Gelbe, rotbemalte Elsässer Drehscheibenware (Elsaß, HMa)

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Rotbemalte Elsässer Ware, Straßburg.

Die rotbemalte Elsässer Ware ist durch ihre extreme Feintonigkeit gekennzeichnet. Es handelt sich um eine spezielle Ausprägung der älteren gelben Drehscheibenware, die von karolingischer Zeit bis ins späte 12. Jahrhundert reicht.

Beschreibung
Warenart Gelbe, rotbemalte Elsässer Drehscheibenware (Elsaß, HMa)
Verbreitungsgebiet Eslsass, südliches Oberrheingebiet, einzelne Funde bis ins mittlere Neckarland
Datierung 8.-12. Jh.
Chronologie
Herstellungstechnik Drehscheibenware
Brand oxidierend
Farbe weiß-gelblich
Härte hart
Oberfläche matt/geglättet
Verzierung
Magerung Quarz: schwach bis mäßig, fein
Gefäßformen v.a. Töpfe, Kannen mit randständigem Henkel, Schalen; Becher
Randformen
nachgewiesene Produktionsorte

Forschungsgeschichte

andere Bezeichnungen

  • rotbemalte Elsässer Ware
  • feinsandig gelbe oberrheinische Drehscheibenkeramik
  • „Elsässer Ware“

Charakteristika

Herstellungstechnik

Drehscheibenware

Brand/ Farbe

oxidierend gebrannt

Verzierungen

In der Frühzeit ist die Bemalung bogen- oder girlandenförmig, seltener gitterartig, im 11./12. Jahrhundert ist sie zu einfachen Schrägstrichen reduziert. Ebenfalls in die Frühzeit gehören Leistenauflagen auf Schulter und Hals.

Varianten

Als eng verwandt erweist sich eine gröbere Variante mit Klecksbemalung im Raum Worms-Speyer (Gross 1991, 75 f. 79).

Gefäßformen

An Gefäßformen sind Töpfe, Kannen mit randständigen Henkeln, Schüsseln, Schälchen und Deckel bekannt (Gross 1992).

Chronologie

Als Datierungsanhalt für eine Laufzeit bis ins 12. Jahrhundert wird ein Reliquienbehälter von 1132 (Weihedatum der Kirche!) in der Dreifaltigkeitskirche von Schuttertal-Wittelbach herangezogen (Gross 1991a, 142 Anm. 35).

Verbreitung

Verbreitung der rotbemalten Elsässer Ware, Stand vor 1999.

https://www.google.com/maps/d/edit?mid=1Em5yj_Z7LGdFEUHOre7IjET1E5U&usp=sharing

wichtige Fundorte



Kulturgeschichtliche Einordnung und sozialer Kontext

Die Elsässer Ware beeinfluste die gelbe quarzgemagerte Ware (Neckarland, HMa) und die verwandte rotbemalte gelbe Drehscheibenware (Neckarland, HMa).

Literaturnachweise

  • Gross 1991: U. Gross, Mittelalterliche Keramik zwischen Neckarmündung und schwäbischcr Alb, Bemerkungen zur räumlichen Entwicklung und zeitlichen Gliederung. Forsch. u. Ber. Arch. Mittelalter Bad.-Württ. 12 (Stuttgart 1991).
  • Gross 1991a:U. Gross, Die Keramik-, Bein- und Metallfunde in dem gemauerten Schacht bei St. Peter und Paul. In: Hirsau. St. Peter und Paul 1091–1991. Forsch. u. Ber. Arch. Mittelalter Baden-Württemberg 10/1 (Stuttgart 1991) 139–178
  • Gross 1992: U. Gross, Rotbemalte Elsässer Ware. In: Leben im Mittelalter. 30 Jahre Mittelalterarchäologie im Elsaß. Ausstellungskat. Speyer 1992 (Speyer 1992) 102-104.
  • Schreg 2006 R. Schreg, Dorfgenese in Südwestdeutschland. Das Renninger Becken im Mittelalter. Materialh. Arch. Bad.-Württ. 76 (Stuttgart 2006) , bes. 143.