Jüngere Drehscheibenware

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Unter dem Begroff der jüngeren Drehscheibenware werden verschiedene spätmittelalterliche Warenarten bezeichnet, die jedoch oft weiträumig - bei allen weiterhin erkennbaren regionalen Keramiklandschaften - ähnliche Herstellungs- und Formenmerkmale erkennen lassen.



Charakteristika

Im allgemeinen ist ein harter bis sehr harter Brand kennzeichnend. Ob oxidierend oder reduzierend gebrannt wurde ist regional unterschiedlich, im allgemeinen überwiegen graue und dunkelbräunliche Farbtöne. Gegenüber den älteren Drehscheibenwaren wie der älteren gelben Drehscheibenware und der ältere graue Drehscheibenware zeichnet sie sich durch ein breiteres Spektrum an Gefäßformen aus. Zu den klassischen Töpfen treten nun Grapen, Bügelkannen, Flaschen und Vierpassgefäße. Vielfach löst die jüngere Drehscheibenware nachgedrehte Waren ab, wobei regionale Traditionen festzustellen sind.


regionale Ausprägungen der jüngeren Drehscheibenware


Kulturgeschichte

Die jüngere Drehscheibenware ist eine Massenware, die im Kontext der hoch- und spätmittelalterlichen Urbanisierung ältere Produktions- und Distributionsweisen ablöst. Bemerkenswert sind die über weite Bereiche Mitteleuropas ähnlichen formalen Ausprägungen, wie etwa der Karniesrand.

Literaturhinweise und Nachweise

  • Klápště 1998 J. Klápště, Die Anfänge der jüngeren mittelalterlichen Keramik in Böhmen als kulturhistorisches Problem. Arch. rozhl. 50, 1998, 138–156.
  • Lobbedey 1968 U. Lobbedey, Untersuchungen mittelalterlicher Keramik vornehmlich in Südwestdeutschland. Arb. Frühmittelalterforsch. 3 (Berlin 1968).