Flacht, Friedhofstraße 17
Flacht (Gde. Weissach) Lkr. Böblingen,, Friedhofstraße 17.
Lage
Forschungsgeschichte
Befundsituation
2021 konnte in der Friedhofstraße 17 ein Siedlungsausschnitt untersucht werden. Dabei wurdne mehrere Grubenhäuser, Pfostenbefunde und ein relativ gut erhaltener stehender Töpferofen mit Lochtenne gefunden. Der Ofen wird aufgrund der Keramik ins 7. Jahrhundert datiert.
Keramikfunde
Laut Vorbericht (Aust u.a. 2022) wurden im Brennraum des stehenden Ofens mit Lochtenne Gefäße der letzten, mislungenen Brennladung gefunden, die sehr grob mit Quarz und Glimmer gemagert war und sehr dicke Wandungen und Böden aufweist. Das Formenspektrum umfasst v.a. Wölbwandtöpfe der rauwandigen Drehscheibenware mit sehr unterschiedlichen Randformen. Neben einfachen Wulsträndern trete "ausbiegende Rände"r sowie "unterschnittene, im Profil dreieckige Leistenränder" kommen auch Deckelfalzränder vor. Henkelfragmente deuten zudem auf die Produktion von Kannen.
Die übrigen Funde der Ausgrabung umfassen überwiegend ebenfalls rauwandige Drehscheibenware, etwas frühmittelalterliche handgemachte Ware, und wiederum in größerer Zahl Ältere gelbe Drehscheibenware (Südwestdeutschland, FMa/HMa) insbesondere der Typen Kirchhausen und Jagstfeld, wohingegen Ränder vom Typ Runder Berg relativ selten vorhanden sind.
Literatur zur Fundstelle
- Aust u.a. 2022: M. Aust/ K. Conrad/ R. Gresiak/ D. Brenner/ U. Gross, Textilhandwerker und Töpferöfen - Früh- bis hochmittelalterliche Siedlungsreste aus Flacht. Arch. Ausgr. Bad. Württ. 2021 (2022), 253-257.