Rottweil, Königshof

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Der Rottweiler Königshof liegt im Bereich der Mittelstadt östlich der Reichsstadt. Grabungen der 1970er Jahre ermöglichten die stratigraphische Differenzierung mehrerer Horizonte A-D. Erschienen sind allerdings nur Vorberichte.

Forschungsgeschichte

Römische Kastelle und das Nad im Nikolausfeld lenkten den archäologischen Blick schon früh in den Bereich der Mittelstadt.

Mittelalterarchäologisch motivierte Grabungen begannen jedoch erst mit der zunehmenden Überbauung des Areals in den 1970er Jahren. Mehrere Ausgrabungen wurden durchgeführt:

  • Karolingerweg (Königshof) 1974-79
  • Königshofweg 1989-90, 1992

Keramikfunde

Eine systematiche Materialvorlage ist bisher nicht erfolgt. In den Vorberichten von L. Klappauf sind verschiedene Materialgruppen erwähnt- Seine Publikation im Archäologischen Korrespondenzblatt verwendet dabei Gruppenkürzel, die sich jedoch auf die unpublizierte Dissertation beziehen.


Stratigraphie

Bei den Grabungen 1974-79 am Karolingerweg wurde eine stratigraphische Abfolge beobachtet (Klappauf 1982):

Horizont Befunde Datierung Keramikfunde
Horizont D abnehmende Fund- und Befundzahl ab Mitte 13. Jh. Ofenkeramik; jüngere Drehscheibenware mit Karniesrand
Horizont C 3 12./fr. 13. Jh. Albware (Schwäbische Alb/ mittleres Neckarland, HMa), nachgedrehte Keramik, jüngere Drehscheibenware (?)
Horizont C 1/2 Wall, Differenzierung C1-C3 11. Jh. Albware (Schwäbische Alb/ mittleres Neckarland, HMa)
Horizont B Karolingerzeit {{Rauwandige Drehscheibenwaren der Merowingerzeit]] und jünger?, nachgedrehte Ware, Kammstrichware
Horizont A eingetiefte Bauten, Graben, Bestattungen, Differenzierung in A1 und A2, abgeschlossen durch Planierschicht Merowingerzeit oxidierend gebrannte Ware mit gekehltem Innenrand und Quarzkörnern

Bei den Ausgrabungen 1992 am Königshofweg wurde eine Zisterne ergraben, in der ein Holzbrett ein Dendrodatum (ohne Waldkante) von 1198 erbrchte und die Funde der kalkspatgemagerten nahcgedrehten Ware enthielt, die sich der Albware (Schwäbische Alb/ mittleres Neckarland, HMa) zuweisen lässt (Gildhoff 1992).

Die ältesten Funde wurden von L. Klappauf in das 4. Jahrhundert datiert (Klappauf 1982), wobei er auf rauwandige Drehscheibenware römischer Tradition und Knickwandkeramik verwies, die eher merowingerzeitlich datieren.

Literatrhinweise

  • Ade-Rademacher 1998: D. Ade-Rademacher (Hrsg.), "Von anfang biss zu unsern zeiten". Das mittelalterliche Rottweil im Spiegel archäologischer Quellen. Arch. Inf. Bad.-Württ. 38 (Stuttgart 1998).
  • Gildhoff 1992: C. Gildhoff, Archäologische Untersuchungen zur Frühgeschichte der Stadt Rottweil. Arch. Ausgr. Bad.-Württ. 1992, 314–320.
  • Klappauf 1979: L. Klappauf, Die Grabungen in den Jahren 1975 und 1976 auf dem Gebiet des ehemaligen Königshofes von Rottweil. In: ,Forschungen und Berichte zur Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg 6 (Stuttgart 1979) 97-111.
  • Klappauf 1979a: L. Klappauf, Zum Stand der Ausgrabungen 1975 - 1977 auf dem Rottweiler Königshof. Mit einem Nachtrag zu der Grabung 1978. In: ,Deutsche Königspfalzen. Beiträge zu ihrer historischen und archäologischen Erforschung 3. Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 11/3 (Göttingen 1979).
  • Klappauf 1982: L. Klappauf, Zu den Ergebnissen der Grabungen 1975-1979 im Gebiet des ehemaligen Königshofs von Rottweil a.N. Arch. Korrbl. 12, 1982, 399-407.