Sontheim an der Brenz, Gräberfeld Hohweier: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Gräberfeld wurde im Rahmen von Notgrabungen in den 1960er-Jahren untersucht (Neuffer-Müller 1966). 200 Gräber wurden dabei freigelegt, die allerdings nur einen Bruchteil des auf 5oo–1ooo Bestattungen geschätzten Gräberfeldes ausmachen. Die Belegung beginnt in der Mitte des 6. Jhs. und läuft bis ins späte 7. Jh. Da die Chronologie alamannischer Grabfunde bei der Bearbeitung des Gräberfeldes in den 1960er-Jahren noch nicht etabliert war, steht ohne erneute Auswertung des Materials keine Phasengliederung zur Verfügung, die einer Beurteilung des Belegungsverlaufs zugrunde gelegt werden könnte.
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Das Gräberfeld wurde im Rahmen von Notgrabungen 1958 und 1961 untersucht (Neuffer-Müller 1966). 200 Gräber wurden dabei freigelegt, die allerdings nur einen Bruchteil des auf 500–1000 Bestattungen geschätzten Gräberfeldes ausmachen. Die Belegung beginnt in der Mitte des 6. Jhs. und läuft bis ins späte 7. Jh. Da die Chronologie alamannischer Grabfunde bei der Bearbeitung des Gräberfeldes in den 1960er-Jahren noch nicht etabliert war, steht ohne erneute Auswertung des Materials keine Phasengliederung zur Verfügung, die einer Beurteilung des Belegungsverlaufs zugrunde gelegt werden könnte.
   
 
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===Reduzierend gebrannte, geglättete Drehscheibenware===
 
===Reduzierend gebrannte, geglättete Drehscheibenware===
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Die Knickwandkeramik gehört überwiegend der [[Reduzierend gebrannte, geglättete Drehscheibenware (FMa)]] an.
 
*Grab 17, Grab 56, Grab 76, Grab 162, Grab 193
 
*Grab 17, Grab 56, Grab 76, Grab 162, Grab 193
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===Rauwandige Drehscheibenwaren ===
 
===Rauwandige Drehscheibenwaren ===
 
*Röhrenausgußkanne (Grab 86)
 
*Röhrenausgußkanne (Grab 86)

Aktuelle Version vom 22. Februar 2024, 16:13 Uhr

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Sontheim an der Brenz, Lkr. Heidenheim (Baden-Württemberg), Hohweier

merowingerzeitliches Gräberfeld

Lage

Das Gräberfeld liegt am Nordrand des Donautales an einem nach Osten zur Brenz abfallendem Hang, 0,5 km nordwestlich des Ortes Sontheim an der Brenz. Eine zugehörige Siedlung wurde bisher nicht bekannt.

Forschungsgeschichte

Das Gräberfeld wurde im Rahmen von Notgrabungen 1958 und 1961 untersucht (Neuffer-Müller 1966). 200 Gräber wurden dabei freigelegt, die allerdings nur einen Bruchteil des auf 500–1000 Bestattungen geschätzten Gräberfeldes ausmachen. Die Belegung beginnt in der Mitte des 6. Jhs. und läuft bis ins späte 7. Jh. Da die Chronologie alamannischer Grabfunde bei der Bearbeitung des Gräberfeldes in den 1960er-Jahren noch nicht etabliert war, steht ohne erneute Auswertung des Materials keine Phasengliederung zur Verfügung, die einer Beurteilung des Belegungsverlaufs zugrunde gelegt werden könnte.

Keramikfunde

Einige der Gräber enthielten Keramikgefäße als Beigabe. Bei der Bearbeitung durch Christiane Neuffer-Müller basierte der Stand der Forschung noch auf Walther Veeck, weshalb die Gliederung stark ethnische Deutungen beinhaltete.

  • alamannische Keramik
    • Rippenkeramik: (Neuffer-Müller 1966, 11f.)
    • grobtoniges Geschirr (Neuffer-Müller 1966, 12) -
  • fränkisch beeinflußte Gefäßformen (Neuffer-Müller 1966, 12): Knickwandtöpfe und Röhrenausgußkannen, rauwandig und geglättet
  • bauchige Töpfe.

Rippen- und Buckelkeramik

Die Oberfläche ist meist geglättet, vielfach mit Stempeln, die z.T. in hängenden Dreiecken angeordnet sind. Das Gefäß aus Grab 64 weist eine Rundboden auf.

  • Grab 11 (mit schraffiert geritzter Oberwand), Grab 32, Grab 134, Grab 143, Grab 170 (Neuffer-Müller 1966, 11f.)

Handgemachte Grobware

Zur handgemachten Grobware gehören einfache Töpfe mit eingeboegenem Oberteil (sog. spätrömische Töpfe) (Grab 18, Grab 62, Grab 73, Grab 91) sowie Töpfe mit eingeschwungenem Oberteil und ausbiegendem, Rand mit gerader Lippe (Grab 15, Grab 84, Grab 137, Grab 172, Grab 175 [2 Stück]). Der Topf aus Grab 147 weist enine eingeschwungene Oberwand und einen einfachen gerundeten stehenden Rand auf. Bemerkenswert ist ein Ösentopf aus Grab 36, der horizontalen Kammstrich aufweist.

Kammstrichware

Einige der handgemachten oder nachgedrehten Gefäße weisen eine horizontale Kammstrichverzierung auf. Neben dem Ösentopf aus Grab 36 ist hier ein Topf mit deutlicher Knickwand aus Grab 99 zu nennen.

  • Grab 36; Grab 99, Grab 127, Grab 146

Es ist zu prüfen, wie diese Gefäße einer Kammstrichware im Vergleich zur Kammstrichware (bayer. Donauraum, FMa) und zur "brauntonig nachgedrehten Ware aus Ulm-Eggingen stehen.

Reduzierend gebrannte, geglättete Drehscheibenware

Die Knickwandkeramik gehört überwiegend der Reduzierend gebrannte, geglättete Drehscheibenware (FMa) an.

  • Grab 17, Grab 56, Grab 76, Grab 162, Grab 193

Rauwandige Drehscheibenwaren

  • Röhrenausgußkanne (Grab 86)
  • Wölbwandtopf. das graubraune Exemplar aus Grab 144 steht formal der Donzdorfer Ware nahe.
  • Henkelkrug (Grab 195). Die Herstellungstechnik des grobtonigen, bauchigen Topfs wäre in Autopsie zu überprüfen.

Literaturhinweise

  • Koch 2001: U. Koch, Das alamannisch-fränkische Gräberfeld bei Pleidelsheim. Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg 60 (Stuttgart 2001).
  • Neuffer-Müller 1966: C. Neuffer-Müller, Ein Reihengräberfriedhof in Sontheim an der Brenz (Kreis Heidenheim). Veröffentlichungen des Staatlichen Amtes für Denkmalpflege Stuttgart. Reihe A. Vor- und Frühgeschichte 11 (Stuttgart 1966).
  • Schreg 2021: R. Schreg, Archäologische Beobachtungen zur Größenentwicklung merowingerzeitlicher Gräberfelder in Süddeutschland. In: C. Meyer/P. Held/C. Knipper (Hrsg.), Der Zahn der Zeit. Mensch und Kultur im Spiegel interdisziplinärer Forschung. Festschrift Kurt W. Alt. Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie Sachsen-Anhalt, Landesmuseum für Vorgeschichte Sachsen-Anhalt 77 (Halle an der Saale 2020) 85–98.