Münzschatzgefäß: Unterschied zwischen den Versionen

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*Scholkmann 1977: B. Scholkmann, Archäologische Untersuchungen in der ehemaligen Stiftskirche St. Martin in Sindelfingen. In: Forschungen und Berichte zur Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg 4 (Stuttgart 1977) 7–66.
 
*Scholkmann 1977: B. Scholkmann, Archäologische Untersuchungen in der ehemaligen Stiftskirche St. Martin in Sindelfingen. In: Forschungen und Berichte zur Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg 4 (Stuttgart 1977) 7–66.
 
*Seewaldt 2004: P. Seewaldt, Keramische Münzschatzgefäße aus Mittelalter und Neuzeit im Rheinischen Landesmuseum Trier und ein vergessener Schatzkrug des 14. Jahrhunderts aus Trier-Pfalzel. Funde und Ausgrabungen im Bezirk Trier 36, 2004, 80-86 - doi: https://doi.org/10.11588/fuabt.2004.0.54660
 
*Seewaldt 2004: P. Seewaldt, Keramische Münzschatzgefäße aus Mittelalter und Neuzeit im Rheinischen Landesmuseum Trier und ein vergessener Schatzkrug des 14. Jahrhunderts aus Trier-Pfalzel. Funde und Ausgrabungen im Bezirk Trier 36, 2004, 80-86 - doi: https://doi.org/10.11588/fuabt.2004.0.54660
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*Steininger 1985: H. Steininger, Die münzdatierte Keramik in Österreich. 12. bis 18. Jahrhundert. Fundkatalog (Wien 1985). - ISBN 3-85369-612-0
 
*Stoll 1983: H.-J. Stoll, Die Münzschatzgefäße auf dem Gebiet der DDR von den Anfängen bis zum Jahre 1700. Weimarer Monographien zur Ur- und Frühgeschichte 12 (Weimar 1985). - urn:nbn:de:gbv:27-20130516-140251-7
 
*Stoll 1983: H.-J. Stoll, Die Münzschatzgefäße auf dem Gebiet der DDR von den Anfängen bis zum Jahre 1700. Weimarer Monographien zur Ur- und Frühgeschichte 12 (Weimar 1985). - urn:nbn:de:gbv:27-20130516-140251-7
   

Version vom 3. Mai 2023, 13:01 Uhr

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Ein Münzschatzgefäß ist keine eigenständige Gefäßform, sondern durch seine Funktion als Aufbewahrungsgefäß für einen Münzhort definiert. Theoretisch kann dafür jedes Gefäß, welches einen Hohlraum besitzt, genutzt werden. Praktisch sind die überwiegende Mehrheit der überlieferten Gefäße jedoch Töpfe.


Münzschatzgefäße aus Süddeutschland 1050 bis 2. H. 15. Jahrhundert.


Münzschatzgefäße sind aufgrund der enthaltenen Münzen wichtig für die Keramik-Datierung. Dabei kann die Schlussmünze, also die zuletzt geprägte Münze, einen Anhaltspunkt für den Verwendungszeitraum des umgebenden Gefäßes geben. Münzschatzgefäße wurden häufig abgedeckt, falls das Gefäß keinen eigenen Deckel besitzt, sind Abdeckungen aus Steinen oder größeren Keramikscherben üblich.


wichtige Fundkomplexe

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  • Külsheim, Kirchberg: nachgedrehte Ware, um 1040 (Lobbedey 1967 Taf. 21d)
  • Mechtersheim, um 1060
  • Randersacker, um 1140
  • Oberweis, um 1150
  • Langenselbold, um 1140
  • Steckborn, Münzhort 1883, Nachgedrehte Ware (Bodenseeraum/ Hegau, HMa), um 1160
  • Holderbank (Kt. Solothurn), Alt-Bechburg
  • Sindelfingen, St. Martin, um 1160-80 (Scholkmann 1977)
  • Niederbipp (Kt. Bern), nachgedrehte Keramik, um 1175-90 (Lobbedey 1968, Taf. 23,42)
  • Trier, St. Irminen, um 1190
  • Haguenau, um 1230
  • Trubenrunn
  • Büdlich
  • Röttingen, um 1240/50
  • Mönchsroth, um 1250
  • Bamberg, Lange Straße 25: Topf der jüngeren Drehscheibenware, um 1240/60
  • Nürnberg, um 1250/70 (Lobbedey 1968 Taf. 45,4)
  • Blankenburg, um 1260
  • Durmersheim: Steinzeug, um 1260-80
  • Hundersingen, um 1260
  • Saal a.d. Saale, um 1250/75
  • Bieselsberg, um 1300
  • Ulm-Eggingen, um 1300 (Lobbedey 1968 Taf. 39,2)
  • Großsorheim, um 1300/ Anf. 14. Jh.
  • Mellenhofen, um 1310/20
  • Trippstadt/Pfalz, um 1300 (Gross 1991, 214; Mitt. Hist. Ver. Pfalz 81, 1983, 22 Abb. 19)
  • Ellwangen, um 1330 (Scheschkewitz 2019).
  • Wintersdorf, um 1330
  • Reihen, um 1340/45
  • Meimsheim, 2. Viertel 14. Jh./ um 1350
  • Heilbronn, um 1350
  • Vaduz, nach 1350
  • Simmelshausen, M. 14. Jh.
  • Tomerdingen, nach 1351
  • Jesingen, um 1410
  • Blumberg, nach 1416
  • Dietenheim, um 1420/30
  • Marbach, um 1420/30
  • Waldbach, um 1420/30
  • Oberbühlertal, um 1424
  • Aufhofen, nach 1428
  • Tauberreitersheim, um 1441
  • Bopfingen, 1. H. 15. Jh.: Krug? (Lobbedey 1968, Taf. 66,6)
  • Hanau: Schatzfunde des 15. Jh. (Gross 2012)
  • Krottenbach, um 1443/45 (Hauser 1984, 185)
  • Herrnwinden, nach 1527: Kanne und Tasse (Hauser 1984, Abb. 39D)
  • Schwabthal-Kaider (Hauser 1984, Abb 52C)
  • Eichstetten , Burgtalstr. 11: kleiner Dreibeintopf aus roter Drehscheibenware, am Rand innen grün glasiert, 1619 (Fundber. Bad.-Württ. 22/2, 1998, 236)
  • Rothenburg o.T., Grüner Markt 2, um 1688: glasierter Henkeltopf mit Wulstrand (Brehm 1998, 66-68)

Kulturgeschichtliche Einordnung und sozialer Kontext

Münzhorte werden in der Regel mit Konflikten in Verbindung gebracht, die den ursprünglichen Besitzer veranlasst haben, einen Teil oder sogar seinen gesamten Bargeldbestand zu verstecken. Zu einem Bergen der Wertsachen ist es dann nicht mehr gekommen, weil er entweder dauerhaft vertrieben oder aber verstorben ist.

Für Archäologen ist wichtig, dass sie sich nicht nur auf den - meist spektakulären - Hortfund selbst konzentrieren, sondern auch das umgebende Erdreich in Augenschein nehmen, um vielleicht weitere Informationen über die Fundsituation zu erlangen.


Literaturhinweise

  • Brehm 1998: H. Brehm, Zur Altstadtarchäologie in Rothenburg in 1898-1998. Jahrbuch des Vereins Alt-Rothenburg 1998, 61-92.
  • Gross 1991: U. Gross, Mittelalterliche Keramik zwischen Neckarmündung und Schwäbischer Alb. Bemerkungen zur räumlichen Entwicklung und zeitlichen Gliederung. Forsch. u. Ber. Arch. Mittelalter Bad.-Württ. 12 (Stuttgart 1991). - doi: 10.11588/artdok.00005858
  • Gross 2012: U. Gross, Die mittelalterliche und neuzeitlichen Keramik-, Metall- und Beinfunde. In: P. Marzolff/ F. Klein/ U. Gross, Forschungen zum Heiligenberg bei Heidelberg: Forschungsgeschichte, Fundmaterial, Restaurierung. Forschungen und Berichte der Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg 32 (Stuttgart 2012) 393-563
  • Hauser 1984: G. Hauser, Beiträge zur Erforschung hoch- und spätmittelalterlicher Irdenware aus Franken. Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters. Beiheft 3 (Köln, Bonn 1984).
  • Lobbedey 1968: U. Lobbedey, Untersuchungen mittelalterlicher Keramik vornehmlich in Südwestdeutschland. Arb. Frühmittelalterforsch. 3 (Berlin 1968). - https://doi.org/10.1515/9783110835083.
  • Mittelstraß 2012: T. Mittelstraß, Die Münzschatzgefäße des Mittelalters und der Neuzeit aus Bayern. Studia archaeologiae medii aevi 2 (Friedberg 2012).
  • Scheschkewitz 2019: J. Scheschkeitz, Raubgräber und illegal tätige Sondengänger in Baden-Württemberg. Blickpunkt Archäologie 3/2019, 169-172.
  • Scholkmann 1977: B. Scholkmann, Archäologische Untersuchungen in der ehemaligen Stiftskirche St. Martin in Sindelfingen. In: Forschungen und Berichte zur Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg 4 (Stuttgart 1977) 7–66.
  • Seewaldt 2004: P. Seewaldt, Keramische Münzschatzgefäße aus Mittelalter und Neuzeit im Rheinischen Landesmuseum Trier und ein vergessener Schatzkrug des 14. Jahrhunderts aus Trier-Pfalzel. Funde und Ausgrabungen im Bezirk Trier 36, 2004, 80-86 - doi: https://doi.org/10.11588/fuabt.2004.0.54660
  • Steininger 1985: H. Steininger, Die münzdatierte Keramik in Österreich. 12. bis 18. Jahrhundert. Fundkatalog (Wien 1985). - ISBN 3-85369-612-0
  • Stoll 1983: H.-J. Stoll, Die Münzschatzgefäße auf dem Gebiet der DDR von den Anfängen bis zum Jahre 1700. Weimarer Monographien zur Ur- und Frühgeschichte 12 (Weimar 1985). - urn:nbn:de:gbv:27-20130516-140251-7