Anflugglasur

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Eine Anflugglasur ist eine Glasur, die durch das Aufbringen eines Dampfes aus einem flüchtigen Glasbildner auf einen keramischen Scherben erzeugt wird (Linguee 2023). Die Anflugglasur wird vor allem bei der Herstellung von Porzellan verwendet, um eine glatte und glänzende Oberfläche zu erzielen (Wortwurzel 2023).

Rohmaterialien

Die Rohmaterialien für eine Anflugglasur sind abhängig von dem Glasbildner, der als Dampf auf den Scherben aufgebracht wird. Die häufigsten Glasbildner sind **Bor**, **Blei** und **Salz**. Diese Stoffe haben eine niedrige Schmelztemperatur und können leicht verdampfen. Sie reagieren mit dem Quarz des Scherbens und bilden ein Silikatglas, das die Oberfläche des Scherbens versiegelt und glasiert.

Bor

Bor ist ein Element, das in Form von Borax oder Borsäure als Glasbildner verwendet werden kann. Bor hat den Vorteil, dass es die Glasur transparent und farblos macht und die Temperaturbeständigkeit und Härte des Glases erhöht. Bor wird vor allem für Porzellanglasuren verwendet, da es die Schrumpfung des Scherbens beim Brennen ausgleicht und Risse vermeidet. Borhaltige Glasuren werden bei Temperaturen zwischen 900°C und 1200°C gebrannt (RDK Labor 2014).

Blei

Blei ist ein Metall, das in Form von Bleioxid oder Bleiglätte als Glasbildner verwendet werden kann. Blei hat den Vorteil, dass es die Glasur glänzend und weich macht und die Farbwirkung von Metalloxiden verstärkt. Blei wird vor allem für Majolika- oder Fayenceglasuren verwendet, da es die Glasur deckend und weiß macht. Bleihaltige Glasuren werden bei Temperaturen zwischen 800°C und 1000°C gebrannt (RDK Labor 2014). Blei ist jedoch giftig und kann bei Kontakt mit Lebensmitteln oder Haut gesundheitsschädlich sein.

vergl. die überwiegend flüssig aufgetragene Bleiglasur

Salz

Salz ist ein Mineral, das in Form von Kochsalz oder Natriumchlorid als Glasbildner verwendet werden kann. Salz hat den Vorteil, dass es die Glasur matt und rau macht und eine charakteristische Orangenhautstruktur erzeugt. Salz wird vor allem für [[Steinzeugglasuren verwendet, da es die Glasur wasserdicht und widerstandsfähig macht. Salzhaltige Glasuren werden bei Temperaturen zwischen 1200°C und 1300°C gebrannt (Keramiko 2021). Salzhaltige Glasuren sind ungiftig, geschmacksneutral und säurebeständig.

vergl. Salzglasur

Vor- und Nachteile

Die Vor- und Nachteile einer Anflugglasur sind:

Vorteile Nachteile
* Geringer Energieverbrauch, da die Glasur bei niedrigeren Temperaturen als üblich aufgeschmolzen wird (Wortwurzel 2023) * Hoher technischer Aufwand, da die Glasur in einer speziellen Kammer aufgebracht werden muss (Wortwurzel 2023)
* Gute Haftung der Glasur auf dem Scherben, da die Glasur in die Poren des Scherbens eindringt (Wortwurzel 2023) * Schwierige Kontrolle der Glasurdicke und -homogenität, da die Glasur nicht sichtbar ist (Wortwurzel 2023)
* Möglichkeit, verschiedene Farbeffekte zu erzielen, indem verschiedene Metalloxide dem Dampf zugesetzt werden (Wortwurzel 2023) * Mögliche Beeinträchtigung der mechanischen Eigenschaften des Scherbens, da die Glasur Spannungen im Material erzeugt (Wortwurzel 2023)

Archäologische Nachweise

Anflugglasuren zeichnen sich im archäologischen Fundmaterial durch eine transparente glänzende Oberfläche aus. Sie ist nur bei gründlich gereinigten Scherben sicher zu erkennen.

Befunde von Anflugglasur können allerdings auch durch entsprechende Salzgehalte im Ton bzw. im Brennholz entstehen und sind nicht immer intentional. Da Anflugglasuren doch relativ hohe Brenntemperaturen voraussetzen sind sie nicht bei den gewöhnlich schwächer gebrannten ahndgemachten und nachgedrehten Waren vorhanden, können sehr wohl aber bei den jüngeren Drehscheibenwaren auftreten. Im Fundbestand der [[oxidierend gebrannte jüngere Drehscheibenware (Franken, SMa/FNz)|oxidierend gebrannten jüngeren Drehscheibenware aus Bamberg, Am Kranen 14 wie auch in der Töpferei Bamberg, Untere Sandstraße 32 ist Anflugglasur häufig zu beobachten, doch bleibt unsicher, inwiefern sie intentional aufgetbracht wurde.

Literatur

  • Hamer/ Hamer 1990: J. Hamer/ B. Hamer, Lexikon der Keramik und Töpferei. Material Technik Geschichte (Augsburg 1990). ISBN 3804326684

Links

Bearbeitungsvermerk

Die erste Version dieses Eintrags wurde mit KI generiert. Vergl. https://archaeologik.blogspot.com/2023/07/ki-auf-balismink.html

Quelle: Unterhaltung mit Bing, 23.7.2023 (1) Glasur – RDK Labor. https://www.rdklabor.de/wiki/Glasur. (2) Salzglasur - Traditionelle Glasur mit Charakter - keramiko.de. https://keramiko.de/lexikon/salzglasur/. (3) Keramik und Glasuren - OBib. https://www.obib.de/Archaeologie/keramik.php. (4) Getty Images. https://www.gettyimages.com/detail/news-photo/islamic-pottery-taifor-plate-decorated-with-horse-ceramic-news-photo/513686059.