Firnis: Unterschied zwischen den Versionen
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Ein Firnis ist als allgemeiner technischer Begriff eine transparente Schutzschicht, die auf eine Oberfläche aufgetragen wird, um sie zu versiegeln und zu schützen. Firnis wird oft auf Gemälden verwendet, um das Aussehen des Gemäldes zu verbessern und es vor Staub, Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen. Es kann auch auf Holz-, Metall- und Kunststoffoberflächen aufgetragen werden, um sie vor Abnutzung, Kratzern und Verfärbungen zu schützen. Firnis wird normalerweise als Flüssigkeit aufgetragen und trocknet dann zu einer harten, glänzenden Schicht aus. Es gibt verschiedene Arten von Firnissen, die für verschiedene Zwecke verwendet werden können, wie z.B. matte oder glänzende Firnisse, schnelltrocknende oder langsam trocknende Firnisse und UV-resistente Firnisse. |
Ein Firnis ist als allgemeiner technischer Begriff eine transparente Schutzschicht, die auf eine Oberfläche aufgetragen wird, um sie zu versiegeln und zu schützen. Firnis wird oft auf Gemälden verwendet, um das Aussehen des Gemäldes zu verbessern und es vor Staub, Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen. Es kann auch auf Holz-, Metall- und Kunststoffoberflächen aufgetragen werden, um sie vor Abnutzung, Kratzern und Verfärbungen zu schützen. Firnis wird normalerweise als Flüssigkeit aufgetragen und trocknet dann zu einer harten, glänzenden Schicht aus. Es gibt verschiedene Arten von Firnissen, die für verschiedene Zwecke verwendet werden können, wie z.B. matte oder glänzende Firnisse, schnelltrocknende oder langsam trocknende Firnisse und UV-resistente Firnisse. |
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⚫ | In Bezug auf Keramik bezieht sich Firnis auf eine [[Glasur]], eine [[Engobe]] oder einen transparenten Überzug (wie z.B. eine [[Anflugglasur]] bzw. [[Salzglasur]]), der auf die Oberfläche von Keramikobjekten aufgetragen wird, um sie zu versiegeln und zu schützen. Glasur-Firnis kann aus verschiedenen Materialien hergestellt werden, wie z.B. aus Silikaten, Oxiden oder Gläsern, und wird normalerweise bei hohen Temperaturen auf die Keramik aufgebracht, damit sie verschmilzt und eine harte, glänzende Schicht bildet. Die Glasur-Firnis kann auch dazu verwendet werden, um die Farbe und Textur der Keramik zu verändern oder zu verbessern, indem sie eine glatte und glänzende Oberfläche schafft, die das Licht reflektiert. |
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− | + | Firnis- oder Glanztonware waren bei antiker Keramik weit verbreitet. Dazu rechnen die oft bemalten griechischen Waren ebenso, wie der etruskische Bucchero, die römische [[Terra Sigillata]], wie auch zahlreiche Waren in den römischen Provinzen. Für den nordalpinen Raum seien hier die unter dem Oberbegriff der "[[Firnisware]]" zu fassenden Gruppen der rätischen Ware, der rheinischen engobierten Ware oder die Wetterauer Ware genannt, insbesondere aber auch die [[Terra Nigra (röm.)]]. Derartige Firnisware wurde zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert n. Chr. in Italien aber auch in den nördlichen Grenzprovinzen produziert. |
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+ | In der Archäologie des Mittelalters ist sowohl der Begriff des Firnis als auch die atsächliche Nutzung von Firnis- oder Glanztonüberzügen wenig gebräuchlich. In der Nachfolge der römischen Firniswaren sind die [[Rotgestrichene Ware (Vwz)]] oder auch [[Terra Nigra]] zu nennen. Gelegentlich sind [[Engobe]]-Überzüge auch im Hoch- und Spätmittelalter zu beobachten, etwa bei der [[Getauchte Ware Dieburger Art (Hessen, SMa)|getauchten Ware Dieburger Art]] oder der [[Orange engobierte Drehscheibenware (Bodenseeraum, SMa)|orange engobierten Ware]]. |
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+ | ==Literaturhinweise== |
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+ | *Lenz 2001: Karl Heinz Lenz: Feinkeramik. In: T. Fischer (Hrsg.): Die römischen Provinzen. Eine Einführung in ihre Archäologie (Stuttgart 2001), S. 290–293. - ISBN 3-8062-1591-X. |
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Aktuelle Version vom 23. Mai 2024, 10:12 Uhr
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Ein Firnis ist als allgemeiner technischer Begriff eine transparente Schutzschicht, die auf eine Oberfläche aufgetragen wird, um sie zu versiegeln und zu schützen. Firnis wird oft auf Gemälden verwendet, um das Aussehen des Gemäldes zu verbessern und es vor Staub, Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen. Es kann auch auf Holz-, Metall- und Kunststoffoberflächen aufgetragen werden, um sie vor Abnutzung, Kratzern und Verfärbungen zu schützen. Firnis wird normalerweise als Flüssigkeit aufgetragen und trocknet dann zu einer harten, glänzenden Schicht aus. Es gibt verschiedene Arten von Firnissen, die für verschiedene Zwecke verwendet werden können, wie z.B. matte oder glänzende Firnisse, schnelltrocknende oder langsam trocknende Firnisse und UV-resistente Firnisse.
In Bezug auf Keramik bezieht sich Firnis auf eine Glasur, eine Engobe oder einen transparenten Überzug (wie z.B. eine Anflugglasur bzw. Salzglasur), der auf die Oberfläche von Keramikobjekten aufgetragen wird, um sie zu versiegeln und zu schützen. Glasur-Firnis kann aus verschiedenen Materialien hergestellt werden, wie z.B. aus Silikaten, Oxiden oder Gläsern, und wird normalerweise bei hohen Temperaturen auf die Keramik aufgebracht, damit sie verschmilzt und eine harte, glänzende Schicht bildet. Die Glasur-Firnis kann auch dazu verwendet werden, um die Farbe und Textur der Keramik zu verändern oder zu verbessern, indem sie eine glatte und glänzende Oberfläche schafft, die das Licht reflektiert.
Firnis- oder Glanztonware waren bei antiker Keramik weit verbreitet. Dazu rechnen die oft bemalten griechischen Waren ebenso, wie der etruskische Bucchero, die römische Terra Sigillata, wie auch zahlreiche Waren in den römischen Provinzen. Für den nordalpinen Raum seien hier die unter dem Oberbegriff der "Firnisware" zu fassenden Gruppen der rätischen Ware, der rheinischen engobierten Ware oder die Wetterauer Ware genannt, insbesondere aber auch die Terra Nigra (röm.). Derartige Firnisware wurde zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert n. Chr. in Italien aber auch in den nördlichen Grenzprovinzen produziert.
In der Archäologie des Mittelalters ist sowohl der Begriff des Firnis als auch die atsächliche Nutzung von Firnis- oder Glanztonüberzügen wenig gebräuchlich. In der Nachfolge der römischen Firniswaren sind die Rotgestrichene Ware (Vwz) oder auch Terra Nigra zu nennen. Gelegentlich sind Engobe-Überzüge auch im Hoch- und Spätmittelalter zu beobachten, etwa bei der getauchten Ware Dieburger Art oder der orange engobierten Ware.
Literaturhinweise
- Lenz 2001: Karl Heinz Lenz: Feinkeramik. In: T. Fischer (Hrsg.): Die römischen Provinzen. Eine Einführung in ihre Archäologie (Stuttgart 2001), S. 290–293. - ISBN 3-8062-1591-X.