-5
  • Skerry 2009: J.E. Skerry, Salt-glazed stoneware in early America (Williamsburg, VA 2009). - ISBN 978-0-87935-240-0
  • Waller 2013: Jane Waller, Salt-Glazed Ceramics. An International Perspective (London 2013). - ISBN 978-0713657469