Schalkstetten, Untere Wiesen: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Es fehlen die Albware, deren Hauptverbreitungsgebiet weiter südwestlich liegt. Spärlich vorhanden sind Funde der Jüngeren grauen Drehscheibenware sowie der rotbemalten Feinware, die wohl in eine Zeit gehören, als der Südhang nicht mehr besiedelt war. |
Version vom 24. Juni 2024, 20:25 Uhr
Schalkstetten (Gde. Amstetten, Alb-Donau-Kreis)
Untere Wiesen
früh- bis hochmittelalterliche Siedlung
Dieser Artikel ist noch sehr kurz und möglicherweise inhaltlich unvollständig. |
Am südlichen Ortsrand von Schalkstetten entdeckte Albert Kley 1964 erstmals frühmittelalterliche Keramik, die ihm auffiel, weil er wenige Jahre zuvor in Geislingen, Mühlwiesen eine frühmittelalterliche Siedlung identifizieren konnte und bei der Bergung des Töpferofens in Donzdorf, Hinterer Brühl betiligt war. Mit dieser Kenntnis konnte er die bisher vorgeschichtlich oder als - damals uninteressant - spätmittelalterlich datierten Funde richtig zuordnen.
Die Beobachtungen erfolgten indes nur baubegleitend, so dass wenig über die innere Struktur der Siedlung bekannt ist. Erst im Jahr 2005 konnte eine erste Ausgrabung durchgeführt werden.
Lage
Die Siedlung liegt in einem seit den 1960er Jahre stetig ausgebautem Neubaugebiet südlich der alten Ortsbereichs. Hier befand sich in früherer Zeit eine kleine Quelle, die indes schon lange nicht mehr regelmäßig schüttet. Diese im Karst ungewöhnliche Quelle hängt mit dem lokalen Grundwasservorkommen im Bereich der Juranagelfluh zusammen, einer alten miozänen lehmig-kiesigen Talfüllung, die heute in Reliefumkehr einen Höhenrücken bildet.
Befundsituation
Die Siedlungsbefunde sind schlecht dokumentiert, da Albert Kley auf Jahrzehnte lediglich die Baugruben beobachten konnte. Immer wieder konnte er Pfostengruben und Gräbchen feststellen, doch fehlen eindeutige Hinweise auf die sonst üblichen Grubenhäuser. Eine systeamtische Grabung im Jahr 2005 zeigte, dass in der überall über der Juranagelfluh angetroffenen "Dunkelschicht" originale Kulturschichtbildungen ebenso vorhanden sein können, wie verlagertes Material. Im Bereich der Ausgrabungen wie auch bei den älteren Beobachtungen wurde über dieser schwarzen Schicht eine hellere, braune, wohl kolluviale Deckschicht festgestellt.
Keramik
Das Keramikspektrum der Siedlung ist sehr variantenreich. Die ältesten Funde - von vorgeschichtlichem Material des Jungneolithikums, der Urnenfelder- und Hallstattzeit einmal abgesehen - datieren noch in die frühe Merowingerzeit, charakterisiert durch Knickwandschalen und Deckelfalztöpfe des Typs Alzei 27.
- vorgeschichtl. handgem. Ware
- röm. Scheibenware
- harte quarzgemag. handgemachte Ware
- schwarzgraue gegl. handgem. Ware, darunter Fragmente einer Schale der thüringische Schale und einer Schale vom Typ Friedenhain-Prešt'ovice
- Terra Nigra
- Knickwandkeramik bzw. geglättete Drehscheibenkeramik
- Rauhwandige Drehscheibenware
- Ältere gelbe Drehscheibenware, darunter auch sog. Imitationen, der sog. Ulmer Drehscheibenware (Ulm, HMa)
- Feine graue und braune handgemachte Keramik - darunter Ulmer Gruppe (Ulm, FMa)
- Kammstrichware
- feinsandig glimmerhaltige nachgedrehte Ware
- gröbere nachgedrehte Waren
Es fehlen die Albware, deren Hauptverbreitungsgebiet weiter südwestlich liegt. Spärlich vorhanden sind Funde der Jüngeren grauen Drehscheibenware sowie der rotbemalten Feinware, die wohl in eine Zeit gehören, als der Südhang nicht mehr besiedelt war.