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*[[graue geriefte Drehscheibenware (Basel, HMa)]] ("graue Basler Töpfe") (Stöckli 1979, S. 24)
 
*[[graue geriefte Drehscheibenware (Basel, HMa)]] ("graue Basler Töpfe") (Stöckli 1979, S. 24)
   
Im Spätmittelalter ist die [[Jüngere graue Drehscheibenware (Südwestdeutschland, SMa)]] vertreten, die den [[Karniesrand]] und vielfach gerillte Schulterpartien kennt. Es tritt auch eine polierte Variante (vgl. z.B. die technisch ähnliche [[Polierte jüngere graue Drehscheibenware (Ulmer Raum, SMa)]]) auf. Die Abgrenzung gegenüber der Ware "[[jüngere graue Drehscheibenware (Freiburg und südlicher Oberrhein, SMa)]]" im Norden ist noch genauer heraus zu arbeiten. Auffallenderweise scheint die [[Jüngere rote Drehscheibenware (Bodenseeraum, SMa)]] in Basel zu fehlen.
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Im Spätmittelalter ist die [[Jüngere graue Drehscheibenware (Südwestdeutschland, SMa)]] vertreten, die den [[Karniesrand]] und vielfach gerillte Schulterpartien kennt. Es tritt auch eine polierte Variante (vgl. z.B. die technisch ähnliche [[Polierte jüngere graue Drehscheibenware (Ulmer Raum, SMa)]]) auf, wie sie ähnlich auch aus [[Konstanz]] vorliegt. Die Abgrenzung gegenüber der Ware "[[jüngere graue Drehscheibenware (Freiburg und südlicher Oberrhein, SMa)]]" im Norden ist noch genauer heraus zu arbeiten. Auffallenderweise scheint die [[Jüngere rote Drehscheibenware (Bodenseeraum, SMa)]] in Basel zu fehlen.
   
 
==Literaturhinweise==
 
==Literaturhinweise==

Aktuelle Version vom 4. September 2024, 22:16 Uhr

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Basel ist ein wichtiger Bezugspunkt sowohl für die Keramikforschung der Nordschweiz als auch für den südlichen Oberrhein, da hier verschiedene Keramiklandschaften aneinander grenzen.

Lage und Ortsgeschichte

Das Basler Stadtgebiet, insbesondere der Münsterhügel weißt eine mehr oder weniger kontinuierliche Besiedlung seit der Spätlatènezeit auf. In der Spätantike entstand auf dem Münsterberg eine Kastellanlage, die wohl auch einen wichtigen Bezugspunkt für die Errichtung des erten Münsters unter Bischof Hatto im frühen 9. Jahrhundert gab. Spätestens ab dem 7. Jahrhundert hatte Basel mit einem Bischofssitz und einer Münzprägung zentralörtliche Funktionen. Eine merowingerzeitliche Besiedlung ist anhand der Gräberfelder Basel, Bernerring, Basel-Aeschenvorstadt und Basel-Gotterbarmweg nachweisbar.

Forschungsgeschichte

Die Grabungen auf dem Petersberg während der 1930er Jahre waren eine Pionierleistung nicht nur der Schweizerischen Mittelalterarchäologie. Allerdings wurde die Grabung erst durch Ludwig Berger 1963 publiziert. Seine schematische Keramikvorlage bildet den Auftakt einer modernen Keramikforschung in der Nordschweiz, die sich zunächst jedoch sehr an typologischen Kriterien orientierte.

Bei der Vorlage der Funde aus der Kirche des ehemaligen Augustiner-Chorherren-Stifts ca 1,5 km westlich von Kleinlützel (Kt. Solothurn) definierte Werner Stöckli eine Gruppe von Töpfen, die er als "graue geriefte Drehscheibenware" bzw. als "graue Basler Töpfe" bezeichnete (Stöckli 1979, S. 24), der er neben den Funden von Basel, Petersberg auch solche von anderen Basler Fundstellen zuwies. Diese Warenart scheint in der jüngeren Literatur nicht weiter verfolgt worden zu sein, dürfte aber als regionale Variante der älteren grauen Drehscheibenware zu verstehen sein.

Zahlreiche Grabungen insbesondere der 1980er und 90er Jahren legten die Grundlagen, dass Christine Keller 1999 umfassende Untersuchungen zur spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Gefässkeramik aus Basel vorlegen konnte.

wichtige Fundstellen

Münsterhügel

Petersberg

Aeschenvorstadt

  • Aeschenvorstadt 2,: Altgrabungen 1906 und 1960 Grubenauffüllung, Töpferwerkstattgrube (Keller 1999, S. 26, Tafeln 52-59)


  • Basel, Andreaskirche (Atzbach u.a. 1989)
  • Andreasplatz 7-12, Hinterer Andreasplatz: 1983/11 flächenübergreifende Planie wohl in Verbindung mit Basler Erdbeben von 1356, stratifiziert (Keller 1999, S. 21-22, Tafeln 25-36)
  • Augustinergasse 17 (Jäggi 2001)
  • Bäumleingasse 1-7: 1988/ 41 Kelleraufschüttung (Keller 1999, S. 26 und 27, Tafeln 60-70)
  • Leonhardsgraben 47: Stadtgraben, 1985/10 Aufschüttungen, stratigraphische Schichtenabfolge mit 3 Phasen (Keller 1999, S. 18-20, Tafeln 1-24)
  • Marktplatz 11: 1972/11, Schuttschicht um 1300 bis um 1356 (Keller 1999, S. 22, Tafeln 37-41)
  • Nadelberg 37: 1979/ 49 Grubenauffüllung, stratifiziert, 2 Phasen (Keller 1999, S. 27 und 28, Tafeln 71-79)
  • Nadelberg 20: 1985/31 Brandschicht, stratifiziert (Keller 1999, S. 28 und 29, Tafeln 80-88)
  • Rittergasse 29: 1987/3 Abbruchschutt nach Stadtbrand, Zweite Hälfte 14. Jh. bis 1417 (Keller 1999, S. 24, Tafel 43)
  • Spalenberg 12: 1986/7 Planieschicht, Brandschicht S(Keller 1999, S. 25, Tafeln 44-51)
  • Spitalfriedhof: neuzeitl. Keramik aus datiertem Grabkontext (Kramis et al. 2009)
  • Spalenberg 40: 1979/15 Latrine, geschlossene Auffüllung (Keller 1999, S. 30 und 31, Tafeln 89-107)


Münzschatzgefässe

  • Basel, St. Johanns-Vorstadt 41/43, mit Linsenboden, Rand fehlt,tpq 1333 (Keller 1999, S. 23, Taf. 42,1)
  • Basel, Nadelberg 8, Münzschatz B, nach 1340 (Keller 1999, S. 23, Taf. 42,2.3)

Keramikfunde

Beschrieben sind unter anderen:

Im Spätmittelalter ist die Jüngere graue Drehscheibenware (Südwestdeutschland, SMa) vertreten, die den Karniesrand und vielfach gerillte Schulterpartien kennt. Es tritt auch eine polierte Variante (vgl. z.B. die technisch ähnliche Polierte jüngere graue Drehscheibenware (Ulmer Raum, SMa)) auf, wie sie ähnlich auch aus Konstanz vorliegt. Die Abgrenzung gegenüber der Ware "jüngere graue Drehscheibenware (Freiburg und südlicher Oberrhein, SMa)" im Norden ist noch genauer heraus zu arbeiten. Auffallenderweise scheint die Jüngere rote Drehscheibenware (Bodenseeraum, SMa) in Basel zu fehlen.

Literaturhinweise

  • Alder et al. 2008: C. Alder / D. Bargetzki / H. Flück / U. Schön, Ein Blick unter das Pflaster des Münsterplatzes Die Ausgrabung Münsterplatz (A) 20,Trafostation, 2004/38. Jahresber. Arch. Bodenforsch. Basel-Stadt 2006, 2008, 111–194.
  • Alder et al. 2002: C. Alder / A. Hagendorn / G. Lassau / K. Richner / C. Stegmüller, Eine romanische Kirche unter der ehemaligen St. Johanneskapelle am Münsterplatz. Jahresber. Arch. Bodenforsch. Basel-Stadt, 2002, 79–95.
  • Alder et al. 2008: C. Alder / D. Bargetzki / H. Flück / U. Schön, Ein Blick unter das Pflaster des Münsterplatzes Die Ausgrabung Münsterplatz (A) 20,Trafostation, 2004/38. Jahresber. Arch. Bodenforsch. Basel-Stadt 2006, 2008, 111–194.
  • Atzbach et al. 1989 (1991): R. Atzbach / Skutecki / Wolf, Andreasplatz. Die mittelalterliche Keramik aus der Grabung Andreaskirche (Vorbericht). Jahresber. Arch. Bodenforsch. Basel-Stadt, 1989 (1991), 59–68.
  • Berger 1963: L. Berger, Die Ausgrabungen am Petersberg in Basel. Ein Beitrag zur Frühgeschichte Basels (Basel 1963).
  • Bernasconi 2020: M. Bernasconi, 1000 Jahre Basler Geschichte. Archäologie unter dem Musiksaal des Stadtcasino Basel (Basel 2020).
  • Furger 2011: A. Furger, Die römische und frühmittelalterliche Zeit. 1.-8. Jahrhundert. Die Ausgrabungen im Basler Münster 2 ([Erscheinungsort nicht ermittelbar] 2011).
  • Giesler-Müller 1992: U. Giesler-Müller, Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Basel-Kleinhüningen. Basler Beitr. Ur- u. Frühgesch. 11B (Derendingen-Solothurn 1992).
  • Helmig / Matt 1991 und 1992: G. Helmig / C. P. Matt, Inventar der Basler Stadtbefestigungen, Planvorlage und Katalog. Jahresber. Arch. Bodenforsch. Basel-Stadt 1989 und 1990,69-153 und 153-222, 1991 und 1992.
  • Helmig / Matt 2005: G. Helmig / C. P. Matt, In der St. Alban-Vorstadt. Ein archäologisch-historischer Streifzug ([Basel] 2005).
  • Higgy/ Matt 2003: W. Higgy/ C.P. Matt, Eine Basler Ofenhafnerei des 18. Jahrhunderts. die Hafnerei Hug und ihre Produkte. Jahresber. Arch. Bodenforsch. Basel-Stadt, 2003 (2005), 87–110. - https://doi.org/10.12685/jbab.2003.87-110
  • Hüglin 2019: S. Hüglin, Latrine und Mörtelmischmaschine: hochmittelalterliche Befunde und Funde der Grabung Martinsgasse 6+8, Basel. Jahrbuch Archäologie Schweiz = Annuaire d'Archéologie Suisse = Annuario d'Archeologia Svizzera = Annual review of Swiss Archaeology 102, 2019, 77-122. - .https://doi.org/10.5169/seals-919620 und zugehörige Dokumentation unter https://www.archaeologie.bs.ch/vermitteln/archaeologische-publikationen/jbas_2019.html
  • Jaggi 2001: B. Jaggi, Augustinergasse 17: Die baugeschichtlichen Untersuchungen von 1992 und 1999/ 2000. Jahresber. Arch. Bodenforsch. Basel-Stadt 2000, 2001, 219–241.
  • Keller 1999: C. Keller, Gefässkeramik aus Basel. Untersuchungen zur spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Gefässkeramik aus Basel ; Typologie, Technologie, Funktion, Handwerk. Materialh. Arch. Basel 15 (Basel 1999). - https://doi.org/10.12685/mh.15A.1999.1-208 (Text) - https://doi.org/10.12685/mh.15B.1999.1-236 (Katalog)
  • Kramis et al. 2009: S. Kramis / F. Link / G. Hotz, Absolute Datierung neuzeitlicher Keramik anhand identifizierter Skelette. Arch. Schweiz 32, 2009, 30–33.
  • Lehmann 2014: St. Lehmann,Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Basel-Gotterbarmweg (Diss. Basel 2014). -
  • Matt 1997: C. P. Matt, Zur Parzellenstruktur der Stadt Basel vor 1300. In: G. de Boe / F. Verhaeghe (Hrsg.), Urbanism in Medieval Europe. Papers of the 'Medieval Europe Brugge 1997' Conference. I.A.P. Rapporten 1 (Zellik 1997) 277–290.
  • Moosbrugger-Leu 1985: R. Moosbrugger-Leu, Die Predigerkirche in Basel. Materialh. Arch. Basel 2 (Basel 1985).
  • Rippmann et al. 1987: D. Rippmann / B. Kaufmann / J. Schibler / B. Stopp, Basel Barfüsserkirche. Grabungen 1975-1977. Ein Beitrag zur Archäologie und Geschichte der mittelalterlichen Stadt. Schweizer Beitr. Kulturgesch. u. Arch. Mittelalter 13 (Olten / Freiburg i.Br. 1987).
  • Stöckli 1979: W. E. Stöckli, Keramik in der Kirche des ehemaligen Augustiner-Chorherren-Stifts in Kleinlützel. Archäologie des Kantons Solothurn 1, 1979, 14–48.
  • Vogt 1930: E. Vogt, Der Friedhof Basel-Gotterbarmweg. Anz. Schweizer. Altertumskde. N.F. 32, 1930, 145–160.