Bamberg, Lange Straße 25
Die Fundstelle in der Bamberger Inselstadt liegt innerhalb der staufischen Kernstadt.
Bei Umbau- und Abrißarbeiten wurde 1958 im Hinterhaus in 2 m Tiefe ein mit einer Kupferplatte abgedecktes Münzschatzgefäß gefunden, das 2200 silberne Pfennige aus dem zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts enthielt, zudem 31 g weiterer zerbrochener bzw. unkenntlicher Münzen. Aus der genaueren numismatischen Untersuchung ergibt sich ein terminus post quem von 1258.
Bei dem Münzschatzgefäß handelt es sich um einen auf der Drehscheibe hergestelltes, 12,8 cm hohen, reduziernd gebrannten Topf, der der jüngeren grauen Drehscheibenware zugerechnet werden kann. Sein Rand wurde mehrfach als Karniesrand bezeichnet, zu dessen Datierung der Topf auch herangezogen wurde. Allerdings handelt es sich um einen einfachen konkaven Leistenrand, der nicht die für den Karniesrand typische Unterschneidung aufweist. Das Gefäß zeigt Gebrauchsspuren, nämlich Schmauchung auf der Außen- und Kesselstein auf der Innenseite.
Literaturhinweise
- Bayerische Vorgeschichtsblätter 25, 1960, 283f. Taf. 32,3-11
- Lobbedey 1968: U. Lobbedey, Untersuchungen mittelalterlicher Keramik vornehmlich in Südwestdeutschland. Arb. Frühmittelalterforsch. 3 (Berlin 1968).
- Losert 1993: Hans Losert, Die früh- bis hochmittelalterliche Keramik in Oberfranken. Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters. Beiheft 8 (Köln 1993). - ISBN: 9783792713235 bes. 122 Taf. 47a
- Pfaffenberger 2020: S. Pfaffenberger, Aspekte der Stadtentwicklung Bambergs im frühen und hohen Mittelalter aus archäologischer Sicht. Arb. Arch. Süddeutschl. 36 (Büchenbach 2020). - ISBN 3946387276 bes. S. 509