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+ | An der Gefäßunterseite sind häufig [[Abschneidespuren]] zu erkennen. Die häufigst vorkommenden Muster sind parallele Abschneidespuren durch das abtrennen mit Hilfe einer Sehen oder Draht von der stehenden Scheibe. Wird das Gefäß von einer langsam laufenden Scheibe getrennt sind meist konzentrische oder auch oval verzogenen Spuren mit aussagekräftigen Überschneidungspunkt zu erkennen. Eine letzte Form bilden die radialen fächerartigen Abschneidespuren welche entstehen wenn der Draht an einer Stelle festgehalten wird. Durch das Verstreichen des Bodens nach dem Trennvorgang werden die Abschneidespuren meist beseitig, können jedoch im Schräglicht des öfteren noch erkannt werden. |
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Version vom 25. Juni 2023, 13:06 Uhr
Der Verzierung und Oberflächenbehandlung von Keramik sind kaum Grenzen gesetzt. Als Hauptmerkmale können herstellungsbedingte, absichtliche oder unabsichtliche Merkmale unterschieden werden. Verzierung und Oberflächenmerkmale dienen aber nicht nur der Ästhetik sondern können auch praktische Gründe aufweisen. Beispielsweise ermöglicht eine aufgeraute Oberfläche zum einen die Griffigkeit bzw. die Handhabbarkeit des Gefäßes, zum anderen wird die Oberfläche vergrößert, was den Kühleffekt des Gefäßes verbessert.
Herstellungsspuren
(unbeabsichtig aber z.T. unvermeidbar)
Bei der Verzierung der Oberfläche von Keramik muss Grundlegen zwischen zufälligen und beabsichtigten Herstellungsspuren unterschieden werden.
Entstehen beim Arbeitsprozess
self-slip oder Eigen-Engobe
Durch das Glattstreichen der Gefäßoberfläche mit Schlicker überzogenen Händen entsteht der sogenannte "selfs-slip". Bei Schlicker handelt es sich um Wasser und suspendierte Tonteilchen.
(Dreh)Riefen
(Dreh)Riefen sind bei Drehscheibenware letztlich immer Nachweisbar. Besonders an herausgehobenen Stellen (Schulter oder maximaler Gefäßdurchmesser) und in bandartiger spiralförmiger Anordnung. Im Mittelalter ab dem 12/13 Jh. aber auch noch im 14/15. Jh. werden die (Dreh)Riefen ebenso als Dekor angebracht.
Werkzeuspuren
Auswirkungen von Scheibentypen, Höhenmaßen (Strich-, Stellas), Formhölzern (Schienen, Wirkspan etc.), Schwämmen, Leder, Abdrehenden/-gerät, Modellierhölzern, Schlingen, Schablonen, (Gips-)Formern, Poliergeräte (Holz, Stein, etc.), usw. können erkannt werden.
Abdrehspuren
Beim Abdrehen werden zu starke Wandungen manuell oder maschinell mit Hilfe von Abdrehenden entfernt. Als charakteristisches Merkmal sind konzentrisch zur Drehachse mitgezogene kleine Magerungskörner zu erkennen. Diese sind meist am Ende einer längeren oder kürzeren meist scharfen Rille gelegen. Abdrehspuren können sowohl bei handwerklich als als auch bei industriell hergestellter Keramik vorkommen.
Abschneidespuren
An der Gefäßunterseite sind häufig Abschneidespuren zu erkennen. Die häufigst vorkommenden Muster sind parallele Abschneidespuren durch das abtrennen mit Hilfe einer Sehen oder Draht von der stehenden Scheibe. Wird das Gefäß von einer langsam laufenden Scheibe getrennt sind meist konzentrische oder auch oval verzogenen Spuren mit aussagekräftigen Überschneidungspunkt zu erkennen. Eine letzte Form bilden die radialen fächerartigen Abschneidespuren welche entstehen wenn der Draht an einer Stelle festgehalten wird. Durch das Verstreichen des Bodens nach dem Trennvorgang werden die Abschneidespuren meist beseitig, können jedoch im Schräglicht des öfteren noch erkannt werden. In der Archäologie werden diese Spuren häufig auch als Abdrehspuren bezeichnet.
Streich-/Verstreichspuren
Können senkrecht zur Drehachse oder auch ungezielt verlaufen und entstehen beim einfachen Glätten der Oberfläche mit den Händen.
Fingerabdrücke
Meist an Haltepunkten zu erkennen und meist unregelmässig verteilt.
Bodenmarken/-stempel/-zeichen
Können als positive oder negative Abdrücke nachgewiesen werden. Positive Abdrücke werden durch gekerbte Drehscheibenköpfe hervorgerufen, negative Abdrücke kommen noch zusätzlich eingeschnittene Markierungen hinzu.
Brennhilfespuren, -abdrücke
Große Bandbreite an Erscheinungsformen. Abhängig von regionalen und materialbedingter unterschiedlichen Einsatz der Brennhilfen. Aber auch Stapelspuren von übereinander gestapelter Keramik fällt in dies Kategorie.
Glasurabrisse
Entsteht beispielsweise beim Abriß der Brennhilfe oder durch das Abreißen von einem zu eng gestellten weiteren Gefäß.
Fehlbrandfolgen
Können sehr vielfältig sein. Es fallen darunter Verzerrungen aller Art, Abplatzschäden, Risse, Blasen, Dellen, Sinterflecken, etc.
Oberflächenmerkmale
Ebene Überzüge (plane Strukturen)
- kalt hergestellte Überzüge (keramische Überzüge, Glasuren etc.)
- eingebrannte Überzüge (keramische Überzüge, Glasuren etc.)
Glasuren werden nach ihrer Art (Transparent-, Opak-, Alkali-, Blei-, oder Anflugglasur), den Auftragsstellen, ihrer Oberfläche (z.B. glänzend, matt), ihrer Dicke, Gleichmässigkeit und ihrer Farbe beschrieben. Eine Unterscheidung zwischen Außen und Innen ist zu beachten. Glasurbemalungen lassen sich in Unterglasur-, Inglasur- und Aufglasurmalerei unterscheiden.
Plastische Oberflächenstrukturen
- eingetiefte Strukturen/Negative-Techniken
- erhabene Strukturen/Positive-Techniken
Werden Verzierungen beschrieben, müssen folgende Unterscheidungen beachtet werden:
- Verzierungselemente: kleinste Einheiten der Ornamentik, aus welchen sich die Verzierungstechniken erkennen lassen. Verzierungselemente treten entweder als plane Verzierungen wie Bemalung und Glättung oder als plastische Verzierung wie Einstichverzierung und Leistenauflagen auf.
- Verzierungsmotive: aus den Elementen gebildete, selbstständige Teile der Verzierung (Winkelband, Stichreihe, etc.)
- Verzierungssystem: Anordnung der Motive auf dem Gefäß
- Verzierungsart/- technik
Ebene/Plane Oberflächenbehandlung
Kaltbemalung
Meist mit unterschiedlichen Mischungen aus Farbpigmenten und Bindemitteln hergestellt. Konnte auf allen keramischen Materialien verwendet werden und war vermutlich weit verbreitet. Sie konnte als flächige überziehende Struktur aber auch in dekorativer Ausführung aufgetragen werden.
Keramische Oberflächenbehandlung (Dekore)
= Farbige Verzierung eines Keramikgefäß
Engobetechniken
Feinkörnige Tonsuspension (Engobe, Angus, Schlucker) wird zur farblichen Verschönerung der Gefäßoberfläche aufgetragen und mitgebrannt. Vor allem bei fleckig brennenden Tonen eingesetzt. Durch das auftragen einer Engoben wird der Farbton einer nachfolgende Deckglasur aufgehellt. Die Wichtigkeit der dekorativen Engobemalerei darf hierdurch nicht unterschätzt werden. Meist werden weiße, rostfarbene und braunfarbene Engoben angewandt. Seltener verwendet werden grüne oder blaue Engoben.
meist flächiger/zonaler Auftrag; Fingerzugtechniken/-dekore
Bei geeigneten Trocknungsgrad regelmäßiger oder zufälliger Auftrag von verschiedenfarbigen Engoben auf dem Gefäß.
Borstenzugtechniken/-dekore
Bei geeigneten Trocknungsgrad werden verschiedenfarbige Engoben mit dem Malhorn mehr oder weniger dicht in Bändern, Spiralen, Ringen, etc. auf die Oberfläche des Gefäß aufgetragen. Anschließend werden diese Bänder, Spiralen, Ringe durch eine oder mehrer Borsten, bevorzugt horizontal, vertikal oder kreisförmig (Flämmchendekor) gemischt (gekämmt) ohne das hierbei der Farbcharakter der Ausgangskomponenten verloren geht. Bei einer unregelmäßigen Anordnung und flächiger Verteilung spricht man von Marmorieren oder Schwenkglasuren (Verlaufsglasuren).
Malhorntechniken/-dekore
Farbig brennende Engoben werden mit dem Malhorn in dekorativer Art auf die Keramik aufgetragen. Eine Farbigkeit lässt sich durch Pigmente oder Lösungsfarben erzielen.
Glasuren
Neben Schutzfunktion für poröse Waren, werden durch Farbwahl bzw. -kombination auch dekorative Effekte erreicht.
Bleiglasuren
(zahlreiche Farbkombinationen und - varianten; Sonderfall Zinnglasur mit Pinseldekor)
Lehmglasur
meist monochrome, eisenoxidhaltige Glasurvariante
Fertiglasuren
nivellierender Sammelbegriff für industriell vorgefertigte Glasuren besonders für Industrieerzeugnisse, vor allem nach 1945
Ascheanflugglasuren
zufällige Strukturen, geflammte Ware
Salzglasur
Salzglasur wird auch als Anflugglasur bezeichnet und tritt insbesondere bei Steinzeug auf.
Feldspatglasur
bleifreie Glasur
Plastische Oberflächenbehandlung
Negative Techniken
Glätten, Glättung, Einglätten
In Bezug auf die Definition des glätten bestehen noch große regionale Unterschiede vor allem in Abgrenzung zur Polierung. Grundsätzlich, sollte das Glätten eingesetzt werden um eine Begradigung der drehfrischen Oberfläche ohne deutliche Veränderung der Lichtreflexion zu erreichen und kein (gemustertes) Dekor anzubringen. Somit gehört das Glätten eigentlich zu den Herstellungsspuren kann aber natürlich auch für den optischen Eindruck verwendet werden.
Polieren/Politur
Durch das polieren, ergibt sich eine klar erkennbare Veränderung der behandelten Oberfläche, welche durch einen bemerkbaren Glanzeffekt hervortritt. Durch die Politur können sowohl Flächen als auch beliebige Muster erzeugt werden. Bestehende (mechanische) Politur kann durch zusätzliche Behandlung der Oberfläche - vor/nach dem Brand - mit Fett/Öl oder Graphit verstärkt werden.
Rauhen, Rauhung
Durch verschiedene Techniken werden unglasierte Oberflächen aufgeraut. Hierdurch erhöht sich die Haftung und Standfestigkeit bei der Handhabung und bei technischen Vorgängen. Das Rauhen, kann ebenso Auswirkungen auf die Beschaffenheit der im Gefäß gelagerten Güter haben.
Drehriefen
Werden als feine oder gröbere Drehspuren in entsprechender welliger Struktur verstanden. Oft flach und unscharf konturiert. Treten in breiten Zonen und zahlreich, weniger alleinstehend auf. Schwere Abgrenzung zwischen Herstellungsspur oder dekorativen Ansatz möglich.
Rillen
Rillen werden oft als tiefe und schmale, oft scharfkantige Eintiefungen angesprochen. Werden mit kleinen Werkzeugen wie Formholz, Messer, etc. angebracht. Treten allein, zu zweit oder zu dritt auf. Dienen zur Betonung von Gefäßzonen und -kanten und sind somit ein bewusst angebrachtes Dekorelement. Durch kammähnliche Werkzeuge können Wellen- und Rillenbänder hergestellt werden.
Lummel/Lommel
Lummel bzw. Lommel sind diagonal oder vertikal angeordnete, parallele, riefenartige längere Abdrehspuren auf Gefäßoberlfächen von Drehscheibenware.
Ritz-/Redtechnik
Durch zugespitzte Hölzer oder Messer werden Tonmasse seitlich verdrängt. Passend für die Einfertigung von geometrischen und figuralen Motiven welche frei den Gefäßkörper bedecken können. Technik typisch für Steinzeugdekor aber auch auf reich verzierter Irdenware zu finden.
Knibistechnik
Typisch für Steinzeug. Tonmasse wird eingedrückt bzw. verdrängt. Bei der Technik wird mit einem glatt geschnittenen oder abgerundeten Holz mit einer schaukelnden Bewegung ein durchlaufendes Band in die ungebrannte Oberfläche eingebracht.
Einstichdekore
Einfache Herstellungstechnik. Muster werden durch anstechen des Gefäßes angebracht, ohne das die Wandung durchstochen wird. Ein Sonderfall ist die Technik der Punktreihen.
Strichdekor
Diese Dekorform tritt vor allem auf schlanken, innen glasierten Henkeltöpfen, aber auch auf Grapen, auf und zeichnet sich durch farbige schräge oder senkrechte Striche aus. Das Dekor findet sich beispielsweise auf Henkeltöpfen aus Alpirsbach, wobei der Hauptteil dieser Gefäße auf der Innenseite unter einer farblosen Glasur mit gelben Schrägstrichen verziert ist. Weiterhin können diese außenseitig weiße Streifen im Schulterbereich tragen, welche bei rot- und orangegebrannten Gefäßen das Gegenstück zu einer roten oder rotbraunen Malerei auf gelben oder weißen Töpfen bilden. Meist werden diese als Erzeugnisse des 18./19. Jahrhunderts angesprochen, wobei ältere Funde aus einem renaissancezeitlichen Töpfereiabfall in Straubing (Ostbayern), hier allerdings mit bis zum Boden hinab reichenden Strichen, sowie aus einer Stadtgrabenverfüllung aus Staufen bei Freiburg, datierend Ende des 17. Jahrhunderts, vorliegen (Gross 2001). Die angesprochene rot(braun)e Streifenbemalung im Halsbereich glasierter Töpfe tritt bereits ab der Mitte des 16. Jahrhunderts auf der nun glatten Oberfläche der Gefäße auf. Diese Dekorform ersetzt sukzessive die sogenannten Halsgrate, welche zuvor mit Riefung gekoppelt war. Funde dieser Art stammen beispielsweise aus Leimen und Wiesloch, beide Fundkomplexe im Rhein-Neckar-Kreis. Diese Art des Dekors findet sich zudem auf Flaschen und Dreifußtöpfen und überdauert bis ins 19. Jahrhundert (Gross 2003).
Bänderdekor
Das Dekor besteht bei dieser Form zumeist aus mehreren Wellenbändern und/oder waagrechten Bändern. In Alpirsbach findet sich diese Art der Verzierung auf Schüsseln, wobei diese auf einem roten, orangen bzw. bräunlichem Grund gelbe Wellen und Bänder sowie grüne waagrechte Bänder tragen. Schüsseln mit einem derartigen oder einem einfacheren, schlicht weißen Bänderdekor oder auch braunen aneinander gereihten Kreisen datieren in das 18. (eventuell auch 19. Jahrhundert) (Gross 2001). In Schwäbisch Gmünd-Brandstatt tritt diese Form der Verzierung im Hals-/Schulterbereich von Henkeltöpfen. Auf diesen finden sich, wie auch auf Grapen und Schalen ein, zwei und selten drei waagrechte rote, rotbraune oder braune Bänder, weiterhin auch alleinige oder in Kombination mit horizontalen Linien stehende flache Wellenlinien. An selber Stelle finden sich außerdem mit einer einzelnen Wellenlinie verzierte Deckel (Gross 1999).
Eingekämmte Wellenbandverzierung
Auf zahlreichen Tellern der Fundzusammenhänge des ausgehenden 16. und des 17. Jahrhunderts findet sich zu einem gelb-grünen Farbwechsel zwischen Fahne und Wandung eine eingekämmte Wellenbandzier, vornehmlich auf der Fahne und teilweise auf dem Spiegel (Gross 2003).
Sgraffito
Bei dieser Technik wurden Spiegel und Fahne eines Tellers im lederharten Zustand des Gefäßes mit einer eingeritzten Motivik versehen, woraufhin der Teller glasiert wurde. Dabei füllten sich die Einritzungen mit der Glasur und das Motiv setzte sich nach dem Brand durch eine dunklere Färbung vom Rest der glatten Fläche ab und die Zeichnung kommt so besonders zur Geltung. Bei einem Fund in Basel hebt sich die Zeichnung durch die in den Vertiefungen gesammelte Glasur braun vom eigentlich gelb glasierten Untergrund ab. Die Wandungen können mit Blumenornamtik, Bändern, gekämmten Wellenbändern, etc. versehen sein. Die Spiegelmotivik umfasst figürliche Darstellungen und geometrische Motive, während die Fahnen wiederum Wellenbänder, Spruchbänder, die als Teil der Tellerdekoration im 16. und 17. Jahrhundert zu den verbreiteten Bildmotiven des Schweizer Raumes gehören, etc. tragen. Die Teller sind zumeist grün oder gelb glasiert (Keller 1999).
Stempeltechniken
Es werden der Einzelstempel und der Rollstempel unterschieden. Die Technik wird dominiert von geometrischen Mustern wie Punkte, Rauten, Vierecke, Kreise, jedoch können auch Ziffern oder vereinzelte Buchstaben oder kurze Wörter angebracht werden.
gehackter Dekor (auch Ratterband, Ratterdekor, Springfeder, federndes Blatt)
Hierbei handelt es sich um rollstempelähnliche/kerbenähnliche Vertiefungen in das Gefäß geschlagen wobei gelegentlich auch Tonmasse entfernt wird. Der Gefäßkörper ist hiebei bereits etwas angetrocknet
Schnitttechniken
In nicht immer bleibenden Umfang wird bei dieser Technik Tonmasse entfernt. Als bestes Beispiel wäre die Kerbschnitt-Technik zu erwähnen. Durch das beschneiden von Flächen (Facettieren) entstehen als Charakteristika oft scharfe Kanten. Auch können feine Rillen beim Abdrehen durch mitgerissene Magerungspartikel entstehen. Eingeschnittene Verzierungen durchbrechen die Gefäßwandung nicht, durchschnittene Dekore immer.
Positive Techniken
Motivvielfalt bei positiven bzw. erhabenen Techniken gering. Arbeitsaufwand größer als bei den eintiefenden Techniken höher. Besonders bei den dekorativen Applikationen.
aus der Masse frei gearbeitet
Gefäßteile können durch das Formholz weiter profiliert werden. Zeigt sich an zahlreichen Randprofilen von mittelalterlicher Keramik aber auch bei neuzeitlichen Steinzeug welches das oft verwendete Rillenband aus Rillen und Wülsten zeigt.
aufgelegte Dekore/Applikationen
Formen wie Leisten, Wulste und andere beliebige Strukturen können frei auf den Gefäßkörper angebracht werden. Bei dieser positiver Gestaltung lassen sich regionale Zuordnungen durchführen. Zu den aufgelegten Dekoren gehört auch die Technik des Sandens welche eine Form des Rauhdekors ist.
in die Form
→ gedreht, gedrückt, gepreßt, gelegt, geflochten, gegossen
Arbeitsmethoden vermutlich vor allem in der Spätzeit angewandt. Untersuchungen zu den Methoden in früheren Zeiten sind noch wenig vorhanden. Technologische Handbücher des 19. Jh. geben Kenntnise über die Möglichkeiten der "in die Form" gearbeiteten positiven Technik.
Literaturhinweise
- Bauer u.a. 2005: I. Bauer, u.a., Leitfaden zur Keramikbeschreibung. Mittelalter - Neuzeit. Terminologie - Typologie - Technologie (München 2005). ISBN: 3-927806-32-3
- Frotscher u.a. 2003: B. Frotscher, u.a., dtv-Atlas Keramik und Porzellan (München 2003). ISBN: 3423032588
- Gross 2015: U. Gross, Beiträge zur spätantiken und frühmittelalterlichen Keramik in Südwestdeutschland. Keramikproduktion des 5. Jhs. im Neckarmündungsraum? Beobachtungen an Funden aus der Wüstung Botzheim bei Ladenburg, Rhein - Neckar - Kreis (Heidelberg 2015).
- Gross 1992: U. Gross, Zur einglättverzierten Keramik des 5. und frühen 6. Jahrhunderts in Süddeutschland. Bayerische Vorgeschichtsblätter 57, 1992, 311-320.
- Gross 1999: U. Gross, Schwäbisch Gmünd-Brandstatt: Keramikfunde aus einer Kellerverfüllung der Zeit um 1800. Eine vorläufige Übersicht. Teil 1. Irdenware. Fundber. Bad.-Württ. 23, 1999, 667–720.
- Gross 2001: U. Gross, Gefäß-, Gerät- und Spielzeugfunde aus dem Dorment. In: Landesdenkmalamt Baden-Württemberg (Hrsg.), Alpirsbach. Zur Geschichte von Kloster und Stadt. Forschungen und Berichte der Bau- und Kunstdenkmalpflege in Baden-Württemberg 10 (Stuttgart 2001) 831-878.
- Gross 2003: U. Gross, Neuzeitliche Keramik im nördlichen Baden (16.-19. Jh.) (Heidelberg 2003).
- Keller 1999: Ch. Keller, Gefässkeramik aus Basel. Untersuchungen zur spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Typologie – Technologie – Funktion – Handwerk (Basel 1999).
- Lehnhäuser 1978: W. Lehnhäuser, Glasuren und ihre Farben (Düsseldorf 1978).
- Lippert u.a. 1986: E. Lippert, u.a., Bunzlauer Geschirr - Gebrauchsware zwischen Handwerk und Industrie. Schriften des Museums für Deutsche Volkskunde 14 (Berlin 1986).
- Matthes 1985: W. Matthes, Keramische Glasuren (Köln 1985).
- Rada 1989: P. Rada, Die Technik der Keramik. handbuch der Arbeitsvorgänge der Keramik (Hanau/M 1989). - ISBN 3-7684-1868-5
- Spindler 2004: K. Spindler, Bunzlauer Keramik im Germanischen Nationalmuseum: Guter Ton aus Bunzlau - Bunzlauer Geschirr im Germanischen Nationalmuseum (Nürnberg 2004).
- Vogel 1979: W. Vogel, Glaschemie (Leipzipg 1979).