Randform

Aus balismink
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Stub logo.pngDieser Artikel ist noch sehr kurz und möglicherweise inhaltlich unvollständig.
Übersicht über die wichtigsten Randformen der früh- bis hochmittelalterlichen Warenarten.
Die Randformen mittelalterlicher Keramik.

Die Randform bezeichnet die Ausbildung des Gefäßabschlusses rund um die Öffnung. Wichtige Kennzeichen sind die Ausrichtung (ausgebogen – steil/gerade – eingebogen), die Ausgestaltung des inneren und äußeren Randbereichs (z.B. "Leistenrand") sowie der Randlippe (z.B. "gerundet", "abgestrichen", "verdickt², "spitz"). Weitere Kriterien beruhen auf der Herstellungstechnik (z.B. "Kremprand") oder dem weiteren Verlauf der Wandung im Randbereich (z.B. geschwungener Rand).

Terminologie

Im Detail sind die Bezeichnungen spezifischer Randformen von lokalen/regionalen Forschungstraditionen geprägt und daher oft nicht eindeutig. Verschiedentlich wurde versucht, eine Rahmenterminologie zu schaffen, doch auch hier wurden konkurrierende Standards gesetzt.

Leitfaden nach Bauer u.a. 1993

Terminologie der Randformen entsprechend dem 'Leitfaden' (Bauer u.a. 1993).

Mit den Kriterien der Orientierung und des Randabschlusses schafft der Leitfaden zur Keramikbeschreibung (Mittelalter – Neuzeit) (Bauer u.a. 1993) einen allgemeinen terminologischen Rahmen (Abb.), der aber die vielen spezifischen und chronologisch wie kulturgeschichtlich interessanten Randformen wie den Sichelrand, den Karniesrand oder den Leistenrand gar nicht oder nur umständlich bezeichnen kann.

Schaffhauser Typologie

Für den Raum südlich der Schwäbischen Alb, den Bodenseeraum und die nördliche Schweiz bietet die Schaffhauser Typologie (Homberger/ Zubler 2010) eine herausragende Grundlage. Hier sind die Randormen beschrieben und mit Typenkürzeln bezeichnet. Für eine Verständigung ist es jedoch ratsam, ergänzend Kurzbezeichnungen zu verwenden.

Die Randformen wurden nach Gefäßformen differenziert.

Ausgusskännchen

AKR1 -3

Bügelkannen

BKR1 -4

Dreibeintöpfe

DTR1-10

Flaschen

FR1a und FR1b

Henkeltöüfe

HTR1 -8

Ofenkacheln

KR1 -5

Lämpchen

LAR1 -6

Pfannen, Dreibeinpfannen, Kochschüsseln

PFR1 -4

Schüsseln

SR1 -17

Teller

TLR1 -3

Töpfe

TR1 -22

ausgewählte Randformen

Angesichts der gewachsenen, uneinheitlichen Terminologie ist es notwendig, nicht nur neue Standards zzu etablieren, sondern auch rückblickend den Sprachgebrauch der Forschung darzustellen. Im folgenden seien

Töpfe

einfache Ränder

  • ausladender Rand
  • Schrägrand: schräg ausgestellter Rand, bisweilen auch bei verdickten Rändern gebräuchlich
  • umgebogener Rand
  • vertikaler Rand
  • Lippenrand
  • Schrägrand
  • Trichterrand

verdickte Ränder


Daneben gibt es besondere Randformenbezeichnungen, die nur für einzelne Warenarten Gültigkeit haben, so beispielsweise die Randformen "Typ Runder Berg" oder "Typ Jagstfeld" bei der älteren gelben Drehscheibenware oder der "Typ Stetten" bei der älteren grauen Drehscheibenware.

Teller


Literaturhinweise

  • Bauer u.a. 1993: I. Bauer/W. Endres/B. Kerkhoff-Hader u. a., Leitfaden zur Keramikbeschreibung (Mittelalter - Neuzeit). Terminologie - Typologie - Technologie2. Kat. Prähist. Staatsamml. München Beih. 2 (Kallmünz/Opf. 1993).
  • Homberger/ Zubler 2010: V. Homberger/ K. Zubler, Mittelalterliche und neuzeitliche Keramik der Region Schaffhausen. Typologie, Seriation und Materialvorlage. Beiträge zur Schaffhauser Archäologie 3 (Schaffhausen 2010). - ISBN 978-3-9521868-7 - online: https://issuu.com/ksd2/docs/shb3_leseprobe