Rauwandige Drehscheibenware Unterthürheimer Art (nördl. Schwaben, FMa)

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Namengebend sind Funde des merowingerzeitlichen Gräberfeldes Unterthürheim, Oberdorferstraße. Die Keramik des Gräberfeldes wurde vom bearbeiter Chr. Grünewald differenziert in handgemachte Grobware (Grünewald 1988, 179f.), unverzierte Drehscheibenware (Grünewald 1988, 180), Rippengefäße (Grünewald 1988, 181) und stempelverzierte Gefäße (Grünewald 1988, 182f.).

Zur unverzierten Drehscheiubenware gehört eine Schale, die am ehesten den Terra-Nigra-Derivaten zuzurechnen ist. Vier Wöbwandtöpfe fallen wegen ihrer Randbildung mit einem kantig abgestrichenem, schräg ausbiegenden Rand mit dem Ansatz eines Deckelfalzes auf, die Grünwald veranlasste, vom "Typ Unterthürheim" zu sprechen (Grünewald 1988, 180). Die Gefäße sind braun bis schwarz und grob mit Kalk gmagert. Grünewald vermutete eine lokale Produktion, denn er konnte keine gut vergleichbare Gefäßformen in umliegenden Gräberfeldern ausfindig machen. Ähnlichkeiten ergeben sich indes zur handgemachten oder nachgedrehten Kammstrichware (bayer. Donauraum, FMa) aber auch zu den Funden rauwandiger Drehscheibenware aus der Siedlung Zuchering, Am Mühlwegfeld (Zuchering-Ost) (Weid 2000).

Literaturhinweis

  • Grünewald 1988: Ch. Grünewald, Das alamannische Gräberfeld von Unterthürheim, Bayerisch-Schwaben. Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte 59 (Kallmünz/Opf. 1988). - ISBN 3784750591
  • Weid 2000: E. Weid, Die Kleinfunde der mittelalterlichen Siedlung von Zuchering bei Ingolstadt. Arb. Arch. Süddeutschl. 10 (Büchenbach 2000).